Rose Namajunas widerspricht White: Wir beobachten Weili Zhang schon eine Weile
Rose Namajunas soll die nächste Herausforderin auf den Titel im Strohgewicht der UFC sein. Die ehemalige Titelträgerin ist als kommende Gegnerin für die chinesische Championesse Weili Zhang vorgesehen. Doch erst kürzlich gab UFC-Präsident Dana White an, Namajunas hätte kein Interesse an dem Kampf. Ein Missverständnis, wie die Kämpferin nun aufklärt.
Wenige Wochen ist es her, dass UFC-Präsident Dana White der Presse erklärte, dass man derzeit keinen Kampf mit Weili Zhang planen könne, weil er gehört habe, dass Rose Namajunas nicht an einem Titelkampf interessiert. Die Phrase, ein Kämpfer sei nicht an einem Kampf interessiert oder wolle einen Kampf nicht genug, ist in den letzten Jahren bei White zu einem geflügelten Wort geworden. Übersetzung: Der Kämpfer will zu viel Geld.
Denn Namajunas ist sogar sehr an einem Kampf gegen die Chinesin interessiert, um auf den Thron im Strohgewicht zurückzukehren, wie die Amerikanerin jüngst widersprach.
„Ich beobachte Weili seit ihrem Kampf gegen Tecia Torres, das ist schon ein wenig her, aber da habe ich sie schon ins Auge gefasst“, sagte Namajunas im UFC Unfiltered Podcast. „Seit sie Champion ist, scouten wir sie schon, analysieren ihren Stil und arbeiten an der Strategie. Sie hat den Gürtel, dass ist der Ausgangspunkt.“
Für die Ex-Titelträgerin, die sich im Sommer mit einem hart erkämpften Sieg im Rückkampf über Jessica Andrade im Käfig zurückmeldete, ist der Titelkampf auf jeden Fall von hohem Interesse, pflichtete ihr Verlobter und Trainer Pat Barry bei und betonte, dass Namajunas für jede Gegnerin bereit sei.
„Das war nur ein Missverständnis“, klärte Barry die Meinungsverschiedenheit mit White auf. „Die UFC weiß, was sie tut und Dana White auch. Wir warten eigentlich nur auf den Anruf. An irgendeiner Stelle gab es wohl einen Fehler in der Kommunikation, aber sie ist bereit. Natürlich für einen Titelkampf, aber für jede Gegnerin. Sie würde sofort gegen jede Kämpferin antreten. Die Frau ist bereit bereit (sic!).“
Namajunas gewann 2017 gegen Joanna Jedrzejczyk den Titel im Strohgewicht und verteidigte ihn in einem direkten Rückkampf. Schon einen Monat nach ihrer Titelverteidigung reiste sie nach Brasilien und stellte sich Jessica Andrade. Auch gegen die Brasilianerin sah sie anfangs sehr gut aus, bevor Andrade den Kampfverlauf auf den Kopf stellte und Namajunas per Slam ausknockte. Eine Erfahrung, die Namajunas nicht unbedingt freiwillig machte und mit der sie erst zurechtkommen musste.
„Wenn dich jemand so auf den Kopf schleudert, dass ist echt nicht cool“, lachte Namajunas. „Ich musste diesen Fehler korrigieren, ich kann nicht in der Welt herumlaufen in dem Wissen, dass mir das jederzeit passieren kann. Ich musste diesen Fehler beheben, ein paar Stellschrauben verändern und sicherstellen, dass ich mich zukünftig davor schützen kann. Das habe ich getan, ich habe es hinter mir gelassen und bin bereit für den Titel.“
Namajunas legte im Anschluss eine Pause vom Kämpfen und Training ein. Die 28-Jährige hatte nicht nur mit dem schmerzhaften Verlust ihres Titels zu knabbern, sondern verlor während der Corona-Pandemie auch zwei Familienmitglieder. Mit genügend Abstand konnte Namajunas an sich selbst arbeiten und, wie sie selbst sagt, zu sich zurückfinden.
„Ich habe ein paar Sachen vergessen“, sagte Namajunas über die Vorbereitung vor ihrer Rückkehr gegen Andrade. „Ich war nicht mehr dankbar für alles. Es ist ein Unterschied, ob man weiß, dass man dankbar sein sollte, oder ob man wirklich so fühlt. Das war die größte Veränderung und darin habe ich mich ein wenig verloren. Irgendwann ist es mir aufgefallen. Ich habe realisiert, dass ich mehr die Kontrolle über mich selbst übernehmen muss. Danach setzt sich alles fast von selbst zusammen.“
Mit neuer Kraft und den richtigen Anpassungen im Training und Kampfstil soll in den nächsten Monaten der Kampf gegen Titelträgerin Weili Zhang kommen. Wann es soweit sein soll, ist unklar, Namajunas hofft auf den April.