GLORY 78 Ergebnisse: Wrzosek mit Sensations-Knockout, drei neue Champions
Badr Haris Abwärtstrend geht weiter. Der Marokkaner sah im Hauptkampf von Glory 78 schon wie der sichere Sieger aus, dann wendete sich urplötzlich das Blatt und Wrzosek schickte den Marokkaner auf die Bretter. In den drei Titelkämpfen im Halbschwer-, Mittel- und Leichtgewicht gab es drei neue Champions.
Badr Haris Abwärtsspirale geht weiter. Der Marokkaner wollte im Hauptkampf von Glory 78 wieder zurück ins Titelrennen und sah anfangs wie der sichere Sieger aus, bevor sich das Blatt wendete. Dabei hatte Hari früh die Vorteile auf seiner Seite. Schon in der ersten Runde schickte er Arkadiusz Wrzosek auf die Bretter. Hari hatte Wrzosek an den Seilen gestellt und mit Treffern zum Körper zwei Niederschläge verbucht. Wrzosek rettete sich in die zweite Runde.
Doch Hari ließ nicht locker. Schon nach 40 Sekunden ging der Pole von einem Body Kick ein drittes Mal zu Boden und wurde angezählt. Hari wollte den Sack zumachen, drängte Wrzosek erneut an die Seile, der Pole reagierte mit einem Head Kick, der scheinbar perfekt traf und Hari umkippen ließ.
Eine komplette Wendung des Kampfverlaufs, denn Hari kam nicht mehr auf die Beine und wurde ausgezählt. Ein sensationeller Sieg für Wrzosek über sein Idol.
Pereira verabschiedet sich ohne Titel
Alex Pereira ist am vorläufigen Ende seiner Kickbox-Karriere angekommen, der zukünftige UFC-Kämpfer verabschiedete gegen Artem Vakhitov sich ohne Titel vom Glory-Publikum. Pereira setzte in seiner Abschiedsvorstellung bei Glory auf kraftvolle Schläge, doch Vakhitovs Doppeldeckung hielt. Allerdings schaffte es der Russe anfangs nicht, dem Kampf seinen Stempel aufzudrücken, obwohl beide im dritten Durchgang mit schnellen Schlägen punkten konnten.
Pereira spulte sein Programm ab, doch Vakhitov erhöhte ab der Mitte des Kampfes die Schlagzahl und profitierte von einem Punktabzug in der vierten Runde. Nachdem der Brasilianer wiederholt klammerte, wurde ihm ein Punkt abgezogen. Eine unerwartet harte Entscheidung in einem Titelkampf. Vakhitov roch Blut und machte weiter Druck, Pereira kam immer seltener zum Zug, blieb jedoch im Kampf.
Das Comeback von Vakhitov sollte sich bezahlt machen. Nach fünf engen Runden variierten die Entscheidungen der Punkrichter entsprechend. Eine Wertung ging an Pereira, ein Punktrichter wertete unentschieden, die anderen drei sprachen Vakhitov den Sieg zu, der sich damit für die Niederlage vom Januar revanchierte.
Schwergewichte sind schnell fertig
Bei den Schwergewichten feierte Levi Rigters einen eindrucksvollen Sieg über Tomas Mozny und beendete das Duell in der zweiten Runde mit harten Leg Kicks, nachdem der Slowake mehrfach von Low Kicks auf die Bretter ging. Im Anschluss nutzte Antonio Plazibat seine Reichweite, schickte Tarik Khbabez in Runde 2 erst mit einer Rechten auf die Bretter, bevor eine Links-Rechts-Kombination den Kampf beendete.
Luis Tavares untermauerte seinen Platz im Halbschwergewicht, indem er drei Runden lang Druck gegen Felipe Micheletti machte und sich anschließend den Punktsieg sicherte. Nordine Mahieddine gewann nach Punkten gegen Raul Catinas. Hamicha machte mit Ersatzgegner Vedat Hoduk kurzen Prozess und beendete den Kampf mit einem Körpertreffer in der ersten Runde.
Zwei neue Champions bei Glory
Nachdem Alex Pereira seinen Titel im Mittelgewicht freigab, wurde Donovan Wisse zum Nachfolger. Der Surinamese zeigte sich gegen Yousri Belgaroui als besserer Boxer, bevor er in der dritten Runde eine Kombination mit einem Kniestoß abschloss. Ein weiterer Kniestoß, gefolgt von einer Rechten schickten den Tunesier auf die Bretter. Belgaroui kam wieder auf die Beine, doch der Ringarzt ließ ihn nach mehreren Blutungen im Gesicht nicht weiterkämpfen. Der Sieg und Titel für Wisse.
Den ersten Titelkampf des Abends lieferten sich im Vorprogramm Elvis Gashi und Tyjani Beztati im Leichtgewicht. Im Verlauf der fünf Runden mussten beide Kämpfer angezählt werden, Beztati überstand die Anfangsoffensive Gashis, machte über die Kampfzeit mehr Druck und sicherte sich schließlich einen klaren Punktsieg. Der Rekordsieg für Beztati, der zum jüngsten Champion der Glory-Geschichte wurde.
Die Ergebnisse in der Übersicht:
Glory 78
4. September 2021
Ahoy-Arena in Rotterdam, Niederlande
Arkadiusz Wrzosek bes. Badr Hari via K.o. (Head Kick) nach 1:30 in Rd. 2
Titelkampf im Halbschwergewicht
Artem Vakhitov bes. Alex Pereira mehrheitlich nach Punkten (48:46, 46:48, 49:45, 48:46, 47:47)
Antonio Plazibat bes. Tarik Khbabez via T.K.o. (Schläge) nach 2:10 in Rd. 2
Levi Rigters bes. Tomas Mozny via T.K.o. (Leg Kicks) nach 1:02 in Rd. 2
Luis Tavares bes. Felipe Micheletti einstimmig nach Punkten (29:28, 29:27, 29:27, 29:27, 30:27)
Nordine Mahieddine bes. Raul Catinas einstimmig nach Punkten (29:28, 30:27, 30:27, 30:27, 30:27)
Mohamed „Hamicha“ Mezouari bes. Vedat Hoduk via T.K.o. (Schlag) nach 1:20 in Rd. 1
Superfight Series
Titelkampf im Mittelgewicht
Donovan Wisse bes. Yousri Belgaroui via T.K.o. (Platzwunde) nach 1:20 in Rd. 3
Titelkampf im Leichtgewicht
Tyjani Beztati bes. Elvis Gashi einstimmig nach Punkten (48:44, 48:45, 48:45, 48:45, 48:45)
Itay Gershon vs. Guerric Billet endet geteilt unentschieden (29:28, 29:28, 28:29, 28:29, 29:29)
Mohammed Hendouf bes. Robson Minoto via T.K.o. (Schläge) nach 1:30 in Rd. 3
Zuvor wird es im Co-Main-Event zum Rückkampf um die Krone im Halbschwergewicht kommen. Alex Pereira (33-6, 21 K.o.) entthronte im Januar den bisherigen Titelträger Artem Vakhitov (21-6, 8 K.o.) in einem eng umkämpften Duell denkbar knapp nach Punkten, wobei er etwas aktiver als sein Kontrahent auftrat. Zuvor konnte sich der einstige Bezwinger von Israel Adesanya neben seiner Vorherrschaft im Mittelgewicht den Interims-Titel im Halbschwergewicht gegen Donegi Abena aufsetzten, was ihm letztendlich den regulären Titelkampf einbrachte.
Artem Vakhitov möchte seinen Gürtel, welchen er 2015 mit einem Punktsieg gegen Saulo Cavalari gewann, wieder zurückerobern. Mit fünf erfolgreichen Titelverteidigungen baute sich der 30-jährige Russe seine Monopolstellung in der Gewichtsklasse zunehmend aus, wobei er unter anderem 2018 Danyo Ilunga in die Schranken verwies. In den letzten Jahren wurde der Russe jedoch immer wieder von Handverletzungen zurückgeworfen.
Ansonsten ist im Hauptprogramm noch Einiges an schwergewichtiger Action zu erwarten. Tarik Khbabez (47-7-1, 26 K.o.), welcher zuletzt im Vier-Mann-Turnier im Januar eine beherzte Leistung aufwies und erst von Rico Verhoeven gestoppt werden konnte, trifft auf den Kroaten Antonio Plazibat (18-4, 9 K.o.), der seinen letzten Auftritt nach einer Verlängerung denkbar knapp gegen Nordine Mahieddine verlor.
Zuvor bekommt es der Franzose Levi Rigters (12-1, 5 K.o.) mit dem auf Position Zehn geführten Slowaken Tomas Mozny (20-9-1, 6 K.o.) zu tun. Der frühere Enfusion-Champion Rigters musste sich in seinem letzten Auftritt Khbabez geschlagen geben, wobei er seine erste Niederlage als Profi kassierte.
Weiterhin trifft besagter Franzose Nordine Mahieddine (26-14, 12 K.o.), welcher zuletzt Rigters unterlegen war, auf den Rumänen Raul Catinas (41-6, 33 K.o.), welcher sein Debüt für die Organisation bestreitet.
Ergänzt wird das Programm mit dem Halbschwergewichtsduell zwischen Luis Tavares (63-8, 22 K.o.) und Felipe Micheletti (16-8, 5 K.o.), sowie dem Kampf im Weltergewicht zwischen Mohamed „Hamicha“ Mezouari (38-4, 28 K.o.) gegen Vedat Hoduk (47-5-1, 29 K.o.), nachdem Dmitry Menshikov verletzt absagen musste,
Glory 78 findet am Samstag, 4. September statt und wird auf der hauseigenen Plattform GloryFights übertragen. Das sieben Kämpfe umfassende Hauptprogramm ab 20 Uhr findet als PPV zum Preis von 19,99 Euro statt, die Vorkämpfe der Superfight Series werden ab 18 Uhr kostenfrei auf der Plattform und dem Glory-Youtube-Kanal gezeigt.
Das Programm in der Übersicht:
Glory 78
4. September 2021
Ahoy-Arena in Rotterdam, Niederlande
Badr Hari vs. Arkadiusz Wrzosek
Titelkampf im Halbschwergewicht
Alex Pereira vs. Artem Vakhitov
Tarik Khbabez vs. Antonio Plazibat
Levi Rigters vs. Tomas Mozny
Luis Tavares vs. Felipe Micheletti
Nordine Mahieddine vs. Raul Catinas
Mohamed „Hamicha“ Mezouari vs. Vedat Hoduk
Superfight Series
Donovan Wisse vs. Yousri Belgaroui
Tyjani Beztati vs. Elvis Gashi
Itay Gershon vs. Guerric Billet
Mohammed Hendouf vs. Robson Minoto