Conor McGregor nach Rücktrittsankündigung: „Mich reizt es nicht mehr“
Überraschend hat Conor McGregor am Wochenende auf Twitter seinen Rücktritt vom MMA-Sport angekündigt. Schon in den vergangenen Jahren hatte sich McGregor zweimal vom MMA-Geschehen verabschiedet, kehrte jedoch immer zurück. Gegenüber ESPN erklärte er nun die Gründe für seinen erneuten Abschied.
„Das Ganze reizt mich nicht mehr, das war’s“, sagte McGregor. „Dieses ständige Warten. Nichts passiert. Ich schaue mir meine Optionen an und es ist momentan einfach nichts für mich dabei. Es reizt mich nichts.“
McGregor, der im Januar nach anderthalb Jahren Pause mit einem Sieg gegen Donald Cerrone zurückkehrte, fühle sich gelangweilt vom aktuellen Geschehen in der MMA-Welt und findet seit der Rückkehr der UFC nach der Corona-Pause keine Begeisterung mehr. Dabei hatte sich der frühere UFC-Champion einen Plan für seine zukünftigen UFC-Fights zurechtgelegt, wollte in diesem Jahr noch zweimal kämpfen. Die Corona-Pandemie und die Pläne der UFC scheinen dem Ganzen aber einen Strich durch die Rechnung gemacht zu haben.
„Man hätte das Geschehen im Leichtgewicht einfach weiterlaufen lassen sollen“, so McGregor. „Ich meine, warum schiebt man Khabib vs. Gaethje in den September? Ich habe einen Plan entworfen und die richtige Vorgehensweise auf den Tisch gelegt. Aber sie versuchen das immer zu verhindern, nicht stattfinden zu lassen oder in die Länge zu ziehen. Was auch immer ich sage, sie sind dagegen, um Macht zu zeigen. Sie hätten einfach den Kampf zwischen mir und Justin Gaethje um den Interims-Titel machen und das Geschehen am Laufen halten sollen. Ich hatte meine Ziele, meine Pläne, einen Zeitplan. Alles war geplant. Natürlich steht die Welt gerade auf dem Kopf, es passiert so viel momentan. Sie wollen mich zwischen den Gewichtsklassen springen lassen und bieten mir bescheuerte Kämpfe. Das interessiert mich überhaupt nicht. Ich bin damit fertig.“
Erst kürzlich warb Ex-Champion Anderson Silva für einen Superfight gegen McGregor – eine Idee, der McGregor offenbar zunächst positiv gegenüberstand. Die Begeisterung für ein solches Duell schwand jedoch schnell.
„Da gibt’s für mich nichts zu holen“, so McGregor. „Ich versuche, mich zu begeistern. Ich gebe mein bestes. Und als die Anderson-Sache kam, dachte ich mir, dass das ein wahnsinniger Fight wäre. Und dann sagten alle, dass er ja alt sei und er die beste Zeit hinter sich habe. Ich dachte mir nur: Was? Gegen einen früheren Halbschwergewichts- und Mittelgewichts-GOAT, den aktuellen GOAT in meinen Augen, zu kämpfen ist kein lohnenswerter Kampf? Aber wisst ihr, ihr habt recht. Es würde nicht gewürdigt werden. Ich wäre da rein gegangen und hätte ihn geschlagen und dann was? Dann hätten alle gesagt, er sei ja alt und auf dem absteigenden Ast.“
Wie ernst es McGregor mit dem Rücktritt meint, bleibt abzuwarten. Der 31-Jährige will sich nun erst einmal verstärkt um seine Familie kümmern.

