Alistair Overeem ist weiter auf dem Weg Richtung Spitzengruppe im Schwergewicht. Auch der Brasilianer Augusto Sakai konnte ihn in Las Vegas nicht stoppen. Überschattet wurde die Veranstaltung aber von zahlreichen kurzfristigen Ausfällen, nachdem in den Stunden vor dem Event gleich mehrere Kämpfer positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

Denn nachdem in den vergangenen Tagen bereits einige Kämpfer wieder aus dem Programm genommen werden oder Kämpfe verschoben werden mussten, schlug das Coronavirus am Samstag noch einmal zu. Gleich zwei Kämpfe mussten nur wenige Stunden vor dem Event gestrichen werden, Thiago Moises gegen Jalin Turner und Marcos Rogerio de Lima gegen Alexander Romanov. Die beiden Brasilianer hatten sich, genau wie zwei ihrer Betreuer aus dem American Top Team, mit dem Virus infiziert. Da auch Karol Rosa nach verpatztem Weight Cut nicht gegen Sijara Eubanks antreten konnte, ging die Fight Night mit nur sieben Kämpfen an den Start. 

Overeem setzt Aufwärtstrend fort

Davon unangetastet blieb der Hauptkampf zwischen Alistair Overeem und Augusto Sakai. Die beiden Schwergewichte schienen einen langen Kampf vorherzusehen und teilten sich schon früh ihre Kräfte ein. Sakai ging dabei immer wieder mit einzelnen Vorstößen in den Mann, versuchte sich an Kniestößen aus dem Clinch. Overeem blieb standhaft, punktete zum Körper und setzt ab der Mitte des Kampfes auf den Bodenkampf, wobei er mit Schlägen in der dritten Runde prompt eine Platzwunde öffnete.

Overeem hatte sich seine Kräfte besser eingeteilt und übernahm die Kampfführung. Erneut ging es auf die Matte und wieder regneten schwere Hände auf Sakai herab, der nun noch heftiger blutete. Der Brasilianer zog die Deckung hoch und überstand die Attacke noch einmal, doch es sollte nur ein Vorgeschmack werden. In der letzten Runde ging es nach Sekunden schon auf den Boden. Overeem landete drei harte Ellenbogenstöße, der Ringrichter ermahnte Sakai zu mehr Defensivarbeit, als dieser ein paar Hammer Fists einstecken musste, wurde der Kampf abgebrochen. Der vierte Sieg in den letzten fünf Kämpfen für Overeem, für Sakai war es im fünften Kampf die erste UFC-Niederlage.

St. Preux ist zurück im Halbschwergewicht

Nachdem das Duell zwischen Ovince St. Preux und Alonzo Menifield mehrfach wegen Coronatests verschoben werden musste, konnten die beiden Halbschwergewichte am Samstag endlich ihr Duell nachholen. Und dabei konnte St. Preux eine erfolgreiche Rückkehr ins Halbschwergewicht feiern. Nach einer ausgeglichenen ersten Runde übernahm St. Preux im zweiten Durchgang, hielt Menifield mit Kicks auf Distanz, entging den weiten Schwingern seines Gegners und landete nach vier Minuten einen harten linken Haken, von dem Menifield wie ein nasser Sack zu Boden stürzte.

Michel Pereira ist zurück in der Erfolgsspur. Der unkonventionell kämpfende Brasilianer setzte Zelim Imadaev drei Runden lang im Stand zu, packte wieder Sprungtechniken und mehr aus, bevor er Imadaev in der letzten Runde mit einem Suplex auf die Matte schleuderte und mit einem Rear-Naked Choke wenige Sekunden vor Ablauf der Kampfzeit den Sack zumachte. Zwar beschwerte sich Imadaev, er habe nicht abgeklopft, verloren hätte er aber auch nach Punkten.

Großer Sieg für Andre Muniz. Der Brasilianer traf in seinem zweiten UFC-Kampf auf den Polen Bartosz Fabinski und fand sich schnell mit dem Rücken am Käfig wieder. Fabinski drückte Muniz erst gegen den Zaun, dann auf die Matte, doch Muniz schaltete schnell. Einen Guillotine Choke konnte er nicht ansetzen, doch Sekunden später nutzte er eine Unachtsamkeit des Polen, schwang seine Beine um den Kopf und zog noch in der ersten Runde einen Triangle Choke an.

Brian Kelleher, der in den letzten Tagen gleich zwei neue Gegner bekam, hieß den kurzfristigen Debütanten Ray Rodriguez unsanft in der UFC willkommen und konterte den ersten Takedown des Kampfes direkt mit einem Guillotine Choke, in dem der Kampf nach 39 Sekunden endete.

Die Ergebnisse in der Übersicht:

UFC on ESPN+ 34
5. September 2020
UFC Apex, Las Vegas, USA

Alistair Overeem bes. Augusto Sakai via T.K.o. (Schläge) nach 0:26 in Rd. 5
Ovince St. Preux bes. Alonzo Menifield via K.o. (Schlag) nach 4:07 in Rd. 2
Michel Pereira bes. Zelim Imadaev via Rear-Naked Choke nach 4:39 in Rd. 3
Andre Muniz bes. Bartosz Fabinski via Triangle Choke nach 2:42
Brian Kelleher bes. Ray Rodriguez via Guillotine Choke nach 0:39 in Rd. 1
Viviane Araujo bes. Montana De La Rosa einstimmig nach Punkten (30:27, 30:27, 30:27)
Hunter Azure bes. Cole Smith einstimmig nach Punkten (29:28, 29:28, 29:28)