Arthur Abraham verkündet Karriereende: "Mir geht es gut, ich muss nicht mehr boxen"
Arthur Abraham hat seine Karriere beendet. Der deutsche Vorzeigeboxer bestätigte entsprechende Gerüchte am Donnerstag erst gegenüber News Armenia, im Anschluss erklärte er gegenüber dem Spiegel ebenfalls sein Vorhaben.
"Mir geht es so gut, ich muss nicht mehr boxen." Mit diesen Worten verabschiedete sich der 40-Jährige von seiner erfolgsgekrönten Karriere bei News Armenia. Nach 53 Profikämpfen, von denen er 47 siegreich gestalten konnte, scheint endgültig Schluss zu sein. Zuletzt stand Abraham, der immer für unterhaltsame Kämpfe bekannt war, 2018 aktiv im Ring. Hier konnte er gegen den Dänen Patrick Nielsen einen Punktsieg erzielen.
Nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft nach Version der IBF im Mittelgewicht im Jahr 2005 krönte er sich selbst zu "König Arthur". Zuvor wurde der gebürtige Armenier von seinem Promoter Sauerland als "Schlumpfboxer" vermarktet. Dies beruhte auf der Namensähnlichkeit mit "Vader Abraham". So lief er auch beim Walk-In als Schlumpf verkleidet mit einer Schlumpfenmütze ein. Stets an seiner Seite befand sich der legendärer Trainer Ulli Wegner, der in den Ringpausen mit seinen motivierenden Ansprachen an seinen Schützling zum Liebling der Zuschauer wurde.
Unsterblich für die Fans machte sich Abraham bei seiner Titelverteidigung 2006 gegen den Kolumbianer Edison Miranda, gegen welchen er acht Runden mit einem komplizierten Kieferbruch weiterboxte und das Duell dennoch für sich entscheiden konnte. Nach seiner Regentschaft im Mittelgewicht mit insgesamt zehn Titelverteidigungen errang Abraham zwei Mal die WBO-Weltmeisterschaft im Supermittelgewicht, wo es auch zu insgesamt vier Duellen gegen Robert Stieglitz kam. Hiervon konnte "König Arthur" drei für sich entscheiden.
In dem stark besetzten "Super Six Tournament" konnte Abraham 2009 einen beeindruckenden Auftaktsieg gegen Jermain Taylor durch K.o. erzielen. Im Anschluss kam es jedoch zu Niederlagen gegen Andre Dirrell, Carl Froch und Andre Ward. Auf internationaler Bühne musste sich der einstige K.o.-König 2017 Chris Eubank Jr. nach Punkten geschlagen geben, der ihn nach allen Regeln der Kunst ausboxte. Neben seiner Boxkarriere ist Abraham zu einem erfolgreichen Geschäftsmann avanciert, der seine Gagen in Immobilien, Autohäuser und sogar eine Fluglinie investierte.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer auf einen vielleicht allerletzten Auftritt bleibt seinen Fans dennoch erhalten. Das stets von der Öffentlichkeit geforderte Duell gegen den wieder aktiven Felix Sturm, der sich vermutlich in naher Zukunft mit Vincent Feigenbutz messen möchte, ist noch nicht ganz vom Tisch. Nach der Frage nach einem eventuellen Comeback hinsichtlich eines solchen Duells äußerte Abraham, dass schon ein sehr gutes Angebot vorliegen müsse.