Titelkämpfe, Titelkämpfe überall. Kein UFC-PPV findet heutzutage ohne ein Duell um einen UFC-Titel statt. Dabei sind es jedoch nicht immer die regulären Titel, die auf dem Plan stehen, immer öfter sieht sich die UFC dazu gezwungen, Interims-Titel einzuführen. Dies stößt nicht immer auf Gegenlieben bei den Fans und auch nicht bei den Kämpfern.

„Ich finde das so lustig, der Interims-Titel ist der größte Witz der Welt“, sagte Woodley bei einem Pressetermin vor seiner Titelverteidigung bei UFC 235 gegen Kamaru Usman. Damit spielte Woodley nicht nur auf seine eigene Gewichtsklasse an, sondern sprach allgemein darüber und insbesondere in Bezug auf UFC 236 im April, wenn gleich zwei Interims-Titel auf dem Plan stehen.

„Oooohhh, das Programm ist so fett! Ein doppelter Interims-Titel!“, scherzte Woodley weiter. „Ich will nicht zu viel spotten, ich will nicht schon wieder Schwierigkeiten bekommen. Aber wenn man wirklich darüber nachdenkt, dann hat man derzeit einen Champion, Max Holloway. Von allen Champions ist er vielleicht der Beste. Wenn man alle Champions fragt, wen sie am besten finden, antworten wir wahrscheinlich ‚Holloway‘. Er sollte nicht für einen Interims-Titel aufsteigen müssen. Es ergibt keinen Sinn, wenn er nicht um den echten Titel kämpft.“

Die UFC hatte in der vergangenen Woche angekündigt, dass Federgewichts-Champion Max Holloway im April im Leichtgewicht gegen Dustin Poirier um den Interims-Titel kämpfen wird, nachdem Tony Ferguson, einst selbst Interims-Champion, abgelehnt hatte.

Woodleys Teamkollege Ben Askren stieß ins selbe Horn: „Warum erzwingen sie einen Titelkampf im Leichtgewicht? Ich glaube, das ist Tyrons Botschaft. Es ist Unsinn. Lasst ihn doch seinen Titel verteidigen. Es gibt fünf andere Dinge, die mehr Sinn ergeben, als der Interims-Titelkampf.

Woodley, der im Gegenzug den Titelkampf im Mittelgewicht aufgrund der längeren Verletzung Whittakers für gerechtfertigt hält, hat seine eigenen Erfahrungen mit dem Interims-Titel gemacht. Im vergangenen Jahr gewann Colby Covington den Interims-Titel seiner Gewichtsklasse gegen Rafael dos Anjos. Bereits wenige Wochen später kehrte Woodley mit einem Sieg über Darren Till in den Käfig zurück. Zu einem Vereinigungskampf kam es immer noch nicht, Woodley kämpft stattdessen gegen Kamaru Usman. Woodley hält das gesamte Konzept für Quatsch.

„Mit meiner Situation gab es wirklich keinen Grund für einen Interims-Titel“, so Woodley. „Ich habe nicht einmal acht Monate Pause gemacht und ich hätte einen Monat später gegen die Person gekämpft. Wenn man einen Interims-Titel nur des Interims-Titels wegen ansetzt, dann nimmt das dem echten Titel den Glanz. Und wenn dann Kämpfer auch noch nach Interims-Titelkämpfen fragen, dann ist das eine Bitte darum, um den zweiten Platz zu kämpfen. Das ist einfach nur merkwürdig.“