Justin Gaethje: Wäre sehr froh, Khabib gegen Tony zu verhindern
Justin Gaethje ist der Ersatz für Khabib Nurmagomedov gegen Tony Ferguson bei UFC 249, das nun am 9. Mai stattfinden soll. Nachdem der Kampf zwischen Ferguson und Nurmagomedov schon vier Mal verschoben wurde, ist Corona nun der fünfte Grund für eine Absage des Kampfes, nach dem sich Fans seit Jahren die Finger lecken. Gaethje weiß, dass er den Plänen der UFC mit einem Sieg einen Knüppel zwischen die Beine wirft, aber er hat damit kein Problem.
„Als Fan will ich den Kampf genauso dringend sehen, wie alle anderen“, sagte Gaethje gegenüber ESPN. „Aber um meine Familie zu ernähren, muss ich das ausblenden. Ich werde mich ein wenig schlecht fühlen, weil ich weiß, wie sehr die Leute diesen Kampf wollen. Aber so zu tun, als würde es mich stören, wäre gelogen. Ich werde mich sehr darüber freuen, das königlich zu vermasseln.“
Der Amerikaner hat zudem eigene Pläne für seine weitere Karriere, zu denen ein Titelkampf gegen Khabib Nurmagomedov der nächste Schritt sein soll. Gaethje hofft schon länger auf einen Kampf gegen den dagestanischen Champion und ist nun nur noch einen Sieg über Ferguson davon entfernt. Der Interims-Titel ist nicht die Endstation.
„Wenn sie mir den Gürtel umschnallen, ist das nicht das Ziel, sondern nur eine Landkarte, eine Karte für den Weg an die Spitze“, so Gaethje. „Es ist schön, wenn man einen Gürtel umgeschnallt bekommt, aber es ist für mich nicht das gleiche. Es wird nie bedeuten, dass ich UFC-Champion bin. Aber wenn ich Tony besiegt habe, dann kämpfe ich als nächstes gegen Khabib. Dafür bin ich hier. Ich will der Beste sein. Und wenn wir kämpfen, dann will ich, dass er versucht, mich umzubringen. Falls nicht, kann ich ihn nicht respektieren.“
Für Gaethje, der sich kurzfristig für einen Einsatz am 18. April bereit erklärte, dann eine Absage des Events in Kalifornien hinnehmen musste, bevor er sich erneut wieder auf einen Kampf, nun am 9. Mai, vorbereiten musste, zehrte diese Achterbahnfahrt an den Nerven.
„Es ist emotional als Kämpfer schwer zu verdauen, weil es nicht leicht ist, den Schalter ständig umzulegen“, so Gaethje weiter. „Ich sitze da zwischen den Stühlen und bin froh, dass zwischen der Absage in Kalifornien und der neuen Ansetzung nur drei oder vier Tage lagen, aber es war hart. Ich habe definitiv in der Zeit meinen Fuß vom Gas genommen. Im Endeffekt hat es aber sogar geholfen, weil ich vorher 14 Tage Vollgas geben konnte, als der Anruf kam. Ich hatte keinen Tag Pause und war richtig fertig. Die drei Tage haben also geholfen. Im Endeffekt werde ich kein komplettes Camp haben, aber ich habe jetzt mehr Zeit für den Kampf, dafür bin ich dankbar.“
Nicht so dankbar ist Gaethje hingegen dafür, wie alle MMA-Fans die Neuansetzung aus der Presse zu erfahren. Denn erneut schaffte es die UFC nicht, die Kämpfer im Vorfeld über ihre Pläne in Kenntnis zu setzen. Wie schon bei der Absage des Duells.
„Ich habe von der Neuansetzung genauso erfahren, wie von der Absage: aus dem Internet“, so Gaethje. „Ich habe gesehen, wie Dana die Card am 9. Mai und mich für den Hauptkampf ankündigt und bin aus allen Wolken gefallen. Um ehrlich zu sein, war ich verärgert, weil ich ihnen immer gesagt habe, dass ich nicht mit verkürztem Camp kämpfen will. Ich mache ihnen keinen Vorwurf, nachdem ich dem 18. April zugesagt habe, waren sie wohl der Ansicht, dass ich auch mit dem 9. Mai kein Problem habe. Aber das sind zwei völlig verschiedene Szenarien. Ich war nicht glücklich darüber, aber nachdem ich dann Risiko gegen Nutzen abgewogen habe, bin ich zum Entschluss gekommen, dass man für einen Titel auch mit einem Tag Vorbereitung einspringt.“