Duell um Deutschlands Spitze: Jack Culcay trifft auf Abass Baraou
Die Havelstudios in Berlin werden am 28. August zum Austragungsort mehrerer großer Kämpfe zwei der größten Boxställe Deutschlands. Platzhirsch Sauerland gegen den Emporkömmling AGON heißt es am Freitagabend. Im Hauptkampf geht es dabei nicht nur darum, wer der beste deutsche Superweltergewichtler ist, wenn Jack Culcay und Abass Baraou aufeinandertreffen, es wird auch um die Chance auf einen WM-Ausscheidungskampf gehen. Das zweite große Duell werden Vincent Feigenbutz und Jama Saidi bestreiten. Dafür steigt der Karlsruher Feigenbutz eine Gewichtsklasse hinab und bekommt die Chance auf den IBF-Intercontinental Titel im Mittelgewicht.
Jack Culcay-Keth ist aktueller WBC-International-Titelträger im Superweltergewicht. Der 34-Jährige war bereits Weltmeister der WBA und dorthin will der „Goldene Jack“ zurück. Als ehemaliger Amateurweltmeister kam er mit vielen Vorschusslorbeeren zum Profiboxen. Die hohen Erwartungen konnte er nur zum Teil erfüllen. Neben dem WM-Gürtel gab es auch mehrere ärgerliche Niederlagen. Genauer gesagt waren es im Laufe seiner Karriere vier Stück. Irgendwo zwischen internationaler Klasse und Weltspitze befindet sich der Berliner in der Schwebe und will den Schritt in die richtige Richtung gehen.
Stallkollegen wären er und Abass Baraou jetzt gewesen, wenn Culcay nicht zum Berliner AGON Boxstall gewechselt wäre. Der 25-Jährige Berliner gehört zu Deutschlands aufstrebendsten Boxern. Mit erst neun Siegen auf der Habenseite bekommt er nun die Chance, sich auf der Weltkarte des Boxens zu platzieren. Der gebürtige Baden-Württemberger sicherte sich im Oktober letzten Jahres den International-Gürtel der WBC und ist ein brandgefährlicher Kämpfer. Zuletzt gewann Baraou vorzeitig gegen den Mexikaner Abraham Juarez.
Einen Sieg feierte Vincent Feigenbutz zuletzt nicht. Der Mann aus Karlsruhe verlor im Februar vorzeitig gegen den IBF-Weltmeister Caleb Plant und hat nun die Gewichtsklasse gewechselt. Im Mittelgewicht will er neu angreifen. Mit 24 Jahren hat Feigenbutz schon viel gesehen und erlebt. Schnell wurde er aufgrund seines offensiven und unorthodoxen Boxstils hochgelobt und, nachdem er im jungen Alter an seine Grenzen stieß, auch wieder abgeschrieben. Die Karriere liegt noch vor dem ehemaligen Interimsweltmeister der WBA, der wieder auf die Siegerstraße zurückkehren möchte.
Aber auch „der Hammer“ Jama Saidi ist noch nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen. Der Kölner ist zwar fünf Jahre älter als sein Konkurrent, mit 29 Jahren aber im besten Boxalter. Für den gebürtigen Dürener bietet sich in Berlin die Chance, in den Rankings gegen einen namenhaften Gegner aufzusteigen und sich den IBF-Intercontinentalgürtel zu sichern. Saidi wurde 2019 Europameister IBF und WBO im Superweltergewicht, nachdem er Predrag Radosevic K.o. schlug. Seine einzige Niederlage musste der Mann aus der Karnevalshochburg gegen Jack Culcay einstecken. Beim Comeback des Profiboxens in Deutschland am 20. Juni traf er auf Jay Spencer und schlug ihn nach Punkten.
Ab 21 Uhr überträgt Sport1 den Kampfabend live im TV und auf www.sport1.de. Auf der Facebook-Seite von Agon Sports werden ab 18:30 Uhr bereits die Vorkämpfe übertragen.