Wladimir Klitschko, Floyd Mayweather und Laila Ali kommen in die Hall Of Fame
Wladimir Klitschko wird im Sommer in die Ruhmeshalle des Boxens aufgenommen. Der langjährige Schwergewichtsweltmeister wurde als einer von 13 Aufnahmen am Dienstag bekannt gegeben. Neben Klitschko gehören auch Floyd Mayweather, Laila Ali oder Andre Ward zu den Geehrten, die in einer Zeremonie am 13. Juni aufgenommen werden sollen.
Wladimir Klitschko bestimmte jahrelang das Geschehen im Schwergewicht. Nachdem er als Olympiasieger von Atlanta zu den Profis wechselte, gewann er seine ersten 24 Profi-Kämpfe, 23 davon vorzeitig, bevor er gegen Ross Puritty einen Rückschlag erlitt. Davon erholte sich der Ukrainer schnell, gewann 1999 den Interkontinentaltitel der WBA, verteidigte ihn gegen Axel Schulz und sicherte sich im Jahr 2000 gegen Chris Byrd seine erste Weltmeisterschaft. Nach fünf Titelverteidigungen wurde er von Corrie Sanders überrascht, erst 2006 erreichte er wieder den Schwergewichtsthron, erneut gegen Byrd.
Von da an blieb Klitschko neun Jahre lang in 18 Titelverteidigungen der IBF unbesiegt, gegen Sultan Ibragimov und David Haye sicherte er sich noch die Gürtel der WBO und WBA, die er ebenfalls 14 und acht Mal verteidigte. 2015 verlor er seine Gürtel an Tyson Fury, anderthalb Jahre später verabschiedete er sich mit einer Ringschlacht gegen Anthony Joshua von der Box-Bühne mit einer Bilanz von 64 Siegen, 53 davon durch Knockouts bei fünf Niederlagen. Nachdem sein Bruder Vitali bereits 2018 aufgenommen wurde, ist nun auch der zweite Klitschko-Bruder Teil der Ruhmeshalle.
Neben Klitschko ist Floyd Mayweather der größte Name, der in die Hall of Fame aufgenommen wird. „Pretty Boy“ Floyd holte 1996 Bronze in Atlanta und wechselte ebenfalls daraufhin zu den Profis, wo er Weltmeister in fünf verschiedenen Gewichtsklassen vom Super-Federgewicht bis Super-Weltergewicht. Mit nahezu undurchdringbarer Defensive und präzisen Schlägen trieb er seine Gegner, und manchmal auch Box-Fans, zur Verzweiflung. Obwohl er gerade einmal die Hälfte seiner Profi-Kämpfe vorzeitig gewann, ist er bis heute trotzdem ein Kassenmagnet.
Mit 24 Millionen PPV-Verkäufen ist er einer der lukrativsten Boxer der Geschichte und überflügelte dabei etwa Mike Tyson oder Oscar de la Hoya, den er 2007 auch im Ring bezwang. Mit de la Hoya, Arturo Gatti, Shane Mosley, Zab Judah, Miguel Cotto, Canelo Alvarez und Manny Pacquiao besiegte er ein Who-is-Who seiner Gewichtsklassen, bevor er mit dem „Money Fight“ gegen UFC-Superstar Conor McGregor seine Karriere mit der perfekten Profi-Bilanz von 50 Siegen ohne Niederlage beendete.
Andre Ward komplettiert das Trio von männlichen Boxern im modernen Flügel. Der Goldmedaillengewinner aus Athen 2004 boxte sich als Profi die Ranglisten hoch und wurde mit dem Super Six World Boxing Classics gegen Mikkael Kessler zum Weltmeister im Super-Mittelgewicht. Ward verteidigte den Titel drei Mal, etwa gegen Arthur Abraham, und vereinigte seinen WBA-Titel im Finale mit dem WBC-Gürtel Carl Frochs im Jahr 2011. Zwei Mal verteidigte er den Titel noch, dann wechselte er ins Halbschwergewicht, wo er sich mit zwei Siegen gegen Sergey Kovalev mit drei Weltmeistertiteln ungeschlagen vom Box-Sport verabschiedete.
Bei den Frauen wurden Laila Ali, die Tochter Muhammad Alis, und Ann Wolfe in die Hall Of Fame aufgenommen. Ali gehörte zu den ersten Stars des weiblichen Box-Sports und schrieb Geschichte, als sie gegen Jacqui Frazier-Lyde, die Tochter von Joe Frazier, im Hauptkampf eines PPVs stand. Ali gewann WM-Titel in zwei Gewichtsklassen und beendete ihre Karriere im Jahr 2007 ungeschlagen nach 24 Kämpfen, von denen sie 21 per Knockout gewann.
Wolfes Geschichte ist der Stoff für Hollywood-Filme. Als Obdachlose entdeckte sie spät den Boxsport für sich, weil sie im Fernsehen sah, dass auch Frauen fürs Boxen bezahlt werden können. Am nächsten Tag suchte sie ein Gym auf, debütierte mit 27 Jahren als Amateur und wurde in den nächsten acht Jahren zur Profi-Weltmeisterin, die Titel in drei Gewichtsklassen gleichzeitig hielt. Nach Abschluss ihrer Karriere mit 24 Siegen in 26 Kämpfen wurde die für ihren Fleiß und ihre Disziplin bekannte Wolfe Trainerin.
Darüber hinaus wurden in Marian Trimiar und der bereits verstorbenen Jackie Tonawanda zwei Vorkämpferinnen des Frauenboxens aufgenommen, die zu den ersten Frauen gehörten, die eine Box-Lizenz erhielten, nachdem Tonawanda vor Gericht zog. Tonawanda war später die erste Boxerin, die im Madison Square Garden auftrat. Später arbeitete sie als Bodyguard von Muhammad Ali.
Weitere Aufnahmen sind Ringärztin und VADA-Mitgründerin Dr. Margaret Goodman, sowie posthum der zwei Tage nach seinem Titelverlust im Jahr 1963 verstorbene Federgewichts-Weltmeister Davey Moore, Trainer und Cutman Freddie Brown, Trainer Jackie McCoy, Box-Journalist George Kimball und Showtime-Produzent Jay Larkin.
Die Klasse von 2021 soll in einer Zeremonie vom 10. Juni bis 13. Juni in Canastota im US-Bundesstaat New York geehrt werden.