Tyron Woodley: Keine Ausreden, Gilbert hat einen guten Job gemacht
Am Samstag wollte sich der frühere Weltergewichts-Champion Tyron Woodley mit einem Statement im Titelrennen der Gewichtsklasse zurückmelden und neue Ansprüche auf den Titel stellen. Gilbert Burns hatte etwas dagegen und bestimmte das Duell gegen Woodley von der ersten Minute an. Auch wenn der Amerikaner enttäuscht ist, kann er mit der Niederlage leben.
„Ich habe eine merkwürdige innere Ruhe für jemanden, dem gerade derart der Hintern versohlt wurde“, sagte Woodley in einem Instagram-Live-Video nach dem Kampf. „Ich weiß nicht, warum ich meinen Frieden damit gemacht habe. Kein Ärger über das verlieren, die Niederlage gegen Gilbert. Er kam raus, hat sein Ding durchgezogen und es war nicht wie gegen Usman, bei dem ich mich nicht wirklich anwesend gefühlt habe. Ich war da, ich war im Käfig und habe geantwortet, habe gehört, was meine Trainer gesagt haben. Ich konnte ihn einfach nicht in die Hände kriegen. Ich kann mit einer Niederlage umgehen, wenn ich rausgehe und mental und körperlich da war.“
Der 38-Jährige, der nach der Niederlage gegen Kamaru Usman in ein Loch und laut eigenen Angaben sogar in leichte Depressionen verfiel, will keine Ausreden gelten lassen, wenn der Gegner am Wettkampftag einfach besser war.
„Man kann nicht nur nach Siegen vor die Kamera treten, man muss es auch nach Niederlagen tun. Ich habe keine Ausreden. Ich habe hart trainiert und war gut in Form. Ich habe alles richtig gemacht, es hat sich alles gut angefühlt. Ich habe ihm in die Augen gesehen und wusste, er wird bereit sein. Ich dachte, das wäre gut für mich. Er hat sehr gut die Distanz gehalten und ist nicht in meine Schläge reingelaufen. Ich habe mich gefühlt, als müsste ich mich jedes Mal strecken.“
Burns sorgte bereits in der ersten Runde mit einem Uppercut aus dem Clinch für einen kurzen Niederschlag. Zwar erholte sich Woodley davon wieder, doch der Treffer sollte ein Vorgeschmack auf die folgenden vier Runden und vier Minuten werden.
„Die erste Runde begann hart“, so Woodley weiter. „Ich weiß nicht, wie er mich mit dem Ellenbogen getroffen hat. Ich weiß, dass er mir das Bein kaputtgetreten hat und es sich seitdem nicht richtig anfühlt. Ich kam nicht in den Rhythmus.“
Der einstige Champion denkt trotz der ersten Niederlagenserie seiner Karriere allerdings nicht ans Aufhören.
„Leider konnte ich nicht als Sieger rausgehen“, sagte Woodley in einem Interview nach dem Kampf. „Aber ich werde meinen Kopf hochhalten und wieder zurückkommen, weil ich ein Champion bin.“