Nicco Montano: Bin fast gestorben und die UFC hat nicht mal angerufen
Nicco Montanos Zeit als UFC-Champion dürfte im Laufe der Geschichte nur eine Randnotiz bleiben, die Umstände, unter denen die TUF-Siegerin ihren Titel wieder verlor, jedoch nicht. Denn die 29-Jährige erhebt nun Vorwürfe gegen Valentina Shevchenko und die UFC. So habe sie erst über Instagram von ihrem Titelverlust erfahren.
Der Freitag, 7. September dürfte einer der schwärzesten Tage im Leben von Nicco Montano sein. Erst wurde die 29-Jährige nach Nierenproblemen während des Weight Cuts ins Krankenhaus eingeliefert, wenig später erfuhr sie dann, dass ihr die UFC den Titel wieder abnehmen würde. Zufällig. Über Instagram.
„Ich habe ein wenig auf Instagram herumgescrollt und ein Interview mit Dana White gesehen, bei dem er sagt, der Titel wird mir abgenommen“, sagte Montano in der montäglichen MMA Hour. „Ich komme gerade aus dem Krankenhaus raus und denke mir nur, klasse. Ich war traurig. Ich wollte in dem Moment nichts mehr mit der UFC zu tun haben. Ich bin für diese Firma fast gestorben und sie rufen mich nicht mal an um nachzusehen, ob ich überhaupt noch lebe.“
Montano hätte am Samstag ihren Gürtel gegen Valentina Shevchenko verteidigen sollen, ihr Weight Cut wurde jedoch wenige Stunden vor dem Wiegen abgebrochen, sie selbst als Vorsichtsmaßnahme ins Krankenhaus eingeliefert. Montano begann die Fight Week am Montag mit einem Gewicht von 144 Pfund, 19 Pfund über dem Gewichtslimit, dass sie am Freitag hätte einhalten sollen.
„Ich hatte zu wenig Zeit. Ich kam ein bisschen zu schwer in die Woche und musste mich dann beeilen, um am Freitag Gewicht zu machen. Ich wusste das. Ich musste sehr viel meiner Leistung im Gym dafür opfern, Gewicht zu machen. Das ganze Camp hat sich nur darum gedreht.“
Alles umsonst. Montano wurde aus dem Kampf genommen, die UFC nahm ihr den Titel ab und wird ihn zwischen Valentina Shevchenko und einem anderen Fliegengewicht auskämpfen lassen, Montano ist erstmal außen vor. Dabei hätte es gar nicht so weit kommen müssen, wenn die UFC der Bitte nach mehr Vorbereitungszeit nachgekommen wäre.
Die 29-Jährige musste sich in diesem Jahr mit Mandelproblemen und einem gebrochenen Fuß herumschlagen, musste schon den ersten geplanten Termin im Sommer absagen und bat die UFC um einen Termin im Oktober oder November. Vergebens. Doch eine erneute Verschiebung kam für Montano nicht in Frage.
„Ich hätte wie ein Feigling ausgesehen“, so Montano weiter. „Und es gibt schon genug Leute im Internet, die verrücktes Zeug über mich schreiben. Ich wollte den Leuten zeigen, dass ich mir den Arsch aufreiße und die Initiative ergreife, auch wenn ich wusste, dass das Gewicht das größte Problem wird.“
Für die 29-Jährige ein unsanftes Erwachen. Die TUF-Siegerin stört sich dabei vor allem daran, dass andere Champions teilweise länger als ein Jahr verletzt ausfallen dürfen, ihr Titel aber sofort weggenommen wird. Ein valider Punkt, da etwa Amanda Nunes im vergangenen Jahr ihren Titel behalten durfte, obwohl den Kampf gegen Shevchenko nach erfolgreichen Wiegen aus gesundheitlichen Gründen absagte.
„Es ist unfair und es ist vor allem unfair, mich das über Instagram herausfinden zu lassen. Die UFC ist einfach widersprüchlich. Es gibt so viele Interims-Titel, aber dieser Titel wird mir aus gesundheitlichen Gründen abgenommen. Es gab so viele Interims-Titel, weil der Champ verletzt oder nicht fit war. Es gibt keine einheitlichen Standards. Worauf soll man sich also noch verlassen?“