David Wachs: „Zu Hause kämpfen ist etwas Besonderes!“
Exklusiv-Interview mit dem Rostocker vor seinem...
Gegnerausfälle sind bekanntlich eine Plage. In diesem Fall nicht für Lucia Morelli. Die Kämpferin von der Sportschule Mach1 aus Karlsruhe bekam kurzfristig das Angebot auf eine Revanche gegen Klara Svensson und sagte sofort zu. Die Schwedin sollte ursprünglich auf IBF-Titelträgerin Marisa Gabriela Nunez treffen, diese fiel jedoch verletzungsbedingt aus. Jetzt heißt es am 19. September: Morelli vs. Svensson II in der Höhle der Löwin im schwedischen Nyköping.
Lucia Morelli (19-5, 9 K.o.) und Klara Svensson (15-1, 5 K.o.) standen sich im November des vergangenen Jahres in Dänemark gegenüber. Dort erlitt die Italienerin, die Offenburg ihr Zuhause nennt, eine Punktniederlage. Am kommenden Wochenende kann Morelli ihre offene Rechnung mit Svensson begleichen, hatte für dieses Duell allerdings eine kurze Vorbereitungszeit, wie sie uns erzählte.
„Da der Kampf sehr kurzfristig angeboten wurde, hatte ich insgesamt nur drei Wochen Zeit für die Vorbereitung“, so die frühere mehrfache Boxweltmeisterin im Gespräch. „Von null bin ich zwar nicht gestartet: Außerhalb des Boxtrainings halte ich mich fit durch Schwimmen und Radfahren, trotzdem wird es nicht einfach von 20 auf 100 Prozent in drei Wochen zu kommen.“
Für die Revanche gegen Svensson muss sie statt ihrer eigentlichen Gewichtsklasse (Leichtgewicht, 61,2 kg) im Super-Leichtgewicht (63,5kg) antreten. Motiviert ist die 36-Jährige trotzdem, schließlich weiß sie selbst wie schwer es ist, im Frauenboxen qualitativ hochwertige Kontrahentinnen zu bekommen. Zudem kann sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und neben der Begegnung gegen ein international bekanntes Gesicht auch eine frühere Niederlage wettmachen: „Sie ist eine sehr gute Gegnerin. Das Rematch wollte ich sowieso. Ich freue mich sehr darauf und gebe Vollgas. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“
Aus dem letzten Aufeinandertreffen mit Svensson hat die im italienischen San Severo geborene Morelli auch einige Lehren gezogen und mit ihrem Trainer Dominik Junge an der Taktik gefeilt. Zu passiv sei sie gewesen, das soll sich diesmal ändern. Ein Erfolg gegen die Schwedin in Feindesgebiet soll her: „Ich werde aktiver sein und nichts verschlafen. Ich will den Kampf gewinnen, ganz klar. Sonst hätte ich nicht angenommen. Im Ausland zu siegen ist zudem etwas Besonderes, der Stellenwert gleich viel höher.“
Dass Morelli großes Potential besitzt, wissen Boxkenner nicht erst seit ihrem Triumph über Rola El Halabi. Bis heute ist sie die einzige Boxerin, die der Championesse aus Ulm eine Niederlage zuführen konnte. Auch stand Morelli u.a. mit der ungeschlagenen Cecilia Braekhus im Seilgeviert, ging mit der „First Lady“ über die volle Distanz. Nach Niederlagen gegen Delfine Persoon und Klara Svensson kehrte die sympathische Italienerin mit einem Erfolg durch Knock-out im April zurück und will jetzt eben jene Niederlage ausgleichen.
Für die 27 Jahre alte Svensson ist es der erste Rückkampf ihrer Karriere. Die bis zu ihrem letzten Duell noch ungeschlagene „schwedische Prinzessin“ verlor den Titelkampf gegen Erica Anabella Farias (GNP1.de berichtete).
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