McGregor und Poirier verhandeln über Charity-Kampf abseits der UFC
Nach einem Sieg gegen Donald Cerrone im Januar hatte Conor McGregor seinen Rücktritt vom aktiven Kampfgeschehen der UFC verkündet. Trotzdem hatte er anscheinend in den Monaten danach noch über diverse mögliche Kämpfe verhandelt. Da innerhalb der UFC aber bis heute kein interessantes Match für den Iren zustande kam, nimmt er selbst die Verhandlungen mit einem möglichen Gegner für ein Duell außerhalb von Dana White´s MMA-Organisation auf. Seine Wahl fällt dabei auf Dustin Poirier, der sich für McGregor´s Idee nicht abgeneigt zeigt.
Dass McGregor für einen Wohltätigkeitskampf ausgerechnet Dustin Poirier in Erwägung zieht, kann verschiedene Gründe haben. Zum einen ist natürlich bekannt, dass Poirier sich seit je her stark in wohltätigen Organisationen und Projekten einsetzt. Gemeinsam mit seiner Frau Jolie leisten sie viel gemeinnützige Arbeit in der "Good Fight Foundation". Sie haben unter anderem beim Bau von Brunnen in Uganda geholfen oder Schulmaterial für Schulen in Louisiana gespendet. Aber die Wohltätigkeit ist wahrscheinlich nicht der einzige Grund, der Poirier ins Visier des Iren für das Charity-Matchup gerückt hat.
Beide Kämpfer waren bis vor kurzem in Gesprächen mit der UFC und hatten über mögliche Matchups verhandelt. Beim "Diamond" scheiterten die Verhandlungen um einen Kampf gegen Tony "El Cucuy" Ferguson, da die UFC scheinbar die von Poirier geforderte Bezahlung nicht leisten wollte. Ferguson hatte die Organisation sogar öffentlich zur Zahlung der erwarteten Entlohnung für den Kampf aufgefordert. Conor McGregor hatte in den vergangenen Tagen öffentlich mit Dana White über angebotene oder in Verhandlung stehende Kämpfe gestritten. Im Zuge dessen hatte er private Chat-Konversationen zwischen ihm und dem UFC Präsidenten veröffentlicht. Darin ging es unter anderem um einen möglichen Kampf zwischen ihm und Diego Sanchez. In den sozialen Medien wird McGregor nun selbst zum Organisator und verhandelt mit Poirier über einen Charity Kampf, der in Irland ausgetragen werden und nichts mit der UFC zu tun haben soll.
„Willst Du einen MMA-Wohltätigkeitskampf machen? Das hat nichts mit der UFC zu tun”, schrieb McGregor. „Ich werde dafür eine halbe Millionen an Deine Wohltätigkeitsorganisation spenden. Wir können es via PPV (Pay-Per-View) verkaufen oder an einem TV-Deal arbeiten. Wir werden auch mit anderen Wohltätigkeitsorganisationen arbeiten, die mir am Herzen liegen. Ich engagiere mich in vielen. Also ausschließlich ein Charity-Schaukampf. [...] Am 12. Dezember im Doint Depot in Irland. Kein Wiegen, offenes Gewicht, Unified Rules. Ich werde mich um die Reise für Dich und Deine Familie kümmern. McGregor Sports und Entertainment MMA in Zusammenarbeit mit der Good Fight Foundation. Charity Mixed Martial Arts!“
Dustin Poirier hatte die öffentlichen Nachrichten in den sozialen Medien entdeckt und direkt seine Bereitschaft signalisiert. In der Vergangenheit hatte er bereits im Federgewicht gegen McGregor gekämpft und durch einen teschnischen Knockout in der ersten Runde verloren. Sowohl die Wohltätigkeit als auch der Kampf an sich ist sicher reizvoll für den "Diamond". Er antwortete McGregor prompt: „Ich bin dabei! Lass es uns angehen! Viele Menschen werden davon profitieren.“ McGregor äußerte sich sichtlich erfreut und schlug vor die weiteren Verhandlungen nun unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu Ende zu bringen.
Die Reaktion der UFC auf die Unterhaltung ihrer beiden Vertrags-Athleten bleibt abzuwarten. Zwar hatte McGregor seinen Rücktritt angekündigt, aber er ist nach wie vor Teil des USADA-Testverfahrens, was darauf hindeutet, dass er eigentlich noch als Kämpfer aktiv sein wird und bei der UFC unter Vertrag steht. Ohne ausdrückliche Genehmigung ist es also fast unmöglich einen Kampf außerhalb der Organisation anzutreten. Dass ein so hochkarätiges Duell wie Conor McGregor vs. Dustin Poirier nicht unter der Flagge der Organisation ablaufen soll, kann Dana White kaum mit Wohlwollen betrachten.