Jones nicht mit Khabib als Nummer 1 einverstanden: „No. 1 bulls**t!”
Der ehemalige Halbschwergewichts-Champion der UFC Jon Jones scheint einige Probleme mit der Wertschätzung zu haben, die Khabib Nurmagomedov im Zuge seines Sieges über Justin Gaethje bei UFC 254 erhalten hat.
Kurz nach seinem Sieg kündigte der ungeschlagene Dagestaner seinen Rücktritt vom aktiven MMA-Sport an. „Bones“ Jones hatte im Zuge dessen zu Beginn nur lobende Worte für den Leichtgewichts-Champion übrig. Das änderte sich jedoch schnell, nachdem Nurmagomedov im Zuge seiner Rücktrittsankündigung von der UFC verlangte, ihn auf Nummer 1 der Pound-for-Pound-Rangliste und somit über den bisherigen Spitzenreiter Jones, zu stellen.
Nurmagomedov machte in seiner Rücktrittsrede eindeutig klar, dass er fester Überzeugung sei sich die Nummer-1-Platzierung verdient zu haben, nachdem er seine Kampfbilanz auf 29 zu Null hochgestockt und dabei in seiner gesamten UFC-Karriere kaum eine Runde verloren hatte.
Währenddessen machte Jones, der den Großteil der Zeit seitdem die UFC im Jahr 2013 das Ranglistensystem eingeführt hatte, die Top-Position in der Pound for Pound-Liste gehalten hatte, klar, dass er nicht so einfach dazu bereit sei diese Position aufzugeben.
Auf Twitter machte sich Jones, nachdem Nurmagomedov offiziell als Nummer 1 gelistet wurde, Luft: „Das ist No. 1 Bullshit”
Das nicht genug, kritisierte Jones über die sozialen Medien all diejenigen, die Nurmagomedov als Nummer 1 zu sehen scheinen und argumentierte zudem heftig in Bezug auf die Thematik, wer der Beste aller Zeiten im MMA sei.
Jones verwies dabei auf seine über zehn Jahre andauernde Dominanz in der UFC, in der er eine Reihe an Rekorden aufstellen konnte: Die meisten Titelsiege in der UFC (14), die meisten Siege in Titelkämpfen in der Halbschwergewichtsklasse (14) und die meisten Halbschwergewichtstitelverteidigungen (11). Zudem argumentierte „Bones“, dass er im Lauf dieser Serie sechs frühere Champions der UFC hinter sich lassen konnte.
Der ehemalige Halbschwergewichts-König der UFC verwies dabei vor allem auf den Punkt, dass er nicht verstehen könnte, wie Nurmagomedov, der „nur“ 13 Kämpfe in der UFC zu verbuchen und dabei nur drei Titelverteidigungen aufzuzeigen habe, mit ihm verglichen werden könnte.
„Einstimmiger Sieg über einen Last-Minute-Gegner in Al Iaquinta, um Champion zu werden“, schrieb Jones über Nurmagomedov. „Conor McGregor war der einzige namhafte Gegner, den er je hatte, den man so kennt. Das soll einen zum Besten aller Zeiten machen, das ist lächerlich.“
Es ist jedoch davon auszugehen, dass Nurmagomedovs Top-Platzierung in der Rangliste aufgrund seines Rücktritts vom aktiven MMA-Sport keine lange Zeit anhalten wird. In Bezug auf die Debatte des „GOAT” im MMA wird Jones wohl noch einige Zeit darüber argumentieren müssen, besonders deswegen, weil die Karriere des Dagestaners nun zu Ende sein scheint.
Falls Jon Jones jedoch wie erwartet ins Schwergewicht wechseln sollte, könnte er dort mit einigen eindrucksvollen Siegen schnell wieder seine Top-Position zurückerobern und die Debatte um den GOAT neu entfachen.