Conor McGregor schießt gegen die USADA und Nate Diaz
Eigentlich müsste sich Conor McGregor so langsam auf seinen dritten Kampf gegen Dustin Poirier konzentrieren. Stattdessen liefert er sich ein Twitter-Scharmützel nach dem anderem mit dem alten Rivalen Nate Diaz. So auch am Sonntag, dabei warf er dem Amerikaner Steroid-Missbrauch vor.
Am Sonntag wurde Conor McGregor ein weiteres Mal von Dopingkontrolleuren aufgesucht, die ihm Blut- und Urinproben abnahmen. Kaum schienen die Kontrolleure der USADA aus dem Gym heraus, schoss McGregor gegen die Anti-Doping-Agentur und den Umgang mit positiven Tests. Dabei sparte er auch Nate Diaz nicht aus.
„Wie kann es sein, dass die Öffentlichkeit nicht mehr von positiven Tests erfährt“, stellte McGregor eine Frage an Jeff Novitzky, den Doping-Bekämpfer, der heute für die UFC arbeitet. „Wie kommt es, dass Nate Diaz nach seinem Steroid-Debakel, bei dem er das verunreinigte Multivitamin von seinen eigenen Firmen herstellen ließ, sofort eine Freigabe für einen Mega-Money-Fight bekam? Tappen wir jetzt mit den Ergebnissen im Dunkeln?“
Damit nahm McGregor Bezug auf Diaz‘ Kampf aus dem Jahr 2019 gegen Jorge Masvidal. Dabei wurde Diaz positiv auf einen verbotenen Selektiven Androgenrezeptor-Modulator, kurz SARM, getestet und wollte den Kampf sogar wieder absagen. Da die Werte in Diaz‘ Dopingprobe jedoch sehr gering waren, erhielt er trotzdem die Freigabe für den Kampf, den er wegen Platzwunden verlor.
Pikant an der Angelegenheit war jedoch, dass das verunreinigte Produkt auf ein veganes Multivitamin-Präparat namens „Plant Man“ aus Diaz‘ eigener Reihe Game Up Nutrition zurückzuführen war. Glück für Diaz, dass der Dopingtest nicht auch auf das verbotene Ostarin anschlug, dass ebenfalls im Produkt entdeckt wurde.
Diaz, der in einem seiner berühmtesten Interviews im Käfig alle Kämpfer der Steroidnutzung bezichtigt hatte, antwortete McGregor nur spöttisch mit einem Bild des am Boden liegenden Iren und schrieb dazu „Das machen Steroide mit dir.“
Dass in den letzten Monaten immer weniger positive Dopingtests publik wurden, liegt indes daran, dass die USADA und die UFC ihre Veröffentlichungspraxis verändert haben und mittlerweile nur noch dann Sperren verkündet werden, wenn das Verfahren abgeschlossen ist.
In der Vergangenheit hatte die UFC unter Bezugnahme auf USADA-Tests schon nach Bekanntwerden des positiven Ergebnisses eine Sperre ausgesprochen, die in der Folge häufig reduziert wurde, weil Kämpfer beweisen konnten, dass sie den verbotenen Stoff nicht wissentlich eingenommen hatten. Mangelnde Information ist für Conor McGregor jedoch kein Grund zur Zurückhaltung.
„Wie dem auch sei, danke für die Klarstellung Jeff, dein Schweigen ergibt perfekt Sinn“, so McGregor in einem weiteren Tweet. „Wo bleibt eigentlich meine Glückwunsch-Jacke für 50 negative Dopingtests von der USADA? Ich sehe, wie andere Kämpfer ständig was bekommen. Ich will mir damit den Arsch abwischen.“
McGregor wurde bisher 55-Mal vor UFC-Kämpfen von der USADA negativ getestet, weitere elf Mal vor seinem Box-Duell gegen Floyd Mayweather.