Fury schickt Wilder schlafen
Bei der großen Boxnacht am 10. Oktober in Las Vegas trafen Tyson Fury und Deontay Wilder zum dritten Mal aufeinander. Ebenso wie im zweiten Aufeinandertreffen war es der Engländer, der den Sieg am Ende durch K.o. einfuhr und so den WBC-Weltmeistertitel verteidigte.
Es war das beste Duell der beiden Streithähne im Rahmen ihrer Trilogie, mit Niederschlägen auf beiden Seiten. Wilder griff anfangs hauptsächlich den Körper von Fury an, überhastete jedoch nicht, wollte offenbar seine Munition nicht direkt verpulvern gegen den „Gypsy King“. Trotz der guten Strategie des US-Amerikaners war es dann Fury, der am Ende der Runde einen harten Haken zum Kopf landete, der Wilder durchrüttelte.
Im zweiten Durchgang sahen die Zuschauer in der T-Mobile Arena von Las Vegas einen offenen Schlagabtausch, bei dem beide Hünen punkteten. Eine Runde darauf musste dann Wilder zu Boden, nachdem er aus der Nahdistanz mehrere Treffer schlucken musste. Er rettete sich mit Mühe in die Pause. Es sah ganz danach aus, als würde Fury das Kommando übernehmen – doch dann: Verkehrte Welt in Runde vier.
Mit einer rechten Gerade an die Schläfe schickte Wilder den WBC-Champion auf die Ringmatte. Fury kam wieder auf die Beine, nur um kurze Zeit später erneut die Matte zu küssen. Mit noch wenigen Sekunden auf der Uhr, rettete auch er sich in die Rundenpause.
Das Duell wurde im weiteren Verlauf wieder ausgeglichener, bis Wilder plötzlich abbaute. Konditionelle Probleme, schweres atmen, ein geschwollenes rechtes Auge sowie mehrfaches Halten der Faust deuteten darauf hin, dass es nicht ideal lief für den „Bronze Bomber“. Trotzdem zeigte er ein großes Kämpferherz und boxte tapfer mit, obwohl ihm die Faust offenbar Schmerzen bereitete.
Ab Runde sieben übernahm Fury die klare Führung, drängte Wilder mehrfach ins Seil und bearbeitete diesen mit Kombinationen. Dieser blieb zwar auf den Beinen, wirkte aber mehrfach angeschlagen und fiel schlussendlich in Runde zehn zu Boden, nachdem er von einem rechten Haken erwischt wurde.
Eine Runde später folgte der inzwischen fünfte Niederschlag gegen Wilder, der von einem rechten Haken ans Ohr mit dem Gesicht voran auf den Ringboden fiel. Der Ringrichter brach die Begegnung ab, während Fury auf die Ringseile stieg und sich feiern ließ. Ein spektakuläres Ende für einen der spannendsten Schwergewichtsboxkämpfe der letzten Jahre.