Kevin Holland: Leute, die nur Negatives zu sagen haben, kümmern mich nicht.
Vor wenigen Wochen endete Kevin Hollands Siegesserie mit einer klaren Punktniederlage gegen Derek Brunson. Doch schon steht der nächste Kampf an, am Samstag geht es für den Amerikaner gegen Marvin Vettori. Vor dem Duell mit dem Italiener widerspricht Holland Vorwürfen, er sei ein respektloser Kämpfer, nur, weil er während des Kampfes mit seinen Gegnern rede.
„In jedem Interview und in jeder Aussage nach dem Kampf habe ich Derek Brunson Respekt gezollt“, so Holland in einem Interview mit MMAFighting. „Er kam mit einem guten Plan in den Käfig und hat getan, was er tun musste. Ich war noch nie ein Freund von Ausreden. Niemals. Wenn einer den Job macht, dann macht er den Job. Und er hat einen guten Job gemacht.“
Im Nachgang des Kampfes war jedoch weniger die Leistung Brunsons, sondern Hollands Verhalten Gegenstand der öffentlichen Debatte. Von UFC-Präsident Dana White, der Holland einen mentalen Zusammenbruch bescheinigte, über zahlreiche Kämpferkollegen bis hin zu den MMA-Fans fokussierte sich die Resonanz vor allem auf ein „Versagen“ Kevin Hollands und weniger auf die Leistung Brunsons.
„Es geht nicht darum, ihm den Sieg zu klauen. Alle wollen nur herausfinden, warum ich verloren habe. Weil man weiß, dass ich in neun von zehn Kämpfen gewinnen müsste, aber das war eben Kampf Nummer 10. Die Leute wollen einfach wissen, was bei ihrem Lieblingskämpfer falsch lief. Daran ist nichts Falsches. Dachtet ihr, dass mich Brunson schlagen sollte? Nein. Da ist es ganz normal, dass man sich fragt, was falsch lief. Hut ab vor Derek Brunson, der hat getan, was er tun musste. Von mir aus soll er mich von Montag bis Freitag und bis zum Kampf festhalten, bis es ihm zu viel wird. Aber danach haben wir einen Kampf und dabei verprügle ich ihn. Aber er hat einen guten Job gemacht, Respekt.“
Doch mit dem letzten Kampf will sich Holland nicht lange aufhalten. Schon wenige Wochen später steht ihm nun in Marvin Vettori ein Gegner gegenüber, der ihm stilistisch eher entgegenkommen dürfte. Holland freut sich daher einfach auf einen richtigen Kampf und denkt nicht darüber nach, den Fans oder irgendjemandem sonst nach dem Duell mit Brunson etwas zu beweisen.
„Ich mag den Kampf“, so Holland weiter. „Ich liebe das Kämpfen, das wird sich einfach nicht ändern. Ich will den bitteren Nachgeschmack aus dem Mund kriegen? Aus wessen Mund denn? Aus den Mündern der Leute, die an mich glauben? Ja klar. Aber die Leute, die nur Negatives zu sagen haben, aber selbst nur faul auf der Couch sitzen, die kümmern mich nicht. […] Ich habe andere Sorgen als diese Fans, die einen nur mögen, wenn man gewinnt und einen hassen, wenn man verliert. Es gibt Leute, die für mich da sind, wegen denen ich meine Rechnungen bezahlen kann und sich wirklich sorgen. Das sind die Menschen, die zählen. Nicht irgendwelche Typen, die ein paar Dollar auf mich wetten.“
Und genau deswegen will Holland mit seiner Herangehensweise weitermachen. Immerhin hat sie ihn überhaupt erst in die Hauptkämpfe von UFC-Veranstaltungen gebracht. Mit der Kritik der Fans will sich der 28-Jährige nur rudimentär auseinandersetzen, recht machen kann man es den Fans sowieso nicht.
„Ich weiß zu schätzen, dass die Leute einschalten, aber sie wollen ja einfach eine gute Show haben. Die liefere ich und sie beschweren sich trotzdem. […] Die Leute wollten beim letzten Mal ‚Bigmouth‘, also habe ich gequatscht und trotzdem gab es danach nur Beschwerden. Dieses Mal werde ich einfach nur kämpfen. Ich werde einfach glücklich sein, ich werde kämpfen.“