Marlon Moraes: Wer MMA richtig versteht, der weiß, dass ich mehr als Aldo getroffen habe.
Am Samstag gab die MMA-Legende José Aldo ihr Debüt im Bantamgewicht. Nachdem der Brasilianer jahrelang das Federgewicht regiert hatte, kam der Neuanfang in der fünf Kilogramm leichteren Gewichtsklasse gegen Landsmann Marlon Moraes bei UFC 245. Moraes gewann das enge Duell nach Punkten, dass mancher Fan und Kämpfer daran zweifeln, stört ihn nicht.
Denn Moraes ist sich sicher, dass er sich den Sieg gegen Aldo verdient hat. Moraes begann dabei gut und punktete schon in der ersten Runde mit Head Kicks und Schlägen. Aldo kam zwar zum Ende der Runde zurück, doch bevor Moraes wirklich in Gefahr geriet, warf er Aldo am Käfig zu Boden und ließ ihn nicht mehr aufstehen.
Aldo kam im zweiten Durchgang zurück und punktete gut, nahm dann aber selbst den Fuß vom Gaspedal, sodass Moraes die dritte Runde in den Augen von zwei der drei Punktrichter für sich entscheiden und damit den Punktsieg feiern konnte. Eine klare Sache, so Moraes.
„Aldo hat Druck gemacht, daher dachte das Publikum, dass er gewonnen hat. Aber wenn man mit Leuten redet, die den Sport wirklich verstehen und genau auf den Fight geachtet haben, dann sieht man, dass ich besser getroffen und mehr gepunktet habe“, sagte Moraes im Nachgang. „Ich wusste, dass ich genug getan habe.“
Gestützt wird Moraes Sichtweise von den offiziellen UFC-Statistiken, laut denen Moraes in der ersten und dritten Runde mehr Wirkungstreffer als Aldo erzielt hat. Im letzten Durchgang konnte Moraes dabei 20 Wirkungstreffer gegenüber 15 von Aldo setzen und war dabei effektiver, da er fast mit der Hälfte seiner Schläge traf, Aldo nicht einmal zu einem Drittel.
„Der große Unterschied ist, dass ich ihn im ersten Durchgang angeklingelt habe“, so Moraes weiter. „Die erste habe ich klar gewonnen. Er hat sich die zweite gesichert, aber ich war nie in Gefahr. In der dritten habe ich die besseren Treffer gehabt, denke ich. Deswegen habe ich gewonnen.“
Für den Brasilianer, der im Sommer seine Titelchance gegen Henry Cejudo verlor, ein wichtiger Kampf auf dem Weg zur nächsten Titelchance. Sollte die UFC jedoch auf einen Rückkampf des engen Duells bestehen, hätte er auch nichts dagegen.
„Ich habe diesen Sieg gebraucht. Ich musste etwas zurückbekommen, was ich mit dem Titelkampf verloren hatte. Ich habe eine Familie und muss für sie sorgen. Ich weiß nicht, was als nächstes kommt. Es war ein enger Kampf, wenn sie also eine Wiederholung wollen, bin ich bereit.“