Tokyo 2020: Eduard Trippel holt Silber im Judo
Die deutschen Judokas haben in Tokyo die erste Medaille gewonnen. Eduard Trippel gewann bei den Herren bis 90 Kilogramm Silber. Für Giovanna Scoccimarro und Dominic Ressel endeten die Wettkämpfe mit einer Niederlage im kleinen Finale und damit dem fünften Platz.
Eduard Trippel hat sein erstes olympischen Turnier mit einer Silbermedaille beendet. Der 24-Jährige konnte sich mit vier Kämpfen, darunter schon im Eröffnungskampf gegen den Weltmeister von 2017 Nemanja Majdov aus Serbien, durch den Turnierbaum bewegen und stand nach einem Erfolg im Golden Score im Halbfinale über den Türken Michael Zgank im Olympischen Finale gegen den Georgier Lasha Bekauri.
Der Georgier erzielte mit einem Fußwurf früh einen Waza-ari, Trippel musste sich anschließend aus einer Haltetechnik befreien. Danach spielte der Georgier seine Erfahrung aus und ging dem Kampf weitgehend aus dem Weg. Trippel konnte dem Finale seinen Stempel nicht aufdrücken und nahm am Ende der Zeit die Silbermedaille entgegen.
An der Medaille vorbei schrammte zuvor Giovanna Scoccimarro bei den Frauen bis 70 Kilogramm. Nach zwei guten Leistungen zog die 23-Jährige gegen Favoritin Chizuru Arai den Kürzeren und musste in die Trostrunde. Dort erreichte sie mit einem Ippon im Golden Score gegen die Griechin Elisavet Teltsidou das kleine Finale.
In diesem lieferte sie der Niederländerin Sanne van Dijke einen minutenlang ausgeglichenen Kampf, der erneut in den Golden Score musste. Scoccimarro attackierte, doch die Niederländerin behielt das bessere Ende für sich und konnte nach 7:44 Minuten im Golden Score den Ippon erzielen.
Ebenfalls ins kleine Finale schaffte es Dominic Ressel in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm. Der Kieler hatte auf dem Weg dahin den WM-Dritten Frank de Wit ausgeschaltet, verlor dann jedoch nach einem Videobeweis im Golden Score gegen den Japaner Takanori Nagase und musste in die Trostrunde.
Dort konnte er zwar den Russen Alan Khubetsov bezwingen, geriet im kleinen Finale schon nach 13 Sekunden gegen den Österreicher Shamil Borchashvili mit einem Waza-ari ins Hintertreffen und verlor nach anderthalb Minuten in einem Haltegriff.
Martyna Trajdos, die in den letzten Jahren sowohl bei den Europa- als auch Weltmeisterschaften Bronze gewinnen konnte, schied in ihrem zweiten Olympia-Auftritt bereits in der ersten Runde gegen die Ungarin Szofi Özbas aus.
Damit setzte Trajdos anfangs die schwarze Serie der deutschen Judokas fort. Bereits an den ersten Turniertagen schieden die deutschen Vertreter Theresa Stoll, Katharina Menz, Igor Wandtke, Moritz Plafky und Sebastian Seidl jeweils mit dem ersten Kampf aus.
Morgen gehen die amtierende Weltmeisterin bis 78 Kilogramm Anna-Maria Wagner und Karl-Richard Frey, Olympiafünfter 2016, in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm an den Start.