Ronda Rousey schimpft über undankbare WWE-Fans
Vor einem Jahr stand Ronda Rousey das letzte Mal für ein Match im Ring der WWE und verlor ihren Titel bei Wrestlemania an Becky Lynch. Die frühere UFC-Titelträgerin zog sich seitdem stark zurück. Sollte sie noch einmal zur WWE zurückkehren, dann nur für einzelne Auftritte. Das verriet die frühere UFC- und WWE-Titelträgerin im „Wild Ride“-Podcast von Stephen „Steve-O“ Glover.
„Ich liebe die WWE und hatte so eine schöne Zeit“, sagte Rousey. „Ich liebe die Mädchen in der Umkleide. Und da rauszugehen und aus Spaß Fake Fights zu haben, war großartig. Ich liebe Choreografie, Schauspielen und Theater. Es ist eine der besten Formen von live Theater und es macht so viel Spaß. Aber ich war nur ein Teilzeit-Wrestler und selbst damit 200 Tage im Jahr unterwegs. Kam ich nach Hause, musste ich erst einmal Schlaf nachholen, weil das unterwegs kaum möglich ist. Und mein Rücken ist kaputt. Mein unterer Wirbel ist praktisch in der Hälfte durchgebrochen.“
Von ihrem In-Ring-Debüt bei Wrestlemania 34 an der Seite von Kurt Angle bis zu ihrem letzten Match ein Jahr später bei Wrestlemania 35 stand Rousey insgesamt 70 Mal in einem Match. Eine Tortur, die Spuren bei der Olympionikin hinterließ. Den Entschluss zur Pause traf Rousey aber nicht nur, weil ihr die Zeit mit Ehemann Travis Browne und dessen Kindern fehlte, sondern auch, weil sie sich von den WWE-Fans nicht ausreichend gewürdigt fühlte.
„Als ich zuhause war, war ich nicht wirklich daheim“, so Rousey weiter. „Ich habe mich nur gerade so genug erholt, damit ich für die nächste Runde fit war. Es war es für meine Familie nicht wert. Wir brauchten das Geld nicht. Also habe ich mich gefragt, wofür ich das alles noch tue. Ich hatte keine Zeit und Energie für meine Familie, weil ich sie stattdessen für einen verdammten Haufen von undankbaren Fans verbraucht habe, die mich nicht einmal wertschätzen.“
Bereits in der UFC hatte Rousey ein gespaltenes Verhältnis zu ihren Fans. Nach zwei Niederlagen gegen Holly Holm und Amanda Nunes verließ sie die UFC in Richtung Wrestling, scheinbar auch aufgrund der MMA-Fans, die sie nach ihren Niederlagen mit viel Häme überschütteten. Nun könnten auch die WWE-Fans dazu führen, dass Rouseys Karriere eine neue Richtung einschlägt.
„Ich liebe es, zu performen. Die Mädchen sind toll. Ich liebe es, da rauszugehen, aber am Ende des Tages muss ich sagen, Scheiß auf diese Fans. Meine Familie liebt und schätzt mich. Ich will ihr all meine Energie geben. Das war schlussendlich die Entscheidung. Ich habe mir gesagt, dass ich es liebe, was die anderen Mädchen machen und ich werde versuchen, sie mit meinem Momentum so weit zu pushen, wie ich kann. Fliegt, kleine Vögelchen, fliegt. Ich verzieh mich nach Hause. Und das wars.“
Rousey konzentrierte sich seitdem auf eigene Projekte wie ihren Youtube-Kanal, hielt sich sonst aber sehr bedeckt und mied die Öffentlichkeit. Eine Rückkehr schloss Rousey jedoch nicht aus, allerdings nicht mehr als Vollzeit-Wrestlerin.
„Falls ich jemals zurückkehre, werde ich nie wieder als Vollzeit-Wrestlerin unterwegs sein“, so Rousey. „Ich stelle mir einzelne Auftritte vor, nicht für eine längere Zeit. Und ich werde nie wieder 200 Tage im Jahr unterwegs sein.“
Ronda Rousey ist noch bis April 2021 vertraglich an die WWE gebunden. In ihrer aktiven Zeit gewann die Amerikanerin den Frauen-Titel von Raw und hielt ihn 232 Tage lang.