Glory plant Rückkampf zwischen Alex Pereira und Artem Vakhitov
Am Samstag endete die fünfjährige Amtszeit von Artem Vakhitov als Halbschwergewichts-Champion von Glory Kickboxing. Der Russe wurde in einem hochklassigen Kampf von Alex Pereira entthront, der sich zum Doppel-Champion krönte. Nach dem engen Kampf steht nun ein direkter Rückkampf im Raum.
Fünf Runden lang duellierten sich die beiden Glory-Champions Artem Vakhitov und Alex Pereira am Samstag im vorletzten Kampf von Glory 77. Fünf enge Runden, in denen Vakhitov fast ununterbrochen nach vorne ging, während Pereira mit harten Attacken dagegenhielt. Nach Ablauf der Kampfzeit waren sich die fünf Punktrichter uneins, die eingereichten Wertungen zeigten ein chaotisches Bild.
Zwar konnte Pereira drei der fünf Punktrichter von sich überzeugen und Wertungen von 48 zu 47 und zwei Mal 49 zu 46 für sich verbuchen, die beiden anderen Punktrichter sahen hingegen einen klaren Kampfverlauf zu Gunsten Vakhitovs und reichten Wertungen von 49 zu 46 und einer glatten 50 zu 45 für den Russen ein. Kein Wunder, dass das Lager des nun entthronten 29-Jährigen unzufrieden mit dem Urteil ist.
Und Glorys Chefetage scheint Vakhitov Recht zu geben. Vakhitov veröffentlichte am Sonntag nach seinem Kampf ein Video aus der Kabine, in dem er zehn Minuten lang über den Kampf sprach. In den Kommentaren meldete sich laut Berichten von Kickboxingz.com auch Glory-Vorstand Pierre Andurand zu Wort und erklärte „Ich bin der Meinung, du hast gewonnen und stimme der Entscheidung der Punktrichter nicht zu. Glory hat keinen Einfluss auf die Punktrichter. Wir machen einen Rückkampf.“
Vakhitov hatte den Titel im März 2016 gegen Saulo Cavalari gewonnen und ihn in der Folge fünf Mal erfolgreich verteidigt, wobei er gegen Danyo Ilunga und in seiner letzten Titelverteidigung gegen Donegi Abena umstrittene Entscheidungen für sich erhalten hatte. Der Russe musste zuletzt wegen einer erneuten Handverletzung anderthalb Jahre pausieren.
Das Urteil zwischen Pereira und Vakhitov war nicht die einzige Kontroverse am Samstag bei Glory 77. Die Veranstaltung begann mit einem Punktsieg von Luis Tavares gegen Donegi Abena. Dieser war äußerst umstritten, da Tavares laut den Zwischenständen des Open Scorings nach zwei Runden rechnerisch eigentlich keine Chance mehr auf einen Punktsieg hatte, am Ende aber trotzdem einstimmig nach Punkten gewann. Im Anschluss an den Kampf wurde auf Open Scoring verzichtet.