Sean O’Malley: Über kein Bantamgewicht wird so viel gesprochen, wie über mich
Im August steht Sean O’Malley bei UFC 252 wieder im Käfig und misst sich mit Marlon Vera. Der 25-Jährige, der wegen Querelen mit der USADA zwei Jahre pausieren musste, legt seit seiner Rückkehr eine hohe Schlagzahl an den Tag und bestreitet schon den dritten Kampf in diesem Jahr. „Suga“ weiß genau, dass er mit seinen Kämpfen und Aussagen für Aufsehen sorgt und er ist sich sicher, dass ihn die Konkurrenz aus der Spitzengruppe schon beobachtet.
„Ich bin mit Sicherheit das Bantamgewicht, über das am meisten geredet wird“, sagte O’Malley in einem Interview mit MMAFighting.com. „Ich stichele viel gegen Petr Yan, Henry Cejudo und all diese Typen und sie reagieren alle darauf. Sie wissen alle, dass ich in Zukunft ein realistischer Gegner bin, sie sehen es nicht als Witz. Sie wissen, ich meine es ernst. Ich bin auf jeden Fall schon in Petrs Kopf, definitiv. Er denk an mich. Ich glaube, er träumt schon von mir, wacht auf und bittet jemanden, ihm bei einem Tweet auszuhelfen.“
Mit vier Siegen in der UFC und zwei Knockouts in diesem Jahr meldete sich O’Malley eindrucksvoll zurück. Und solange er nicht besiegt werden kann, sieht er keinen Grund, sich mit flotten Sprüchen zurückzuhalten. Für den talentierten Kämpfer sind die aber nur Teil des Geschäfts.
„Es ist nichts Persönliches“, so O’Malley weiter. „Die Typen können alles sagen oder machen, es wird nichts Persönliches. Ich sehe das alles, auch Social Media, als Geschäft. Kleine Typen wie Petr und Henry haben diesen Napoleon-Komplex. Sie regen sich über Aussagen auf und nehmen es persönlich. Aber für mich ist es rein geschäftlich.“
Dabei hat der 25-Jährige bereits ein Vorbild vor Augen: Conor McGregor. O’Malley hat in den vergangenen Jahren beobachtet, welche Taktiken des Iren Erfolg versprachen und welche Fehler er selbst vermeiden muss. Vor allem McGregors Niederlage gegen Nurmagomedov ist ihm eine Warnung.
„Conor war da sehr gut darin, bis zum Khabib-Kampf. Es wurde zu persönlich und es hat etwas mit ihm gemacht. Ich habe aus dem, was ich zwischen den beiden gesehen habe, eine Lektion gelernt. Es darf nicht zu persönlich werden. Ich versuche immer, mir was von Leuten wie Chael Sonnen und Conor abzuschauen, wie man spricht und wie man Kämpfe verkauft.“
Genau wie der Ire zu Beginn seiner UFC-Karriere befindet sich auch O’Malley auf einem schnellen Weg nach oben. Seit der 25-Jährige von seiner USADA-Sperre zurück ist, will er vor allem aktiv bleiben und sich sein Highlight-Reel aufbauen. Die UFC zieht mit und will ihn noch nicht vorschnell in die Top Ten werfen.
„Dana White hat nicht gesagt, ich sei nicht bereit für Cody Garbrandt“, spricht O’Malley seine verbale Auseinandersetzung mit dem Ex-Champion an. „Er weiß, dass die Optionen für mich geringer werden, wenn ich ihn besiege. Wenn man erst einmal in der Top 5 angekommen ist, gibt es nur noch eine Handvoll möglicher Gegner. Die UFC will mich aktiv sehen, sie wollen mir kein Limit, wenn es um mögliche Gegner geht, setzen. Ich glaube, Vera ist nicht einmal in den Rankings. Wenn ich ihn besiegt habe, habe ich viele Optionen. Das ist clever von der UFC, mir noch keinen aus der Top Ten oder 5 zu geben, es schränkt meine Auswahl ein.“
Was aber nicht heißen soll, dass sich O’Malley nicht schon für konkurrenzfähig mit der Spitzengruppe sieht.
„Solange ich gesund bin wie jetzt, möchte ich oft kämpfen“, so O’Malley weiter. „Ich freue mich auf den August, ich bin bereit. Ich glaube, jeder weiß, dass ich vom Technischen her schon bereit für die Spitze und die Top-Kämpfer bin. Ich bin gegen jeden in der Gewichtsklasse zuversichtlich.“