Khabib: Ich versuche es die ganze Nacht, 100 Takedowns wenn nötig
Neue Herausforderung für Khabib Nurmagomedov. Zwar steht er in Justin Gaethje bei UFC 254 erneut einem schlagkräftigen Striker gegenüber, doch zum ersten Mal verfügt dieser über das Ringen, um vielleicht mit ihm mitzuhalten. Der Champion ist sich jedoch sicher, dass der Titel verteidigt wird, denn den Takedown eines Dagestaners muss man schließlich nicht nur einmal abwehren.
Die Vorzeichen vor dem Duell bei UFC 254 sind für beide Kontrahenten klar. Der eine, Gaethje, will versuchen, den Kampf im Stand zu halten, der andere, Khabib Nurmagomedov, wird mit Takedowns anrennen. Immer und immer wieder, wenn es sein muss, das versicherte Nurmagomedov.
„Die Leute fragen mich immer wieder, was ist der Unterschied zwischen Ringern aus Dagestan und aus den USA?“, so Nurmagomedov. „Das ist eine gute Frage. Der Unterschied ist groß. Gaethje weiß, wie man ringt. Aber wir Dagestaner ringen 25 Minuten lang.“
„Das habe ich schon Daniel Cormier gesagt. Als er das letzte Mal gegen Stipe Miocic gekämpft hat, hat er sein Bein gegriffen und ihn einmal runtergenommen, aber es ging sofort wieder in den Stand und das wars. Das ist der Unterschied zwischen DC und mir. Wenn ich ihn einmal runter bekomme, mache ich das den ganzen Abend lang. Das ist der Unterschied zwischen US-Ringen und dagestanischem Ringen.“
Anders als seine bisherigen UFC-Gegner, insbesondere Conor McGregor und Dustin Poirier, bringt Gaethje nicht nur starke Fähigkeiten im Stand mit in den Käfig, sondern verfügt auch über jahrelange Erfahrung aus dem Ringen. Dort machte der Amerikaner schließlich seine ersten Schritte im Kampfsport.
„Er hat Dynamit in den Fäusten, sehr gute Kicks, aber sie sind im Stand alle gut“, so Nurmagomedov weiter. „Sobald ich sie zu fassen bekomme, ändert sich alles. Er weiß, wie man ringt, mehr als Dustin und Conor, es wird schwerer sein, aber ich bin bereit, 100 Takedowns zu versuchen. Es wird am Samstag sehr interessant.“
Für Nurmagomedov spricht indes nicht nur der Vorteil des Ringens, er glaubt auch, mehr Kondition in den Käfig mitzubringen als Gaethje, der sich in der Höhenluft Colorados auf den Kampf vorbereitet hat. Sobald die erste Runde vorbei ist, läuft alles nach Plan für den Champion.
„Er ist sofort bereit, wenn der Kampf losgeht“, erklärte Nurmagomedov. „In der ersten Runde ist er sehr gefährlich. Ich glaube, nur er und Conor sind so gefährlich in der ersten Runde. Aber wenn es in die zweite, dritte Runde geht, werden sie alle ganz normale Kämpfer.“
Auf dem Papier simpel. Genau wie Gaethjes Taktik. Der Amerikaner weiß, bleibt er vom Zaun weg, stehen die Chancen für ihn gut. Doch das zu verhindern, daran sind schon zahlreiche Kämpfer gescheitert.
„Ich habe seine Kämpfe immer mit angesehen, aber ihn jetzt nicht noch einmal als Gegner genau analysiert“, so Gaethje. „Ich konzentriere mich darauf, die beste Version von mir zu sein. Er hatte noch keinen Gegner, der so lange gerungen und gegrapplet hat, wie er. Ich bin dieser Gegner. Aber alle sagen, sie sind bereit für Khabib.“
„Ich werde nicht zulassen, dass er mich an den Zaun drängt. Falls doch, bin ich geliefert. Wenn er ringen will, dann machen wir das in der Käfigmitte. Ich sorge für Schaden, meine Knochen sind hart. Ich werde seine Beine wegtreten, damit geht es los und dann sehen wir mal, wo wir landen“, so Gaethje.