UFC London Preview: Blaydes vs. Aspinall, Mandy Böhm im Einsatz
Am 23. Juli kehrt die UFC nach London zurück. Wie bei europäischen Veranstaltungen üblich, ist das Programm vollgespickt mit nationalen Talenten. Im Hauptkampf des Abends wird beispielsweise Tom Aspinall kämpfen. Das aufstrebende Schwergewicht steht im Härtetest vor heimischem Publikum gegen US-Amerikaner Curtis Blaydes. Zuvor trifft Jack Hermansson auf den kurzfristig eingesprungenen Chris Curtis. Mit von der Partie ist auch Fanliebling Paddy Pimblett, der gegen Jordan Leavitt kämpfen wird.
Das Highlight für deutsche UFC-Fans: Mandy Böhm steigt wieder ins Octagon. Die Gelsenkirchenerin bekommt es im Vorprogramm mit der Amerikanerin Victoria Leonardo zu tun. Aus der Schweiz ist Volkan Özdemir mit von der Partie.
Achtung: Diesmal gibt es zuschauerfreundliche Uhrzeiten!
Sowohl das Vor- als auch das Hauptprogramm der UFC Fight Night werden auf dem UFC Fight Pass übertragen, der ab 9,99 Euro monatlich auf ufc.tv erhältlich ist. Das Vor- und Hauptprogramm wird indes kostenfrei als Teil des Abos auf DAZN gezeigt. Ein Abo kostet dort monatlich 24,99 Euro mit monatlicher Kündigungsmöglichkeit, oder 274,99 Euro im Jahr. Der erste Monat ist gratis. Für UFC-Events fallen keine weiteren Kosten an.
Anbei die Startzeiten:
Vorprogramm (ufc.tv/DAZN): Samstag, 23. Juli, 18:00 Uhr
Hauptprogramm (ufc.tv/DAZN): Samstag, 23. Juli, 21:00 Uhr
Das Programm
Im Hauptkampf von UFC London bekommt Tom Aspinall (12-2) die Chance, sich vor heimischem Publikum in die Top-5 des Schwergewichts zu schieben und für einen baldigen Titelkampf zu empfehlen. Erarbeitet hat sich der 29-Jährige diese Möglichkeit mit fünf vorzeitigen Siegen in ebenso vielen UFC-Kämpfen. In dieser kurzen Zeit stellte Aspinall seine vielseitigen Fähigkeiten unter Beweis und überzeugte vor allem mit seinen boxerischen Qualitäten. Andrei Arlovski, Sergey Spivak oder Alexander Volkov gehören zu seinen letzten drei Opfern. Will er nun einen entscheidenden Schritt in Richtung Titelkampf gehen, muss er in der O2 Arena Curtis Blaydes (16-3 (1NC)) bezwingen. Der US-Amerikaner gehört schon seit einigen Jahren zur absoluten Weltspitze, konnte sich jedoch nie in letzter Konsequenz einen Titelkampf sichern. Inzwischen fungiert der hochgewachsene 31-Jährige als Eintrittskarte ins Titelrennen. Doch ist er schwer zu knacken. Lediglich Francis Ngannou und Derrick Lewis konnten ihm Niederlagen einheimsen. Die restlichen Begegnungen gewann „Razor“ und will dies auch in der Höhle des Löwen in London tun, um demnächst selbst nach dem Gold greifen zu dürfen.
Im Co-Main Event tritt Jack Hermansson (22-7) gegen Chris Curtis (29-8) an. Hermansson sollte ursprünglich auf Darren Till treffen, doch der Brite sagte verletzungsbedingt ab. US-Amerikaner Curtis sprang kurzfristig ein und hatte damit etwas mehr als zwei Wochen, um sich auf den Norweger einzustellen. „The Action Man“ siegte vor weniger als einem Monat gegen BJJ-Star Rodolfo Vieira und steht nun vor einem weiteren Sprung nach oben, sollte er gegen den auf Platz 8 geführten „Joker“ bestehen. Für moralische Unterstützung kündigte er an, am Kampftag sogar Darren Till in seiner Ecke zu haben. Ob ihm das gegen Hermansson hilft, bleibt abzuwarten. Der in Schweden geborenen Norweger ist bekannt als solider Striker, der jedoch am Boden am gefährlichsten ist. Kelvin Gastelum ließ er im Heel Hook abklopfen, bezwang auch Namen wie David Branch oder Ronaldo Souza. Zuletzt scheiterte er jedoch an Sean Strickland und will jetzt wieder auf die Siegerstraße zurückfinden.
Den englischen Fans einheizen wird auch Paddy Pimblett (18-3). Der starke Grappler war schon zu Cage-Warriors-Zeiten ein echter Fanliebling und ist spätestens nach dem spektakulären Knockout in seinem UFC-Debüt einem breiten Publikum bekannt. Seinen zweiten Kampf in der Organisation bestritt „The Baddy“ gegen Rodrigo Vargas und sicherte abermals einen vorzeitigen Sieg. Jetzt soll das Triple vollgemacht werden. Dabei empfängt der Lokalmatador Jordan Leavitt (10-1). „The Monkey King“ aus Las Vegas nimmt die weite Reise auf sich, um seinen vierten Sieg im fünften UFC-Kampf zu sichern. Bei einem Erfolg versprach er im Octagon zu twerken, was bei den britischen Fans mit großer Wahrscheinlichkeit auf wenig Begeisterung treffen wird.
Weitere Publikumslieblinge wie Molly McCann, Alexander Gustafsson oder auch Makwan Amirkhani werden im Einsatz sein. MMA-Fans aus der Schweiz blicken auf die Begegnung von Volkan Özdemir (17-6) gegen den Schotten Paul Craig (16-4-1). Der Submission-Spezialist trifft nach sechs Kämpfen ohne Niederlage auf den Schweizer, der aktuell unter Zugzwang steht. Gegen Jiri Prochazka und Magomed Ankalaev erlitt Özdemir Niederlagen, was keine Schande ist. Jetzt will er mit einem Triumph über Craig wieder oben mitspielen.

Mandy Böhm greift neu an
Für Zuschauer aus Deutschland liegt der Fokus ganz klar auf Mandy „Monster“ Böhm, die wieder im Einsatz ist. Im ersten UFC-Duell lief nicht alles nach Plan. Nachdem sie ursprünglich 2021 in London an den Start gehen sollte, sorgten Ort- und Gegnerwechsel für Trubel.
Für Mandy Böhm (7-1 (1)) gab es damalig drei Veränderungen im Terminplan. Ursprünglich sollte sie am 14. August 2021 in Las Vegas für die UFC debütieren. Die Gegnerin hieß Taila Santos. Die UFC plante jedoch für Anfang September eine Fight Night in London, verschob Kämpfe mit europäischer Beteiligung entsprechend, sodass auch Böhm sich darauf vorbereitete. Dann folgte die Rolle rückwärts, die Fight Night kehrte zurück ins UFC Apex nach Las Vegas, dafür musste sich die schlagstarke Gelsenkirchenerin nun auf eine neue Gegnerin einstellen, die Brasilianerin Ariane Lipski. Den Kampf verlor Böhm nach Punkten, steckte dabei einige harte Treffer ein, zeigte jedoch ein großes Kämpferherz und überzeugte UFC-Fans davon, dass sie eine toughe Athletin ist, die sich nicht unterkriegen lässt.
Im März fiel ein geplanter UFC-Kampf gegen Sabina Mazo ins Wasser. Jetzt will das „Monster“, das sich inzwischen in Las Vegas bei Xtreme Couture MMA auf das Duell vorbereitet, fokussiert angreifen und mit vollem Selbstbewusstsein antreten. So hat sie in ihren Kämpfen vor dem UFC-Vertrag doch durchweg überzeugt und dabei etwa den Titel der kanadischen Liga TKO gewonnen sowie im Bellator-Debüt brilliert.
Mit Victoria Leonardo (8-4) steht ihr eine Bellator- und Invicta FC-erfahrene US-Amerikanerin vor der Flinte, die sich durch Dana Whites Contender Series zum Branchenprimus gekämpft hat. In der UFC unterlag sie bislang in beiden Auftritten. Gegen Manon Fiorot wurde sie ausgepunktet und in Runde zwei aus dem Kampf genommen, gegen Melissa Gatto verlor sie aufgrund einer Armverletzung. Für sie ist der Arbeitsplatz in Gefahr. Sollte sie gegen die Deutsche versagen, bekommt sie höchstwahrscheinlich die Papiere.
Victoria Leonardo vs. Mandy Böhm ist der zweite Kampf des Abends.
Anbei das komplette Programm in der Übersicht:
UFC London
23. Juli 2022
O2 Arena, London, England
Hauptprogramm (ufc.tv/DAZN)
Curtis Blaydes vs. Tom Aspinall
Jack Hermansson vs. Chris Curtis
Paddy Pimblett vs. Jordan Leavitt
Nikita Krylov vs. Alexander Gustafsson
Molly McCann vs. Hannah Goldy
Paul Craig vs. Volkan Özdemir
Vorprogramm (ufc.tv/DAZN)
Mason Jones vs. Ludovit Klein
Marc Diakiese vs. Damir Hadzovic
Nathaniel Wood vs. Charles Rosa
Makwan Amirkhani vs. Jonathan Pearce
Muhammad Mokaev vs. Charles Johnson
Jai Hebert vs. Kyle Nelson
Victoria Leonardo vs. Mandy Böhm
Claudio Silva vs. Nicolas Dalby