Woodley: Je früher ich kämpfe, desto besser, Gegner ist egal
Dreizehn Monate dauert die Kampfpause des früheren UFC-Champions im Weltergewicht Tyron Woodley bereits. Seit seiner Niederlage gegen Kamaru Usman kam der „Chosen One“ nicht mehr zum Einsatz. Erst war es eine Verletzung, dann Corona. Nun brennt der Ringer wieder auf einen Einsatz, am liebsten schon am 9. Mai, bevor wieder höhere Mächte dazwischenfunken.
„Ich will lieber früher als später kämpfen“, sagte Woodley gegenüber TMZ Sports. „Ich glaube, dass die Chance groß ist, dass am 9. Mai gekämpft wird. Und wenn das klappt, machen sie vielleicht ein Event am 16. Mai und von da an vielleicht jede Woche. Die Gefahr ist, dass die Regierung, ESPN, Disney, wer auch immer, von heute auf morgen einschreitet und wieder alles dichtmacht. Daher ergibt für mich ein Kampf am 9. Mai am meisten Sinn.“
Obwohl Woodley in seinen letzten Ansetzungen erst gegen Robbie Lawler und dann gegen Leon Edwards eingeplant war, so ist für Woodley immer noch ein Kampf gegen Kamaru Usman am Interessantesten. Der 38-Jährige ist immer noch davon überzeugt, vor dem Titelverlust genug geleistet zu haben, um einen direkten Rückkampf zu erhalten.
„Ich sollte gegen Leon Edwards kämpfen, ursprünglich sogar gegen Colby Covington, aber eigentlich hätte ich gegen Kamaru Usman kämpfen sollen. Es kann nicht sein, dass man drei Jahre lang Champion ist, den Gürtel vier Mal verteidigt und wegen einem schlechten Abend kein direktes Rematch bekommt. Jeder hat mal einen schlechten Tag. Ich glaube, dass das, was ich in diesem Sport geleistet habe, einen Rückkampf wert ist. Auch wenn meine Leistung nicht gut war. Ich habe keine Erinnerung an den Kampf, um ehrlich zu sein.“
Eine Untertreibung, Usman bestimmte den Kampf von der ersten Runde an, gewann alle Runden auf den Punktezetteln und erhielt dabei sogar eine 10-8-Wertung. Doch Usman lässt sich nicht beirren, denn für den entthronten Champion liegt ein weiterer Grund für einen Rückkampf darin, dass auch Usman ursprünglich nicht für den Titelkampf vorgesehen war, sondern im Verlauf des Jahres 2018 Colby Covington in der Reihenfolge übersprang, obwohl sich Covington gegen Rafael dos Anjos sogar den Interims-Titel und damit die Chance zur Vereinigung erkämpft hatte.
„Ich hätte direkt wieder gegen ihn kämpfen sollen, denn eigentlich hatte man Colby den Titelkampf zugesichert. Colby hatte den Interims-Gürtel, er wollte nicht kämpfen, also habe ich Darren Till den Hintern versohlt. Till hatte sich das auch nicht verdient. Er hatte kein Gewicht gegen Thompson gemacht und es war eine Split Decision, bei der ich Wonderboy vorne hatte. Aber er hat den Zuschlag bekommen, weil Colby nicht bereit war. Dann bekam Usman den Zuschlag, weil Colby nicht bereit war. Und jetzt sollte es Edwards sein, weil Colby nicht bereit war. Es ist das klassische Thema und der gemeinsame Nenner, Colby ist nie bereit. Er wird nie bereit sein, gegen mich zu kämpfen.“
Auch in den Tagen vor der endgültigen Absage der UFC-Veranstaltung am 21. März hatten sich Covington und Woodley wieder verbal aneinander abgearbeitet. Ein Mal zu oft für Woodley, der sich zumindest verbal nicht mehr mit seinem Rivalen beschäftigen will und einfach abwartet.
„Das ist der Grund, warum Colby der UFC auch ein Preisschild von zwei bis fünf Millionen Dollar für einen Kampf gegen mich genannt hat, obwohl er in seiner gesamten Karriere nicht so viel verdient hat. Aber um gegen mich zu kämpfen, muss er viel besser bezahlt werden, weil er weiß, dass er verliert. Er erzählt diesen ganzen Mist, aber ich blamiere ihn. Er wird verletzt, er wird verlieren und dann will er wenigstens genug Knete auf dem Konto haben, um vorbereitet zu sein, wenn ihm keiner mehr seine Masche abkauft. Ich gebe mich damit nicht mehr ab. Wenn der Kampf stattfindet, okay, aber ich rede nicht mehr über ihn.“
Nachdem sich Woodley in den letzten Monaten immer wieder mit seinen Gegnern in den sozialen Netzwerken auseinandersetzen musste, will sich der Ex-Champion nun nur noch auf sich selbst konzentrieren und vor allem wieder das alte Feuer, das ihn einst an die Spitze brachte, neu entflammen. Durch dominante Leistungen im Käfig soll dann auch der Rückkampf gegen Usman verdient werden.
„Der Gegner ist mir mittlerweile wirklich egal“, so Woodley weiter. „Ich will Performances zeigen. Ich will in diesem Jahr drei oder vier so krasse Leistungen abliefern, dass sich die Leute fragen, was meine Gegner mir angetan haben, dass ich sie so verdreschen muss. Das ist alles, woran ich denke. Es spielt also keine Rolle mehr. Es sind alles gute und starke Gegner und wenn man Champion ist, kann man sie sich sowieso nicht aussuchen. Ich hatte einen schlechten Tag, aber in meiner Vorstellung bin ich immer noch der Champion. Ich habe immer noch diese Mentalität und die Fähigkeiten, jetzt muss ich nur noch den Fokus ausrichten, um den Gürtel zurückzugewinnen. Welcher Kampf auch immer mir den Titel bringt, den will ich machen. Es ist keine Vendetta gegen Usman. Er hat mich besiegt. Es ist nichts Persönliches, wer den Titel hat, gegen den will ich antreten.“