TJ Dillashaw: Titelkampf bei Rückkehr von Doping-Sperre
Die Hälfte seiner Doping-Sperre hat TJ Dillashaw bereits abgesessen. Der Amerikaner wurde im vergangenen Jahr nach der Niederlage gegen Henry Cejudo positiv auf EPO getestet und für zwei Jahre gesperrt. Dadurch verlor er auch seinen Titel im Bantamgewicht. Diesen könnte er bei seiner Rückkehr zurückerhalten, denn wie er gegenüber MMAJunkie angab, wurde ihm eine Titelchance zugesichert.
„Mir wurde gesagt, dass ich einen Titelkampf bekomme, wenn ich zurückkomme. Aber das bedeutet nichts“, sagte Dillashaw. „Ich habe einen Fehler gemacht. Ich habe kein Anrecht auf irgendwas. Aber wenn ich eine Wahl hätte, würde ich um den Titel kämpfen oder gegen jemanden aus der Top 5, um zu beweisen, dass ich einen Titelkampf bekommen sollte.“
Dillashaw hatte sich nach dem EPO-Fund größtenteils aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Der Amerikaner nutzte die Pause und unterzog sich lange überfälligen Operationen. Wie der 34-Jährige angab, fiel er auch mental in ein Loch, blickt nun jedoch wieder positiv nach vorne.
„Es war am Anfang sehr hart. Dann habe ich mich zwei Mal nacheinander an der Schulter operieren lassen, das kam dann hinzu. Ich war wirklich ganz unten. Ganz oben und dann soweit unten, wie man es sich vorstellen kann. Das war schwer. Aber ich war mental immer stark. Ich arbeite mir den Arsch ab und das hier war eine der besten Pausen, die ich je hatte, auch wenn ich sie nicht freiwillig mache. Ich hatte Zeit, mich auf andere Teile meines Lebens zu konzentrieren. Ich habe etwas getan, was ich sehr bereue und habe den Preis dafür bezahlt. Aber ich hatte Glück im Unglück, auch wenn ich es mir nie ausgesucht hätte.“
Dillashaw gab zudem an, dass das vergangene Jahr das härteste seines Lebens war. Nicht nur, weil er als Betrüger erwischt wurde und daraufhin seinen Titel verlor, sondern auch wegen des Spotts, der seitdem von seinen Kämpferkollegen auf ihn einprasselt. Dillashaw hatte anfangs zwar damit zu knabbern, weiß jedoch mittlerweile, damit umzugehen.
„Es ist schwer, nicht nachtragend zu sein“, so Dillashaw. „Ich habe den Fehler begangen und meinen Namen beschmutzt. Ich und niemand sonst. Ich habe das Feuer angefacht. Es tut weh, aber das gehört zur Strafe dazu. Es ist ein Teil der Strafe dafür, dass ich meinen Namen in den Dreck gezogen habe. Ich muss damit leben. Ich will nicht nachtragend sein und mich an der Vergangenheit festhalten. Ich blicke nach vorne und bin bereit, mein nächstes Ziel zu erreichen und den Titel zurückzubekommen.“
Dann könnte Dillashaw wieder UFC-Geschichte schreiben und als erst dritter Kämpfer überhaupt zum dreimaligen Champion werden. Dillashaw gewann den Bantam-Titel im Mai 2014 gegen Renan Barao und verlor ihn anderthalb Jahre später an Dominick Cruz. Im November 2017 knöpfte er dann Cody Garbrandt den Titel ab und verteidigte ihn in einem Rückkampf, bevor er den Gürtel abgeben musste. Bisher konnte nur Randy Couture den UFC-Titel einer Gewichtsklasse drei Mal gewinnen.
„Jetzt habe ich die Chance, ein dreimaliger Champion zu werden, das ist absurd“, so Dillashaw weiter. „Ich glaube immer noch, dass ich ihn das erste Mal nicht verloren habe. Ich habe die Chance, alles noch einmal zu erobern. Ich kann diesen Prozess ein drittes Mal durchmachen.“