Yoan Pablo Hernandez mit überraschender Niederlage im Comeback
Alles war hergerichtet für das große Comeback von Yoan Pablo Hernandez im Elbauenpark in Magdeburg. Lautstarke Fans aus der der neuen Heimat des Deutsch-Kubaners, ein ausgesuchter Gegner mit großen Namen, aber geringer KO-Quote und ein in der Anfangsphase souveräner Kämpfer. Im Laufe des Kampfes wurde aber klar, dass fehlende Kondition und der Ringrost zu viel Rucksack für den „Ironman“ waren. Kevin Johnson bezwang seinen Kontrahenten durch Knockout in der siebten Runde.
Das Schwergewichtsduell begann wie erwartet. Yoan Pablo Hernandez war der aktivere Boxer und setzte die besseren Treffer gegen den mittlerweile in Gelsenkirchen lebenden „Kingpin“. Dem 35-Jährigen Stendaler war aber anzumerken, dass er bereits sechs Jahre nicht mehr im Ring stand. Seine Schläge wirkten schwach und seine Beinarbeit war nicht so brillant wie noch zu seiner Zeit im Cruisergewicht.
In Runde zwei wurde erstmals sichtbar, wie gefährlich der 40-jährige Amerikaner noch sein kann. Der ehemalige WM-Herausforderer von Vitali Klitschko stellte Hernandez an den Seilen und setzte dem Comebacker zu. Trotz allem gehörte das erste Kampfdrittel dem früheren kubanischen Amateurmeister im Schwergewicht. In Runde Vier musste Hernandez erstmals zu Boden. Vorausgegangen war ein Schlaghagel, dem der ehemalige Cruisergewichtler nicht standhalten konnte. Immer mehr setzten ihm die Körpertreffer zu. Auch eine Platzwunde in der fünften Runde hinderte Johnson nicht daran, weiter Druck auf seinen Kontrahenten auszuüben.
In der Pause zur siebten Runde sah man Hernandez die Strapazen schon an. Der 35-Jährige war sichtbar außer Atmen und wurde immer offener. Damit öffnete er viele Lücken für den eigentlich als Defensivboxer bekannten „Kingpin“. Dieser beendete das Duell mit noch einer Minute auf der Uhr nach einem weiteren Schlaghagel, bei dem der „Ironman“ nicht mehr rechtzeitig auf die Beine kam.
Eine Rückkehr feierte auch Robin Krasniqi. Nach 15 Monaten Ringpause zog es den Münchener wieder in den Ring. Im Vorfeld musste der ehemalige Europameister, der seinen Gürtel gegen Stefan Härtel verlor, viel Gewicht machen und das trotz höherer Gewichtsklasse. Gegen Stanislav Eschner hatte er kein leichtes Spiel und lieferte sich eine Abnutzungsschlacht, bis er kurz vor Schluss des Kampfes noch den Worten seines Trainers folgte und den Kampf mit Körpertreffern beendete.
Körpertreffer beendeten auch die Duelle der beiden Juniorenweltmeister. Jurgen Uldedaj, zweifacher Titelträger, beendete seinen Kampf mit dem Kroaten Robert Grugric mit einem Leberhaken in Runde zwei. Für den Cruisergewichtler ist es der zwölfte Sieg im zwölften Gefecht. Der zehnte Sieg ist es für Peter Kadiru. Der ehemalige Olympiasieger bei den Junioren machte es seinem Stallkollegen gleich und beendete sein Aufeinandertreffen mit einem Leberhaken in Runde zwei gegen Muhammed Ali Durmaz.
Ihren großen Abend hatten Michael Eifert und Tom Dzemski. Im ersten Titelkampf ihrer noch jungen Karriere durften Sie das letzte Kapitel der SES-Veranstaltung schreiben. Dabei ging es um den Junioren-WM-Gürtel der IBF. Tom Dzemski wurde im Vorfeld leicht favorisiert, konnte gerade am Anfang aber nicht die Kontrolle über das Gefecht einnehmen. Sehr variabel boxten die Jungstars von Ulf Steinforth. Dabei standen die Kontrahenten teilweise sehr offen und boten dem Gegner eine gute Trefferfläche. Eine Schwäche, die sie für größere Aufgaben abstellen sollten. Eifert war der aktivere Boxer, während Dzemski bessere Treffer setzen konnte, sodass sich am Ende ein enges Duell entwickelte, dass an die Punktrichter gegeben wurden, die mehrheitlich für den Trainersohn Tom Dzemski werteten (77:76, 77:76, 76:76), der damit seinen ersten Gürtel mit nach Hause bringen konnte.
