Nach Niederlage gegen Miocic: Cormier endgültig im Ruhestand?
Wie gerne wäre Daniel Cormier nach einem Sieg und mit dem Titel UFC-Champion im Schwergewicht in Rente gegangen. Die letzten drei Jahre hatte er sich ausschließlich mit der Rivalität gegen Stipe Miocic auseinandergesetzt. Nun scheint für den 41-Jährigen die Tür zum Ausstieg als Champ verschlossen. Doch noch bleibt die Frage offen, ob Cormier ein solches Karriereende für sich akzeptieren kann.
Es gibt wenige MMA-Athleten oder Kampfsportler allgemein, die jenseits ihrer 40er noch einmal zu Bestleistungen im Stande sind. Nur wenige schaffen den rechtzeitigen Ausstieg aus dem harten Geschäft. Nicht selten müssen sie einige harte Niederlagen und auch die darauf reagierende, gnadenlose Presse einstecken, ehe sie ihre Handschuhe an den Nagel hängen.
Nun hat Daniel Cormier noch keine lange Niederlagen-Serie auf sich lasten, lediglich die beiden letzten Kämpfe gegen Stipe Miocic konnte er jüngst nicht für sich entscheiden. Und seine Leistung in beiden Kämpfen ist durchaus zu würdigen. Aber wie geht er nun damit um, dass er den krönenden Abschluss nicht wunschgemäß gestalten konnte? Geht Daniel Cormier nun wirklich in den Ruhestand?
Die Gesten des Rücktritts blieben aus
Es gibt eigentlich einige symbolische Handlungen oder auch Worte, die das Karriereende eines großen Champions hätten eindeutig signalisieren können. Das Ausziehen und Belassen der Handschuhe im Oktagon ist ein solches Signal. Cormier hat dies nicht getan. Auch gab es von ihm beim Post-Fight-Interview mit Joe Rogan keine nostalgisch zurückblickenden Worte, die sentimental das Ende seiner kämpferischen Laufbahn bedeuteten. Natürlich räumte er ein, dass nur eine weitere Titelchance einen Verbleib in der UFC als Athlet sinnvoll erscheinen lassen.
UFC-Präsident Dana White hatte nach UFC 252 zwar noch seine Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass Cormier sich noch nicht gänzlich vom Oktagon verabschiedet hat, doch mit über 40 ist für viele Athleten der Zeitpunkt für den Ruhestand erreicht. Vielleicht ist DC auch einfach kein Mann großer Gesten oder Worte des Abschieds. In seinen Social-Media-Posts hatte er doch noch einige Worte gefunden, die nach dem endgültigen Ende seiner aktiven Laufbahn klingen. Er bedankt sich sowohl bei Stipe Miocic, der die letzten 50 Minuten im Oktagon mit ihm teilte, ebenso bei seinem Team und all den Fans, die ihn unterstützten.
Natürlich wird Daniel Cormier der UFC auf die eine oder andere Weise erhalten bleiben. Er ist schließlich in den letzten Jahren auch eine der kommentierenden Stimme am Rande des Oktagon geworden und erfreut sich auch in dieser Funktion großer Beliebtheit. Ob wir ihn aber nochmals in einem Kampf, vorzugsweise um einen UFC Titel, erleben werden, das bleibt mehr als ungewiss.