Khabib-Coach Javier Mendez: Khabib will kämpfen, aber er wird sein Wort niemals brechen.
Im Oktober erklärte Khabib Nurmagomedov nach seiner Titelverteidigung gegen Justin Gaethje seinen Rücktritt vom MMA-Sport und begründete den Schritt mit einem Versprechen an seine Mutter, nicht länger ohne den verstorbenen Vater an seiner Seite zu kämpfen. Wie Nurmagomedovs Trainer Javier Mendez nun in einem Interview erklärte, hätte der Dagestaner schon noch Lust auf weitere Kämpfe, wenn da das Versprechen an die Mutter nicht wäre.
Denn wie der Trainer erklärte, habe ihm sein Schützling kürzlich eine Nachricht und forderte „Send me Location“, „Schick mir den Ort“. Die wenigen Worte, mit denen Nurmagomedov einst Conor McGregor aufforderte, sich mit ihm auf der Straße zu einem Vier-Fäuste-Gespräch zu treffen, könnten nun eventuell auf eine Fortsetzung der Karriere des ehemaligen Leichtgewichts-Champions hindeuten.
„Man könnte schon sagen, er will wieder kämpfen. Aber er ist absolut nicht bereit für ein Comeback. Seine Mutter muss ihm erst die Erlaubnis erteilen. Er vermisst das Training, er vermisst seine Trainer. Ich verstehe es so, dass er es vermisst, bei mir und im Training zu sein. Unsere Beziehung geht tiefer als nur das Training. Ich bin nicht nur sein Trainer, der nach dem Karriereende nur noch ein entfernter Bekannter ist. Wir sind eine Familie, sind gemeinsam gewachsen und wir werden bis an unser Lebensende Teil unserer Leben sein.“
Wie Mendez weiter ausführt, falle es Nurmagomedov schwer, ein normales Leben abseits des Kampfsports zu führen. Als er seinen Cousin Abubakar Nurmagomedov in der Ecke betreute, habe er sich elektrisiert gefühlt, so Mendez. Doch große Hoffnungen solle man sich nicht machen.
„Ich spreche nicht mit ihm darüber, ob ihn ein Comeback reizt, ich weiß es nicht. Aber ich kenne die enge Beziehung zu seiner Mutter und ihre Wünsche sind ihm extrem wichtig. Sollte er sich je dazu entscheiden, dann müsste er vorher mit seiner Mutter sprechen und sich ihren Segen abholen. Selbst wenn er kämpfen wollte, es wird nie passieren. Er wird nicht ungehorsam sein, niemals. So ist er einfach.“
Für Mendez ist zudem auch klar, dass jeder weitere Tag ein Comeback unwahrscheinlicher macht. Acht Monate ist Nurmagomedovs Abschiedskampf bereits her, sollte ihn seine Mutter auch in den nächsten Monaten nicht aus dem Versprechen entlassen, spielt auch die Zeit gegen Nurmagomedov.
„Wenn er zwei Jahre nicht gekämpft hat, gibt es definitiv kein Comeback. Das kann ich mit ziemlicher Sicherheit sagen. Bis dahin weiß ich es nicht. Solange er sich jung fühlt und in seiner Prime ist, kann alles passieren. Sobald er darüber hinaus ist, kommt er nicht mehr zurück. Wenn er nicht mehr mithalten kann, dann wird er nicht mehr kämpfen. Aber solange er in seiner Prime ist, gibt es die Möglichkeit. Er muss nur mit seiner Mutter sprechen.“
„Ich würde nicht gegen ihn wetten, ich weiß, dass es ein Szenario gibt, bei dem ein Comeback möglich ist. Wenn es etwas geben würde, dass ihn richtig reizt, er immer noch auf dem Höhepunkt ist und mit seiner Mutter darüber spricht.“