Nevada veröffentlicht keine Börsen und Gehälter mehr
Jahrelang veröffentlichte die UFC und zahlreiche Box-Promoter Börsen und Gagen ihrer Kämpfer, wenn die Veranstaltungen in Las Vegas abgehalten wurden. Damit ist jetzt Schluss. Nach einer Änderung der Statuten im US-Staat Nevada aus dem Vorjahr muss die Kommission nun keine entsprechenden Informationen mehr veröffentlichen.
Wie viel hat Conor McGregor für seinen Kampf gegen Floyd Mayweather verdient? Wie viel Jon Jones für seine Titelverteidigungen und wie viel bekommt ein UFC-Debütant? Informationen, die die UFC gerne unter Verschluss halten würde. Nun ist sie diesem Ziel einen Schritt weitergekommen, nachdem der Staat Nevada diese Informationen als vertraulich deklariert hat und die Box-Kommission nicht mehr dazu verpflichtet ist, sie zu veröffentlichen.
Nach einer Gesetzesänderung aus dem Juli 2019 muss die Kommission nur noch dann Börsen und Gagen veröffentlichen, wenn etwa ein Gericht die Herausgabe verlangt oder ein Kämpfer seine eigene Gage veröffentlicht sehen möchte. Ansonsten bewahrt die Kommission von nun an Stillschweigen über Börsen und Gagen.
In der Vergangenheit wurde die Öffentlichkeit bereits vor großen Boxkämpfen in Las Vegas über die Einnahmen der antretenden Kämpfer informiert. Nur persönliche Informationen, die zur Erlangung einer Lizenz notwendig waren, wurden bisher als vertraulich eingestuft. Einen Ausschlag zur Änderung soll gerade der große „Money Fight“ zwischen Floyd Mayweather und Conor McGregor gewesen sein. Die Vereinbarung soll spezielle Formulierungen für das Duell zwischen dem ungeschlagenen früheren Weltmeister und dem Box-Debütanten innegehabt haben.
Kommissarin Staci Alonso argumentierte, dass in der Kampfvereinbarung spezifische Informationen vorlagen, die wichtig für die Kommission waren, der Öffentlichkeit jedoch keinen speziellen Mehrwert bieten würden und durch Veröffentlichung nur zum Wettbewerbsnachteil der betreffenden Promoter führen würden. Sie regte an, dass man sich an den Regularien New Yorks orientiert, in denen Gehaltsinformationen ebenfalls vertraulich zu handhaben sind.
Die beantragte Änderung der Statuten wurde bereits im Mai 2019 mit nur einer einzigen Gegenstimme angenommen. Warum die Kommission bis zum 1. Juli 2020 wartete, sie in die Tat umzusetzen, ist nicht gesichert. Damit bleiben von den großen Kampfsport-Bundesstaaten nur noch Kalifornien und Florida übrig, die sowohl von Box- als auch MMA-Kämpfen Börsen veröffentlichen, sowie Arizona.
In Staaten ohne Veröffentlichungs-Verpflichtung der Kommission können zumindest Box-Journalisten über die Statuten des Muhammad Ali Boxing Reform Acts an Informationen gelangen, da Box-Promoter dazu verpflichtet sind, alle vertraglichen Details eines Kampfes an die Kommissionen zu übermitteln. Für MMA-Veranstalter existiert ein solches Gesetz nicht.
