Kamaru Usman ins Mittelgewicht? „Absolut! Aber erst, wenn Israel weg ist.“
Seit vergangenem Wochenende überhäuft UFC-Präsident Dana White seinen Champion Kamaru Usman mit Lobeshymnen. Für White könnte Usman irgendwann nicht nur das beste Weltergewicht der Geschichte, sondern sogar der beste Kämpfer der Geschichte werden. Da liegt die Frage nahe, ob sich Usman auch in höhere Gewichtsklassen vorwagen würde.
13 Siege in Folge, UFC-Rekord im Weltergewicht, dazu drei erfolgreiche Titelverteidigungen gegen Colby Covington, Jorge Masvidal und jüngst Gilbert Burns. Kamaru Usman scheint endgültig an der Spitze der Gewichtsklasse angekommen und dürfte in den kommenden Monaten kaum Gegner vor die Fäuste bekommen, die er nicht bereits einmal besiegen konnte.
Dem Kraftpaket, dass in seinen letzten drei Kämpfen zwei Gegner vorzeitig stoppen konnte, könnten daher bald die Gegner ausgehen. Sollte es irgendwann soweit sein, könnte die UFC ihrem Champion einen Kampf in der nächsthöheren Gewichtsklasse vorschlagen. Und Usman ist bereit dafür, unter einer Bedingung: Israel Adesanya darf kein Champion mehr sein.
„Absolut“, antwortete Usman in einem ESPN-Interview auf die Frage nach einem Wechsel der Gewichtsklasse. „Sollte Izzy hochgehen, er geht ja schon hoch, aber sollte er den Titel im Mittelgewicht aufgeben und das Mittelgewicht komplett hinter sich lassen, dann absolut. Dann würde es auf jeden Fall eine Rolle in meinen Planungen spielen.“
Die beiden UFC-Titelträger sind seit Längerem befreundet und haben beide einen Kampf gegeneinander ausgeschlossen. Doch das ist nicht der einzige Grund für die Ablehnung Usmans. Der Nigerianer will nicht, dass sich zwei Champions aus Afrika gegenseitig ausschalten, sondern hofft stattdessen darauf, dass weitere Kämpfer aus Afrika zu UFC-Champions werden.
„Ich verschwende derzeit keinen Gedanken daran, jemals gegen Israel zu kämpfen. Daran bin ich nicht interessiert und das habe ich auch immer wieder deutlich gemacht. Mir sind zwei Afrikaner mit je einem UFC-Gürtel lieber als ein Afrikaner mit zwei Gürteln. Und Ende März werden wir drei Afrikaner mit vier UFC-Gürteln sein. Eine gute Zeit, Afrikaner zu sein“, prophezeite Usman Siege für Adesanya und Francis Ngannou im März.
Und das, obwohl sich Usman im direkten Duell wahrscheinlich sogar vorne sehen würde. ESPN veröffentlichte jüngst eine eigene Pound-for-Pound-Rangliste und platzierte Usman dort hinter Khabib Nurmagomedov, Jon Jones, Stipe Miocic und Israel Adesanya auf der Fünf. Usman ist nicht ganz einverstanden.
„Das gefällt mir nicht. Ich denke mehr und mehr, dass ich die Nummer Eins bin. Aber es ist noch sehr neu. Khabib ist natürlich die Nummer 1, aber wenn er wirklich im Ruhestand ist, würde ich mich dorthin setzen. Vor allem mit der Inaktivität von Jon Jones. Aber wenn beide immer noch aktiv und Teil der UFC sind, dann wird es natürlich schwer, man kann ihnen die Leistungen nicht absprechen.“
„Ich muss einfach wissen, wie diese Listen zustande kommen? Geht es um Beliebtheit? Oder geht es um Leistung? Wie kann mir den Zugang an die Spitze verwehren? Ich habe in meiner gesamten UFC-Karriere vielleicht drei Runden abgegeben. In 13 Kämpfen. Ich habe jeden Kampf dominiert und in den meisten Kämpfen eine 10 zu 8 oder 10 zu 7 Runde.“
„Ich habe keinen Takedown abgegeben, wurde nicht umgehauen. Und da soll ich nicht da nach oben gehören? Das meinte ich mit fehlendem Respekt. Aber wenn es ein Beliebtheitswettbewerb ist, muss ich das wissen. Weil dann kann ich drauf pfeifen.“