Thiago Santos: Es muss einen Rückkampf geben!
Einen Monat ist die große Chance von Thiago Santos, UFC-Champion zu werden, her. Der Brasilianer stand im Hauptkampf von UFC 239 Jon Jones gegenüber und zeigte sich als zäher und unangenehmer Gegner, der fünf Runden lang mithalten konnte, sogar auf einem Bein. Am Ende blieb der Amerikaner zwar Champion, für Santos jedoch nicht ohne einen bitteren Nachgeschmack.
„Es fällt mir sehr schwer, den Kampf anzuschauen“, sagte Santos gegenüber ESPN. „Ich habe lange gebraucht, um das zu tun. Wenn ich gepunktet hätte, hätte ich den Kampf an mich gegeben. Ich glaube, dass ich die erste, zweite und letzte Runde gewonnen habe. Ich denke, das Jones der Champion war, hat die Entscheidung beeinflusst. Der Herausforderer muss mehr tun, um dem Champion den Titel abzunehmen. Aber es muss einen Rückkampf geben! Sobald ich wieder bei 100 Prozent bin, müssen wir es nochmal machen und einen klaren Sieger finden.“
Dabei muss der 35-Jährige natürlich auch darauf hoffen, dass die UFC mitspielt. Für diese scheint es bisher keine Kontroverse beim Punkturteil zu geben. Zumindest hielt sich UFC-Präsident, der sonst gerne öffentlich Kritik an den Offiziellen äußert, bisher noch zurück. Daher ist sich auch der Brasilianer nicht sicher, dass er ohne weitere Kämpfe eine zweite Chance auf den Titel bekommt.
„Es ist schwierig, weil die UFC manchmal einen komischen Blick auf Punktentscheidungen hat. Aber das ist derzeit nicht mein Fokus. Ich konzentriere mich darauf, mich zu erholen und wenn ich wieder gesund bin, wird sich mein Fokus darauf richten, Champion zu werden. Ich werde stark zurückkommen und dieses Ziel erreichen.“
Das könnte jedoch noch einige Zeit dauern. Der Brasilianer zog sich im Kampf gegen Jones schon in der ersten Runde eine Verletzung zu, die sich im Nachhinein als mehrfacher Bänderriss im linken Knie herausstellte. Zudem ging Santos bereits verletzt in den Kampf, sodass er nach dem Duell mit Jones direkt beide Knie operieren ließ.
Wie der Brasilianer erklärte, wird er demnächst in Las Vegas eine zweimonatige Reha beginnen und rechnet mit einem Comeback in sechs bis acht Monaten. Doch Santos bereut nichts.
„Die Entscheidung, weiterzukämpfen hat auf jeden Fall mehr Schaden angerichtet, keine Frage. Aber ja, ich würde es jederzeit wieder tun.“