Am Samstag sollte David Benavidez eigentlich seinen WBC-Titel im Supermittelgewicht gegen Roamer Alexis Angulo verteidigen, bis sich der 23-Jährige wieder einmal selbst im Weg stand und den Gürtel schon auf der Waage verlor. Nun hat die WBC den nächsten Titelkampf angeordnet: Franchise-Champion Saul „Canelo“ Alvarez soll gegen Avni Yildirim boxen.

Wie der Weltverband am Dienstag über Twitter bekanntgab, habe das zuständige Gremium mit einer überwältigenden Mehrheit von 36 Für- bei nur einer Gegenstimme für den Kampf zwischen dem mexikanischen Superstar Saul „Canelo“ Alvarez (53-1-2) und dem türkischen Pflichtherausforderer Avni Yildirim (21-2) gestimmt.

Alvarez wurde von der WBC bereits eine Gewichtsklasse tiefer zum sogenannten „Franchise Champion“ gekrönt, weswegen er eine Gewichtsklasse höher direkt um die Krone kämpfen kann. Der Mexikaner stand seit November nicht mehr im Ring, damals sicherte er sich den WBO-Titel im Halbschwergewicht mit einem Knockout gegen Sergey Kovalev. Der 30-Jährige wechselte in den letzten Jahren immer wieder die Gewichtsklassen, um sich weitere Weltmeistertitel zu sichern. Im Super-Mittelgewicht konnte er bereits regulärer WBA-Weltmeister werden, als er Rocky Fielding keine Chance ließ.

In diesem Jahr liebäugelte der Mexikaner mit einem weiteren Engländer als Gegner, doch weder mit WBA-Superchampion Callum Smith noch mit dem kontroversen Billy Joe Saunders konnte eine Einigung erzielt werden, weswegen Alvarez in diesem Jahr vermutlich weder wie sonst am Cinqo de Mayo, noch am mexikanischen Unabhängigkeitswochenende Mitte September in den Ring steigen wird.

Wann der WM-Kampf um die WBC-Krone stattfindet, steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest. Für Yildirim ist es die zweite WM-Chance. Der 29-Jährige, der den Großteil seiner Karriere in Deutschland im Ring stand, boxte zuletzt im Februar 2019 und musste im Kampf um den damals bereits vakanten WBC-Titel eine umstrittene Niederlage einstecken. In der siebten Runde gegen Anthony Dirrell öffnete sich nach einem unabsichtlichen Kopfstoß eine Platzwunde beim Amerikaner, die sich nicht schließen ließ und im zehnten Durchgang zum Abbruch durch den Ringarzt führte.

Allerdings wurde der Abbruch nicht als technischer Knockout für Yildirim gewertet, sondern es ging an die Punktrichter für eine technische Punktentscheidung, die mit zwei Mal 96 zu 94 ein einmal 92 zu 98 geteilt für Dirrell ausfiel, der sich zum neuen WBC-Titelträger krönen konnte, ein halbes Jahr später aber dann von David Benavidez entthront wurde.