Aline Rotter-Focken gewinnt Gold in Tokyo
Aline Rotter-Focken ist Olympiasiegerin. Die 30-jährige Freistilringerin gewann Gold in der Gewichtsklasse bis 76 Kilogramm gegen die amtierende Weltmeisterin Adeline Maria Gray aus den USA und sicherte den deutschen Ringern damit die erste Goldmedaille seit 1992.
Die Krefelderin hatte dabei keinen leichten Weg ins Finale und musste schon in ihrem ersten Kampf an der Belarussin Vasilisa Marzaliuk vorbei. Nach einem klaren Erfolg im Viertelfinale gegen die Chinesin Zhou Qian gelang Rotter-Focken mit dem Sieg über Hiroe Minagawa bereits ein Achtungserfolg im Halbfinale. Im Finale ließ sich Rotter-Focken dann die Medaille nicht mehr nehmen.
Die Deutsche machte früh Druck, Gray wurde schon nach einer Minute von der Kampfrichterin zu mehr Aktivität ermahnt. Die Amerikanerin blieb weiter passiv, kassierte eine Aktivitätszeit, nach deren Ablauf die Krefelderin in Führung ging. Gray wurde aktiver, schoss in den letzten Sekunden zum Beinangriff, wurde jedoch ausgekontert. Mit 3 zu 0 ging Rotter-Focken in die zweiten drei Minuten.
Gray attackierte mit dem Rücken zur Wand, ging erneut zum Takedown über, doch Rotter-Focken konterte den Angriff der Amerikanerin erneut aus, brachte sie mit den Schultern voraus auf die Matte und sicherte sich vier weitere Punkte. Nun konzentrierte sich Rotter-Focken nur noch darauf, die Zeit zu überstehen.
Zwar konnte Gray noch punkten, Rotter-Focken verließ einmal die Kampffläche und kassierte einen Takedown, doch die Amerikanerin konnte das Ruder nicht mehr herumreißen, dann stand es fest. Gold für Deutschland und Aline Rotter-Focken.
Im griechisch-römischen Ringen endeten die Hoffnungen der beiden Deutschen früh am Kampftag. In der 60-Kilo-Klasse schied Etienne Kinsinger im ersten Kampf gegen den späteren Bronzemedaillengewinner Walihan Sailike aus China aus. Schwergewicht Eduard Popp gewann seinen Auftakt gegen den Brasilianer Eduard Soghomonyan, gegen den den türkischen Mitfavoriten Riza Kayaalp war im Viertelfinale Schluss.