Es war der größte Kampf in Enriko Kehls bisheriger Karriere. Im Hauptkampf von Max Muay Thai traf der „Hurricane“ auf den derzeit wohl besten Thaiboxer der Welt, Buakaw Banchamek. Am Ende reichte es für den Deutschen nicht zum Sieg, doch in jedem Fall zu einem actiongeladenen Fight.

War es im vergangenen Jahr gegen Dzahbar Askerov noch eine sehr fragliche Punktniederlage, die einiges an Gesprächsstoff auslöste, so hatte "The Hurricane" beim diesjährigen Max Muay Thai Finale in Khon Khan mit Superstar Buakaw Banchamek die wohl größte wie auch härteste Aufgabe seiner bisherigen Laufbahn zu lösen. Und gerade im traditionelle Muay Thai hatte Kehl in der Vergangenheit schon einigen Favoriten das Fürchten gelehrt.

Gegen Buakaw sollte ihm das allerdings leider nicht gelingen. Zunächst begann es gut für Kehl, der einige Treffer ins Ziel brachte. Selbst seinen patentierten Spinning-Elbow konnte er platzieren, allerdings nicht mit dem gewünschten Ergebnis, wie es in der Vergangenheit der Fall war. Buakaw lies sich nicht lange bitten und erhöhte das Tempo, indem er konstant Druck ausübte. Enriko Kehl versuchte da natürlich mitzuhalten, kassierte aber immer wieder Kicks zum Kopf, Kniestöße zum Körper und im Clinch auch noch Würfe.

Cut-Verletzungen sind im Muay Thai durch die erlaubten Einsätze von Ellenbogen ja nichts Unübliches. Und eben einen solchen Cut kassierte Kehl in Runde zwei durch einen Konter von Buakaw. Davon musste er zu Boden und es der Cut auf der Stirn begann zu bluten. Doch Kehl hätte nicht den Kampfnamen "Hurricane", wenn er nicht weiter alles aus sich herausholen würde. Leicht machte er es Buakaw definitiv nicht, der sich nach dem Schlussgong auch sichtlich erleichtert zeigte. Zwar gewann der Thailänder den Kampf und wurde seiner Favoritenrolle gerecht, doch Kehl hat ein großes Kämpferherz bewiesen.

Außerdem könnten beiden schon in wenigen Wochen erneut gegeneinander im Ring stehen. Diesmal aber nach K-1 Regeln, wenn am 28.Dezember das K-1 World Max Finale in China über die Bühne geht. Doch damit es zu diesem Rückkampf kommt, müssen erst einmal die Viertelfinals überstanden werden. Dort hat Buakaw Banchamek mit Zhou Zhi Peng aus China eine denkbar einfache Aufgabe zu bewältigen. Enriko Kehl hingegen bekommt es mit Andy Souwer, dem zweifachen K-1 World Max-Sieger zu tun. Immerhin, beim Final 16 Event besiegte er Henry van Opstal und der ist ja bekanntlich ein Schüler von Souwer. Wird nun also auch der Meister dran glauben müssen?