José Aldo: Ich habe mich gefragt, ob ich überhaupt noch gewinnen kann.
Drei Niederlagen in den letzten vier Kämpfen, drei Mal ging José Aldo dabei K.o. Keine einfache Situation für einen Kämpfer, der zehn Jahre unbesiegt war. Wie sehr die Situation an Aldo nagte, sah man dem Brasilianer nach seinem technischen K.o. gegen Jeremy Stephens sofort an. Der Brasilianer feierte, als hätte er gerade den Titel gewonnen. Auf der anschließenden Pressekonferenz gab der 31-Jährige auch unumwunden Selbstzweifel zu.
„Ich fühle mich großartig“, sagte Aldo auf der Pressekonferenz nach UFC Calgary. „Ich hatte Tränen in den Augen, weil ich zuletzt zwei Mal verloren und mich selbst gefragt habe, ob ich überhaupt noch gewinnen kann. Aber ich hatte ein sehr gutes Trainingscamp, meine Teamkameraden und Trainer haben mir immer gesagt, ich bin immer noch der Champion. Daher habe ich mich sehr über den Sieg gefreut, vor allem für die Leute, die mich schon immer in guten und schlechten Zeiten unterstützt haben.“
Ein dominanter Sieg war der Kampf gegen Jeremy Stephens jedoch trotz des technischen Knockouts nicht. Denn Aldo musste früh harte Hände des Amerikaners nehmen, wich zeitweise an den Käfig zurück und wirkte angeschlagen. Doch der Brasilianer kämpfte sich zurück und schickte „Lil Heathen“ am Ende mit einer Kombination zweier Körpertreffer auf die Bretter, wo er dann mit weiteren Schlägen den Sack zumachte. Der erste vorzeitige Erfolg seit seiner Titelverteidigung im August 2013 gegen Chan Sung Jung.
„Der große Plan im Trainingslager war es, zu meinen Wurzeln zurückzukehren“, so Aldo weiter. „Rausgehen, das Finish suchen und die Leute begeistern. Ich glaube, dass man ein bisschen davon heute Abend gesehen hat.“
Mit diesem Sieg im Rücken kann Aldo nun auch wieder auf einen Titelkampf abzielen, Stephens befand sich vor dem Kampf immerhin auf Rang 4 der UFC-Rankings. Der Brasilianer kündigte bereits an, seine Karriere mit dem Ende seines UFC-Vertrags in drei Kämpfen beenden zu können. Im Idealfall als Champion.
„Meine Tochter hat nächste Woche Geburtstag, der Sieg gehört ihr. Danach werde ich mir eine Pause und Zeit mit ihr gönnen. Aber der Gürtel ist immer noch mein Ziel und ich komme ihn holen“, so Aldo weiter.