Hört er auf? Macht er weiter? Monatelang schienen sich die UFC und Anderson Silva uneins über die Zukunft des legendären UFC-Champions. Nun hat Anderson Silva in einem Interview mit MMAJunkie die Karten auf den Tisch gelegt. Sein Kampf am 31. Oktober gegen Uriah Hall wird sein letzter MMA-Kampf.

„Das ist der letzte Kampf“, bestätigte Silva. „Mit Sicherheit, das ist der letzte Kampf. Wahrscheinlich. Ich liebe diesen Sport. Ich habe meinen Geist darauf vorbereitet. Ich habe mein Leben lang für das Kämpfen trainiert, aber ja, das ist mein letzter Kampf in der UFC. […] Ich glaube, das Training wird mir am meisten fehlen. Seinen Körper und Geist vorzubereiten, das ist das Wichtigste und ich fühle mich traurig, weil ich das nicht mehr haben werde. Es ist das letzte Mal.“

Für Silva endet damit eine beispiellose Erfolgsgeschichte. 2006 feierte er sein Debüt in der UFC und zerlegte Chris Leben innerhalb von 49 Sekunden im Debüt. Dafür gab es direkt einen Titelkampf gegen Rich Franklin, dem Silva zwei Mal die Nase mit Kniestößen richtete. Den Titel im Mittelgewicht sollte Silva sieben Jahre behalten, dabei UFC-Rekorde für die längste Zeit als Champion, die meisten Titelverteidigungen (mittlerweile von Demetrious Johnson gebrochen) und die längste Siegesserie in der UFC aufstellen.

Silva verteidigte den Titel unter anderem gegen Vitor Belfort, Chael Sonnen, Demian Maia und Dan Henderson und machte in der Zeit Ausflüge ins Halbschwergewicht, um James Irvin, Ex-Champion Forrest Griffin und Stephan Bonner zu besiegen und verlor seinen Titel erst 2013 an Chris Weidman. Die Niederlage leitete eine Abwärtsspirale aus Niederlagen, schweren Verletzungen und Dopingverstößen ein. Seit dem Verlust des Titels konnte Silva nur Derek Brunson besiegen, der Sieg über Nick Diaz wurde nachträglich zum No Contest entwertet.

Trotz der zahlreichen UFC-Erfolge steht für Silva ein anderer Kampf ganz oben, blick er auf seine Erfolgsgeschichte zurück: „Mein erster Titel in Japan, als ich für Shooto gegen Hayato Sakurai gekämpft habe. Das ist die beste Erinnerung überhaupt, es war mein erster Titel.“

Denn was viele MMA-Fans vergessen, bevor Silva zum König des Mittelgewichts aufstieg, sicherte er sich mit dem Sieg über Sakurai im Jahr 2001 bei Shooto schon den inoffiziellen Titel als bester Kämpfer im Weltergewicht bis 170 Pfund. Gerüchteweise wollte ihn die UFC bereits 2002 für UFC 36 verpflichten, Silva unterschrieb stattdessen bei Pride, Sakurai kämpfte gegen Matt Hughes um den UFC-Titel.

Nun, fast 20 Jahre später, steht Silva, einer der letzten Kämpfer, der in der UFC für Kampfkunst und nicht nur -sport steht, im Käfig, um ein letztes Mal noch den alten Silva aufblitzen zu lassen. In Uriah Hall, der zeitweise als „nächster Anderson Silva“ angekündigt wurde, bekommt er einen passenden Gegner.

„Ich kann nicht vorhersagen, ob der Kampf auf die Matte geht oder im Stand bleibt. Wir sind zwei gute Standkämpfer. Uriah ist ein sehr athletischer Kämpfer, hat im Stand eine gute Technik, aber ich werde mein Bestes geben. Ich will für meine Fans eine Show abziehen.“