Jack Culcay siegt knapp gegen Abass Baraou
Am späten Freitagabend haben es die Platzhirsche nochmal geschafft. In den Berliner Havelstudios konnten sowohl Jack Culcay als auch Vincent Feigenbutz ihre Duelle für sich entscheiden. Während der Jüngere einen ungefährdeten Punktsieg über Jama Saidi einfahren konnte, musste der „Golden Jack“ lange zittern und konnte nur per Mehrheitsentscheid das Gefecht gegen Abass Baraou für sich entscheiden.
Ein Duell der Generationen um Deutschlands Vormachtstellung im Superweltergewicht wurde den Fans versprochen und das hielten die Kontrahenten. Dabei war es der erfahrene ehemalige Amateurweltmeister, der dem Kampf zunächst seinen Stempel aufdrückte. Der 25-jährige Baraou fand zunächst nicht ins Gefecht. Das änderte sich aber noch im ersten Kampfdrittel.
Baraou, der als einer der vielversprechendsten Boxer seiner Generation gilt, kontrollierte Culcay nach dem langsamen Beginn immer mehr. Der 34-Jährige ehemalige WBA-Weltmeister verstand es aber clever, zum Ende der Runden Aktionen zu setzen, um Punkte zu sammeln. Ansonsten konzentrierte er sich auf eine gute Defensive, aus der er Kontertreffer setzen konnte. Im letzten Drittel des Kampfes drehte „Golden Jack“ noch einmal auf. Baraou war über Großteile des Aufeinandertreffens der Kämpfer mit den härteren Treffern und bestand seine Reifeprüfung mit Bravour.
Am Ende mussten die Punktrichter dieses äußerst knappe Gefecht entscheiden. Diese werteten mehrheitlich für den Routinier, der auf die Nummer zwei der IBF-Rangliste hochgeklettert ist und sich damit eine Chance auf einen WM-Ausscheidungskampf gesichert hat (115:113, 115:114, 113:116). Auch ein Sieg für den jungen Berliner war im Bereich des Möglichen. Beide Kontrahenten sind einem Rückkampf nicht abgeneigt.
Ganz so spannend war das Aufeinandertreffen zwischen Vincent Feigenbutz und Jama Saidi nicht. Mit Spannung wurde die Rückkehr des ehemaligen Interims-Weltmeister erwartet. Der 24-jährige Karlsruher hatte nach der Niederlage im WM-Kampf gegen Caleb Plant einiges in seinem Leben umgestellt. Neue Gewichtsklasse, neuer Manager und ein deutlich kontrollierterer Kampfstil. Das zeigte er auch gegen seinen drei Jahre älteren Kontrahenten. Dieser hatte seine einzige Niederlage gegen den Hauptkämpfer Jack Culcay-Keth einstecken müssen.
Feigenbutz zeigte sich gewachsen und kontrollierte weite Teile des Duells mit seiner Führhand. Zwischendrin streute der Knockout-Künstler auch Körpertreffer sein. Nur selten schaffte es Saidi die Distanz zu überbrücken und Feigenbutz in Bedrängnis zu bringen. Vorzeitig konnte keiner der Kämpfer die Schlacht für sich entscheiden, sodass auch hier die Punktrichter ein Urteil fällen mussten. Die werteten einstimmig für den Karlsruher, der sich damit den Intercontinental-Gürtel der IBF sichern konnte (116:112, 118:111 und 116:112).
