Kamaru Usman: Das Covington Ansprüche auf den Titelkampf stellt, ist lächerlich.
Tagelang hatte die UFC einen Ersatz für den Covid-geschwächten Khamzat Chimaev für den Hauptkampf am 13. März gegen Leon Edwards gesucht und schließlich in Belal Muhammad gefunden. UFC-Präsident Dana White hatte zuvor öffentlich einen Herausforderer-Kampf zwischen Edwards und Colby Covington favorisiert, den der Amerikaner jedoch ablehnte. Ein Fehler, meint Kamaru Usman.
Der UFC-Champion hatte erst vor wenigen Tagen seinen Titel gegen Gilbert Burns dominant verteidigt und sofort Jorge Masvidal als nächsten Gegner auserkoren. Das hatte dem Titelträger Kritik von Covington eingebracht. Covington hofft nach seinem Sieg über Tyron Woodley im Sommer auf einen schnellen Rückkampf gegen Usman. Usman wies ihn nun zurecht.
„Ich glaube, das war ein riesiger Fehler, ein immenser Fehler“, sagte Usman gegenüber MMAJunkie. „Wer lehnt einen Gehaltsscheck ab? Er hat einen Scheck abgelehnt. Das ist furchtbar. Sowas kann man nicht machen. Vielleicht geht es ihm finanziell sehr gut, aber man lehnt trotzdem keinen Scheck ab. Damit hat er auch die Chance abgelehnt, sich den Fans in Erinnerung zu rufen.“
Denn um einen Rückkampf gegen Usman zu erhalten, nachdem er im ersten Aufeinandertreffen in der letzten Runde technisch K.o. ging, muss Covington mehr tun, als einen abgehalfterten Ex-Champion zu besiegen.
„Ich verstehe schon, dass er gewinnen muss, aber er hat jetzt einen Sieg seit wann? Tyron Woodley hatte zuvor zwei oder drei Kämpfe verloren. Es ist da schon schwierig, ihm nur mit diesem einen Sieg eine Titelchance zu geben. Nur nach einem Sieg über jemanden, der seine letzten Kämpfe verloren hat, das ist nicht so einfach.“
Covington hält bereits seit dem ersten Duell gegen Usman einen Rückkampf für gerechtfertigt. Covington argumentiert damit, dass Ringrichter Marc Goddard zu früh abbrach und er bei einem der Punktrichter nach vier Runden vorne lag. Zusammen mit dem Sieg über Woodley zu wenig für einen Titelkampf, zumal Covington darüber hinaus wenig Argumente vorbringen kann, um von der UFC vorgezogen zu werden.
„Sich da hinzusetzen und Ansprüche zu stellen, zu erzählen, man habe genug geleistet und sich eine Chance verdient. Er ist nicht gerade der Liebling der UFC. Das bist du nicht. Da kannst du nicht einfach Ansprüche stellen. Und du verkaufst keine Pay-Per-Views. Das spricht also auch nicht für dich. Solche Ansprüche in deiner Situation sind lächerlich. Geh raus und kämpfe. So untermauerst du deinen Anspruch auf einen Titelkampf.“
Um Usman umzustimmen, wäre ein Sieg über Edwards das beste Argument. Immerhin hätte Covington Eswards‘ Siegesserie beenden und sich mit zwei Siegen innerhalb weniger Monate wieder als legitimer Titelkandidat etablieren können.
„Was wäre besser, als die Nummer 3 der Rangliste auszuschalten? Edwards ist auf dem Weg nach oben und beginnt langsam, Ansprüche für einen Titelkampf geltend zu machen. Was läge da also näher, als ihn auszuschalten? Colby hats verbockt, ich glaube, das war ein gewaltiger Fehler.“
Für Usman steht indes weiterhin Jorge Masvidal oben auf der Prioritätenliste. Der „Street Jesus“ stand zwar seit seinem Titelkampf im Juli gegen Usman nicht mehr im Käfig, doch die kurzfristige Annahme des Titelkampfs bei UFC 251, die hohe Einschaltquote und nicht zuletzt Usmans eigene Ansprüche, die er gegen Masvidal nicht halten konnte, sind für den Champion Motivation genug für eine zweite Chance für Masvidal.