Tony Ferguson: Zwölf Siege und kein Titelkampf, wem bin ich auf die Füße getreten?
Zehn Jahre lang ist Tony Ferguson bereits Teil der UFC, 15 Kämpfe gewann er in dieser Zeit im Leichtgewicht. Für einen Titelkampf um den regulären Gürtel reichte es bisher jedoch noch nicht. Und mit jedem weiteren Kampf wird das Unverständnis darüber bei „El Cucuy“ größer.
„Der Titel ist immer noch ein feuchter Traum von mit“, erklärte Ferguson auf einem Pressetermin. „Wie in dieser Versicherungs-Werbung. ‚Du hast es fast, mach weiter, wir werden dir einfach weiter eine Karotte vor die Nase halten‘.“
Seit er nach drei Siegen zu Beginn seiner UFC-Karriere von Michael Johnson besiegt wurde, verlor Ferguson in 13 Auftritten nur noch einen Kampf, als er kurzfristig Justin Gaethje im Mai zusagte. Trotzdem bekam Ferguson bisher keinen Titelkampf zugesprochen. Anders als zahlreiche Konkurrenten, die weniger Siege benötigten, um eine Chance zu erhalten.
„Keine Ahnung, was das Problem ist. Ob es daran liegt, dass ich Mexikaner bin, ich bin Amerikaner mit mexikanischen Teilen. Ich habe zwölf Kämpfe in Folge gewonnen, acht Jahre in Arbeit. Bevor es Frauen in der UFC gab, als Conor noch von der Stütze gelebt hat. All diese Sachen und ich habe immer noch keinen Titelkampf bekommen.“
Ferguson hatte das große Pech, dass er genau dann ins Titelrennen drängte, als Conor McGregor mit seinem Ausflug ins Boxen die Gewichtsklasse lähmte. Ferguson sicherte sich im Oktober gegen Kevin Lee den Interims-Titel und sollte ein halbes Jahr später gegen Khabib Nurmagomedov um den UFC-Titel antreten, verletzte sich jedoch zwei Wochen vor dem Kampf.
Nurmagomedov gewann den Titel gegen Al Iaquinta und stand ein halbes Jahr später Conor McGregor gegenüber. Ferguson, der auf der gleichen Veranstaltung Anthony Pettis besiegte, war plötzlich außen vor. Denn obwohl „El Cucuy“ weiter gewann, wurde ihm anschließend in Dustin Poirier ein neuer Interims-Champion vorgezogen.
Die Niederlage gegen Justin Gaethje im Mai beendete dann die Träume vom Kampf gegen Nurmagomedov. Nachdem ein Kampf gegen Michael Chandler auch nicht zustande kam, ist es nun Charles Oliveira, gegen den sich Ferguson wieder ins Gespräch um den Titel vorkämpfen will. Der Brasilianer war der Einzige, der einem Kampf zusagte. Und doch befürchtet Ferguson, dass er wieder übergangen wird, wenn es um den nächsten Titelkampf geht.
„Oliveira war der Einzige, der bereit für den Kampf war. Chandler wollte nicht kämpfen. Poirier wollte nicht kämpfen. McNuggets läuft weg und Tiramisu ist im Ruhestand. Diese Arschlöcher wollten diese Kerle alle über mir in der Rangliste platzieren und mich auf Platz 5 zurückstufen. Es ist schon einmal passiert. Matchmaking ist wie ein Logarithmus und ich habe ihn gefunden.“
Doch selbst wenn sich Ferguson gegen Oliveira durchsetzen sollte, ist die Chance groß, dass Ferguson weiterhin normale Kämpfe und Main Events bestreitet, während der Titel zwischen anderen Leichtgewichten ausgekämpft wird. Und er versteht bis heute nicht, wieso.
„Das ist die Ausgangslage bei UFC 256. Co-Main Event. Keiner hat sich für einen Titelkampf von mir ausgesprochen. Zwölf Siege in Folge. Was habe ich falsch gemacht? Wem bin ich auf die Füße getreten? Ich habe den Mund aufgemacht? War das so schlimm? Das wirkt alles sehr komisch.“