Ettl Bros. Cage Fight Series 10: Grad mit brutalem Finish, Aberger gnadenlos
Die Ettl Bros. Cage Fight Series feierte ihr Jubiläum mit der 10. Ausgabe und bejubelte gleichzeitig ihre Premiere im UFC Fight Pass. Die Zuschauer im Schwarzl Freizeitzentrum von Graz hatten jede Menge spektakuläre Knockouts sowie Submissions aus insgesamt 11 Begegnungen zu begutachten. Wir blicken für euch auf die Ergebnisse der Kampfnacht aus Österreich.
Bogdan Grad wurde beim Einlauf in die Arena frenetisch gefeiert. Der Lokalmatador vom Ettl Bros. Champions Gym nahm die Energie der Zuschauer offenbar mit in den Käfig gegen den unbesiegten David Tecer und machte sofort Druck. Gute Kombinationen, gepaart mit Kicks, machten es Tecer schwer ins Duell zu finden und zwangen ihn in die Defensive. Der Österreicher mit rumänischen Wurzeln hatte einen sichtlichen Geschwindigkeitsvorteil, traf mit harten Lowkicks und wehrte einen Takedown-Versuch von Tecer ab. In der Side Control angekommen feuerte Grad Fäuste ab, was den Serben dazu zwang, die Position abzugeben und sein BJJ einzusetzen. Grad wehrte einen Kimura-Versuch ab, fand kurz darauf den nötigen Abstand, um brachiales Ground and Pound abzufeuern. Harte Fäuste trennten Tecer von seinen Sinnen und brachten ihm die erste Karriereniederlage ein. Grad hingegen konnte den siebten Sieg im achten Kampf einfahren und ließ sich daraufhin von seinem Publikum feiern. Im Abschlussinterview erklärte er, dass er für einen Titelkampf bereit sei und sich außerdem seinen Traum erfüllen will, um in naher Zukunft in der UFC aufzutreten.
Iasmin Lucindo konnte Lucrezia Ria mit einem Trip-Takedown auf die Matte befördern. Die Brasilianerin arbeitete aus der Side Control, griff mit Ellenbogen an und konnte schließlich den Rücken erklimmen. Ria verteidigte den Rear-Naked Choke-Ansatz von Lucindo, später auch einen Armbar und überstand so die erste Runde. Zu holen gab es jedoch nichts für die Italienerin, auch nicht in den zwei folgenden Runden, denn Lucindo verfolgte die gleiche Strategie und dominierte die weitere Begegnung am Boden, um nach 15 Minuten Kampfzeit einen deutlichen Punktsieg mit nach Hause zu nehmen.
Florian Aberger bewahrte seine reine Weste mit Erfolg. Er baute seine Siegesserie auf 7-0 aus, indem er Ivan Vladimir bezwang. Der Österreicher zwang seinen Gegner in den Rückwärtsgang, brachte ihn nach einem Kniestoß zu Boden und bearbeitete dort Vladimir mit Ground and Pound. Der Kroate erwies sich allerdings als zäh, kam wieder auf die Beine, wurde jedoch daraufhin von Aberger mit harten Fäusten im Stand bestraft. Nach einem Aufwärtshaken, der Vladimir durchrüttelte, folgte Aberger mit durchgehenden Kombinationen, presste den Kroaten an den Käfig und feuerte unaufhörlich auf ihn ein, bis der Referee die einseitige Partie abbrach.
Judo-Spezialist Andreeas Binder bekam es mit dem UFC-erfahrenen Rostem Akman zu tun. Der Rumäne überzeugte mit guten Kombinationen im Stand, die Akman sichtlich überraschten. Trotzdem war es der Schwede, der fast ausschließlich im Vorwärtsgang war gegen Binder. Das sollte ihm schlussendlich nicht helfen, denn der SBG Charlestown-Protege schickte Akman mit einem rechten Haken auf den Hosenboden. Der Schwede kam wieder auf die Beine und rettete sich vorerst im Clinch, doch wieder auf Abstand wurde er durch einen Spinning Elbow durchgerüttelt. Im zweiten Durchgang war es jener rechter Haken, der diesmal den Sack zumachte. Akman fiel wie ein gefällter Baum rücklings auf die Matte und wurde von Ground and Pound ins Land der Träume geschickt, als Referre Nebil Sebai dazwischensprang und den Schweden vor weiterem Schaden bewahrte.
Leo Ounok und Giorgi Tsamalaidze waren sehr flink auf den Beinen und feuerten direkt los. Während sich Tsamalaidze daraufhin ringerisch versuchte und den Kampf kurzweilig auf den Boden verlagerte, konnte sich Ounuk wieder auf die Beine kämpfe und längere Zeit im Clinch am Maschendraht arbeiten. Im zweiten Durchgang schien Ounuk wesentlich frischer als sein Kontrahent und punktete mehrfach im Stand mit Links-Rechts Kombinationen. Der Georgier wurde dann von einer harten Rechten getroffen und zu Boden geschickt. Dort folgte Ounok mit Ground and Pound und beendete so die Begegung vorzeitig.
Patrick Spirk, der mit einer ungeschlagenen Bilanz von 2-0 und nur vorzeitigen Siegen mit viel Rückenwind in den Weltergewichts-Titelkampf zog, stellte sich gleichzeitig seiner bislang größten Herausforderung. Im Kampf um den „Austrian Championship“ traf der 31-Jährige „Panzer“ auf den 18 Jahre älteren Lokalmatadoren Harald Fischer. Dieser war bereits bei der ersten Ausgabe der CFS in Aktion und wollte seine lange Karriere mit dem Gürtel um seine Hüfte krönen. „Harry“ stellte sich anfangs dem Faustkampf, in dem besonders Spirk mit wilden Schwingern losfeuerte und Fischer mehrfach mit guten Treffern unter Druck setzte. Dieser überstand den Ansturm mit großer Mühe und wurde kurz vor dem finalen Erstrundengong zu Boden geschlagen. Seine Erfahrung spielte der MMA-Veteran im zweiten Durchgang am Boden aus, als Spirk ihn aus der Guard mit Ground and Pound attackierte, doch in einen Armbar geriet. Er drehte sich defensiv gut heraus, erlaubte jedoch damit Fischer den Rücken zu erobern und musste schließlich im Rear-Naked Choke abklopfen.
Im Vorprogramm überstand Veselin Dimitrov die Angriffe von Lokalmatador Rene Wollinger, der sich im ersten Durchgang offenbar ausgepowert hatte, als er den Bulgaren an den Rand einer Niederlage hatte. Dimitrov konnte den Spieß im zweiten Durchgang umdrehen und Wollinger schlussendlich mit einem Kimura zur Aufgabe zwingen.
Die Veranstaltung kann im Re-Live im UFC Fight Pass angesehen werden.
Anbei findet ihr alle Ergebnisse in der Übersicht:
Ettl Bros. Cage Fight Series - Part 10
9. April 2022
Schwarzl Freizeitzentrum, Graz
Hauptprogramm
Bogdan Grad bes. David Tecer durch T.K.o. (Schläge) in Rd. 1
Iasmin Lucindo bes. Lucrezia Ria einstimmig nach Punkten
Florian Aberger bes. Ivan Vladimir durch T.K.o. (Schläge und Knie) in Rd. 1
Andreeas Binder bes. Rostem Akman durch K.o. (rechter Haken) in Rd. 2
Leo Ounok bes. Giorgi Tsamalaidze durch T.K.o. (Schläge) in Rd. 2
Austrian Championship im Weltergewicht
Harald Fischer bes. Patrick Spirk durch Rear-Naked Choke in Rd. 2
Vorprogramm
Veselin Dimitrov bes. Rene Wollinger durch Kimura in Rd. 2
Daniel Schordje bes. Marcel Simo geteilt nach Punkten
Elias Erber bes. Andreas Rasumny durch D’Arce Choke in Rd. 2
Anas Hamdaoui bes. Marek Medovarski einstimmig nach Punkten
Bence Heier bes. Jaka Vujcic geteilt nach Punkten