Überraschter GSP gratuliert Khabib zu perfekter Karriere
Viele Augen war auf den Leichtgewichtschampion der UFC, Khabib Nurmagomedov, gerichtet, als dieser zur Geste seines Rücktritts seine Handschuhe nach der erfolgreichen Titelverteidigung bei UFC 254 über Justin Gaethje symbolisch auf den Ringboden legte. Darunter auch die des Kanadiers Georges St-Pierre, der den Kampf für eine französische Übertragung verfolgte.
„Ich war überrascht", äußerte sich St-Pierre kurz nach dem Kampf bei ESPN. „Das habe ich nicht erwartet. (...) Ich dachte, er wollte weitermachen und alle Medienvertreter dachten auch, dass er die 30 zu 0 in seiner Bilanz stehen haben möchte. Es ist seine Wahl. Was ein großartiges Ende. Er hinterlässt ein unglaubliches Erbe. Einer der Besten, die wir je gesehen haben, vielleicht sogar der Beste", kommentierte der Kanadier den überraschenden Rücktritt des 32-Jährigen.
So wurde im Vorfeld des Kampfes mit Gaehtje schon über ein Karriereende des russischen Champions gegen Georges St-Pierre spekuliert, der dort die "magische Grenze" von 30 Siegen hätte erreichen können.
Nachdem St-Pierre im Vorfeld von UFC 254 von verschiedenen Seiten aus auf eine eigene Rückkehr gegen Nurmagomedov angesprochen wurde, zeigte sich dieser nun nach Verkündung dessen Rücktritts erleichtert.
„Es kam nicht zu Stande (der Kampf gegen Khabib, Anm. d. Red.). Ich bin mit mir aktuell im Reinen. Khabib gilt jetzt als unbesiegbar, er ist ungeschlagen, was für eine perfekte Karriere. (...) Er tritt auf dem Thron mit der besten Leistung seiner Karriere zurück, der perfekte Kampf in der perfekten Karriere, was will man mehr?"
Weiterhin äußerte der ehemalige Champion, Nurmagomedov habe den richtigen Zeitpunkt zum Rücktritt genutzt: „Ich sehe ständig Athleten, die zu viele Kämpfe bestritten haben. (...) So etwas wünsche ich niemandem. Khabib hat hiermit eine geniale Entscheidung getroffen. Wie alles im Leben, alles hat einen Anfang und ein Ende."
Schließlich fand das einstige Aushängeschild emotionale Worte, die er sehr persönlich an Nurmagomedov richtete, dessen Vater erst vor Kurzem verstorben war: „Khabib, folge deinem Herzen. Mache das, was dich und die Menschen, die dich lieben, glücklich macht. Mach dir keinen Druck. Treffe die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt. Die Möglichkeiten für dich sind unendlich. Du kannst machen, was auch immer du willst. Gratulation! Was eine beeindruckende Karriere, man, der perfekte Kampf und die perfekte Karriere, was du hingelegt hast!"
Auf seine eigenen Zukunftspläne angesprochen, äußerte St-Pierre: „Ich bin vor drei Jahren Jahren zurückgetreten. Die Leute spekulieren halt nur immer (über ein Comeback, Anm. d. Red.). Ich bin selbst gerade glücklich mit mir und was ich mache, wisst ihr, was ich meine. Aber man sollte niemals nie im Leben sagen. (...) Ich lasse mir eine Tür auf, aber aktuell ist eine Rückkehr keine Option für mich."
Der Rücktritt des neuen Pound-for-Pound-Königs Nurmagomedov erweckt jedenfalls den Eindruck, dass dieser gut durchdacht und endgültig ist. Ein ständiger Rücktritt vom Rücktritt wie bei seinem einstigen Kontrahenten Conor McGregor ist hier weniger zu erwarten. Schade nur, dass der Fangemeinde der finale Kampf gegen den Endgegner St-Pierre verwehrt blieb, aber zu einem Rücktritt auf dem Höhepunkt kann man nur gratulieren, dies gelang nur den Wenigsten.