Der ehemalige Widersacher der Klitschko-Brüder, der zu seiner aktiven Zeit die Schwergewichtstitel der IBF und WBO erringen konnte, bereitet sich auf eine Rückkehr in den Boxring vor.

Nach der Ankündigung des Oldie-Superfights zwischen Mike Tyson und Roy Jones Jr. meldet sich nun mit Chris Byrd (41-5-1, 22 KOs) ein weiterer Ü50-Boxer zu Wort, der ein Ringcomeback anvisiert. Jedoch nicht in der Schwergewichtsklasse, in welcher dieser während seiner Profikarriere Erfolge einfahren konnte, sondern im Mittelgewicht.

Kaum wiederzuerkennen ist Byrd auf aktuellen Fotos, auf denen dieser optisch eher eine Miniversion des heutigen Mike Tyson darstellen könnte. Unbekannt ist dem einstigen Bezwinger von Vitali Klitschko die neue Gewichtsklasse jedoch keineswegs: 1992 errang dieser hier die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Barcelona. Als Profi trat Byrd seit 1995 in der Königsklasse an und stand u.a. gegen Wladimir und Vitali Klitschko, Evander Holyfield oder Alexander Povetkin im Ring. Seine Karriere beendete er 2009 mit einem Erfolg gegen den Deutschen Matthias Sandow.

„Niemand wollte gegen mich damals als Mittelgewichtler antreten, deshalb habe ich mich ins Schwergewicht hochgefressen und schließlich dafür bezahlt“, so Byrd über seine Auftritte im Schwergewicht. „Ganze 11 Jahre habe ich gelitten. Vor ein paar Jahren konnte ich Teile meines Fußes nicht bewegen. Die Schmerzen in meinem linken Fuß waren so stark, dass ich ihn einfach abhacken wollte. Daher musste ich ein paar drastische Veränderungen und Entscheidungen in meinem Leben treffen, um dahin zu gelangen, wo ich heute bin.“

Wie auf seinem Facebook-Profil zu erkennen ist, trainiert der ehemalige, zweifache Schwergewichtsweltmeister aktuell primär mit seinem eigenen Körpergewicht und schwört auf natürliche Heilmittel.

„Die Ärzte sagten mir, ich müsse beide Schultern und beide Hüften erneuert bekommen. Aber nach der ersten Hüftoperation wurde alles nur noch schlimmer. Da sagte ich mir, dass ich so etwas nie wieder machen würde. […] Nur noch natürliche Heilmittel kommen für mich in Betracht. Ich will den Menschen zeigen, dass es nie zu spät ist, seine gesetzten Ziele zu erreichen und seine Träume zu leben. Meine Reflexe sind messerscharf und ich fühle mich phänomenal. Ich bin fokussierter denn je und fühle mich bereit für eine Rückkehr in den Ring.“

Das Comeback hat der Rechtsausleger voraussichtlich für 2021 angedacht. Somit bleibt nur zu hoffen, dass die wiedererlangte Gesundheit nicht durch ein solches Vorhaben erneut aufs Spiel gesetzt wird.