UFC 254 Preview: Khabib gegen Gaethje im Kampf des Jahres
Nach mehr als einem Jahr hat das Warten ein Ende. Khabib Nurmagomedov wird im Hauptkampf von UFC 254 wieder in das Octagon der UFC steigen. Bei seiner dritten Titelverteidigung bekommt er es mit dem Interimsweltmeister Justin Gaethje zu tun, der den bislang schwersten Test in der Karriere des Russen darstellt. Bevor es zu diesem heiß ersehnten Gefecht kommt, machen Robert Whittaker und Jared Cannonier den nächsten Herausforderer auf den Titel im Mittelgewicht unter sich aus. Wichtig für die deutschen MMA-Fans: Die Vorkämpfe beginnen bereits um 16:30 Uhr, das Hauptprogramm startet um 20 Uhr.
Sowohl das Vorprogramm, als auch das Hauptprogramm von UFC 254 werden auf dem UFC Fight Pass übertragen, der ab 9,99 Euro monatlich auf ufc.tv erhältlich ist, das Hauptprogramm allerdings als PPV zum Preis von 17,89 Euro. Das Hauptprogramm wird zudem auf DAZN gezeigt. Ein Abo kostet dort monatlich 11,99 Euro mit monatlicher Kündigungsmöglichkeit, oder 119 Euro im Jahr. Der erste Monat ist gratis. Für UFC-Events fallen keine weiteren Kosten an.
Anbei die Startzeiten:
Vorprogramm Teil 1 (ufc.tv): Samstag, 24. Oktober, 17:00 Uhr
Vorprogramm Teil 2 (ufc.tv): Samstag, 24. Oktober, 18:00 Uhr
Hauptprogramm (ufc.tv/DAZN): Samstag, 24. Oktober, 20:00 Uhr
Der Main Event: Khabib Nurmagomedov vs. Justin Gaethje
Der Hauptkampf von UFC 254 wird der wohl schwerste in der Karriere des Khabib Nurmagomedov (28-0). Dies liegt zum Teil auch an seinem Kontrahenten, vor allem aber an dem Schicksalsschlag, den der Weltmeister kürzlich zu verkraften hatte. Sein Vater Abdulmanap, der Khabib sein ganzes Leben lang trainierte und eine ganze Generation von Kämpfern aus Dagestan prägte, verstarb am 3. Juli an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung.
Trotz dieser tragischen Ereignisse entschied sich Nurmagomedov dafür, den Traum seines Vaters weiter zu verfolgen und erst nach 30 Siegen als ungeschlagener Weltmeister seine Karriere zu beenden. 28 solcher Erfolge kann er bereits vorweisen. Schon 2012 schaffte der damals 23-Jährige den Sprung in die UFC und machte sich durch sein dominantes Ringen schnell einen Namen beim Marktführer.
Dennoch sollte es neun Siege und sechs Jahre dauern, bis Nurmagomedov um den Titel kämpfen durfte. Zwar fuhr er in dieser Zeit Siege über starke Kontrahenten wie Rafael dos Anjos und Edson Barboza ein, Verletzungen warfen ihn aber immer wieder zurück und verbauten ihm Chancen auf das Gold. Erst bei UFC 223 sicherte sich der Combat-Sambo-Weltmeister schließlich den vakanten Titel gegen den kurzfristig eingesprungenen Al Iaquinta. Es folgten dominante Titelverteidigungen gegen Conor McGregor und Dustin Poirier, die Nurmagomedov in die Diskussion um den besten Kämpfer aller Zeiten katapultierte.
Um diesem Status einen Schritt näher zu kommen, muss der 32-Jährige seine bis dato schwerste Prüfung bestehen. Im Hauptkampf von UFC 254 bekommt er es Justin Gaethje (22-2) zu tun. Der Interimsweltmeister bringt scheinbar alles mit, was es braucht, um den Champion zu entthronen. Neben seinen harten Händen, denen er fünf Knockouts in der UFC zu verdanken hat, bringt der 31-Jährige die nötige Ausdauer mit, um fünf Runden lang gegen Nurmagomedov zu bestehen. Zudem ist er ein ausgezeichneter Ringer, der es auf dem College sogar zum All-American brachte.
Im Gegensatz zu seinem Kontrahenten nutzt Gaethje seine ringerischen Fähigkeiten aber nicht dazu, seine Gegner auf die Matte zu bringen, sondern wehrt Takedowns ab, um im Stand mit Schlägen und Leg Kicks zu punkten. Ob diese Fähigkeiten das Kryptonit von Nurmagomedov sind, wird sich am Samstag zeigen.
Das weitere Programm
Im Co-Hauptkampf des Abends stehen sich zwei der besten Mittelgewichte der Welt gegenüber. Robert Whittaker (21-5) hielt gar für zwei Jahre den Titel in dieser Gewichtsklasse, verlor ihn jedoch im vergangenen Jahr gegen Israel Adesanya. Seitdem fuhr der Australier einen Punktsieg über Darren Till ein und sicherte auf diese Weise seine Stellung als erster Herausforderer. Für eine weitere Titelchance muss Whittaker noch eine zweite Hürde überspringen. Diese Hürde konnte schon im Schwergewicht der UFC Knockout-Siege einfahren und hört auf den Namen Jared Cannonier (13-4). Seit seinen Schwergewichtszeiten sind schon einige Jahre vergangen, in denen der inzwischen 36-Jährige fünf Kämpfe im Halbschwergewicht bestritt. Seine endgültige sportliche Heimat hat er jedoch im Mittelgewicht gefunden. Drei vorzeitige Siege in ebenso vielen Kämpfen sprechen eine eindeutige Sprache. Sollte er gegen Whittaker Nummer vier einfahren, wurde ihm von Champion Israel Adesanya bereits ein Titelkampf versprochen.
Um den Verbleib im Titelrennen der Schwergewichte kämpfen in Abu Dhabi Alexander Volkov (31-8) und Walt Harris (13-8(1)). Volkov war mit vier Siegen in seine UFC-Karriere gestartet und galt als aussichtsreicher Kandidat auf einen Titelkampf, musste sich zuletzt aber Derrick Lewis und Curtis Blaydes geschlagen geben. Auch Harris erlitt in diesem Jahr bereits eine Niederlage. Er wurde nach einem starken Start in den Kampf von Alistair Overeem technisch K.o. geschlagen.
Eröffnet wird das Hauptprogramm von den Halbschwergewichten Magomed Ankalaev (14-1) und Ion Cutelaba (15-5(1)). Die Beiden standen sich bereits im Februar gegenüber und sorgten dabei für eine der kuriosesten Szenen des Jahres. Cutelaba wollte seinem Gegner vorgaukeln, angeklingelt zu sein, wurde deshalb jedoch vom Schiedsrichter aus dem Kampf genommen. Nach mehreren Anläufen kommt es nun endlich zum Rückkampf.
Anbei das komplette Programm in der Übersicht:
UFC 254
24. Oktober 2020
Yas Island in Abu Dhabi, UAE
Hauptprogramm
Titelkampf im Leichtgewicht
Khabib Nurmagomedov vs. Justin Gaethje
Robert Whittaker vs. Jared Cannonier
Alexander Volkov vs. Walt Harris
Liliya Shakirova vs. Lauren Murphy
Jacob Malkoun vs. Phil Hawes
Magomed Ankalaev vs. Ion Cutelaba
Vorprogramm
Stefan Struve vs. Tai Tuivasa
Alex Oliveira vs. Shavkat Rakhmonov
Sam Alvey vs. Da Un Jung
Nathaniel Wood vs. Casey Kenney
Liana Jojua vs. Miranda Maverick
Joel Alvarez vs. Alexander Yakovlev