Jon Jones: Wurde jahrelang abgezogen, will nur fair bezahlt werden
UFC-Champion Jon Jones lässt nicht locker. Seit Wochen liegt der Amerikaner mit der UFC-Chefetage über seine Bezahlung im Clinch. Nachdem die UFC eine Anhebung seiner Bezüge für einen Wechsel ins Schwergewicht verweigerte und ihm vorwarf, absurde Summen zu verlangen, geht Jones seitdem in die Offensive. Auch am Montag ließ er wieder seinem Frust freien Lauf.
„Alles war in Ordnung, bis ich nach einem Stück des Kuchens gefragt habe“, schrieb Jones am Montag auf Twitter. „Die UFC hatte überhaupt kein Problem damit, dass ich eine Dekade lang Gehirnerschütterungen eingesteckt habe, aber frage ich nach generationenübergreifendem Reichtum. Lasst mich bloß in Ruhe.“
Als ein Twitter-Nutzer fragte, ob jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Gehaltserhöhung sei, antwortete Jones prompt und erklärte, man müsse nur UFC-Präsident Dana White zuhören, immerhin würde der immer wieder davon reden, dass die UFC neue Rekorde aufstelle und so viel einnehme, wie noch nie.
Rekord-Einnahmen, an denen Jones nicht ganz unbeteiligt ist. Der 32-Jährige stand seit 2011 insgesamt 13 Mal im Hauptkampf eines PPVs, Events mit Jones im Hauptkampf verkauften sich insgesamt über sieben Millionen Mal. Jones gab an, in der Zeit nur zwei Millionen Dollar pro Kampf gemacht zu haben, deutlich unter seinem Wert, sagt er.
„Als ich in meiner Prime war, sagte mir die UFC, dass ich kein Star sei, um mich nicht zu bezahlen. Ich war dankbar für ein neues Auto, während sie zig Millionen Dollar einnahmen. Ein junger Kerl wurde mit einem Bentley für den Kampf gegen Lyoto Machida beeindruckt, während sie im Hintergrund Millionen einstrichen. Ich verlange nicht einmal eine Rückzahlung dafür, dass sie mich in meinen Zwanzigern abgezogen haben. Ich will zukünftig einfach nur fair behandelt werden.“
Der langjährige Titelträger im Halbschwergewicht gab darüber hinaus auch der nächsten Generation einen wichtigen Rat, um nicht den gleichen Fehler zu machen, wie er selbst:
„Ein Rat an euch junge Kämpfer, wenn ihr gerade Hype hinter euch habt. Lasst euch bezahlen. So wie die UFC auch eure Marke aufbaut, so baut ihr auch ihre Marke auf. Wenn ihr glaubt, dass euer großer Zahltag nach Jahren in der Firma kommen wird, täuscht ihr euch.“
Der Streit mit der UFC entzündete sich an der Weigerung der Liga, Jones für einen Wechsel ins Schwergewicht und einen Kampf gegen Francis Ngannou mehr zu bezahlen. Laut Jones wurde noch nicht einmal über eine genaue Zahl gesprochen, als ihm von Seiten der UFC bereits ein Riegel vorgeschoben wurde. Und das obwohl man in der Vergangenheit für diesen Fall eine Abmachung getroffen hatte, neu zu verhandeln.
„Wie gesagt, kämpfe ich nicht einmal dafür, was in der Vergangenheit war. Ich würde einfach nur gerne sichergehen, dass sie für die Zukunft zumindest willig sind, zu verhandeln“, so Jones weiter. „Die Art und Weise, wie die Verhandlungen für das Schwergewicht begonnen haben, war alarmierend.“
Nachdem sich Dana White öffentlich zu den Verhandlungen äußerte und sofort von Jones der Lüge bezichtigt wurde eskalierte die Situation völlig. White ist seitdem auf Versöhnung aus, erklärte allerdings auch, dass es keinen Grund gegeben habe, mit Jones nachzuverhandeln, nachdem man erst im vergangenen Jahr einen neuen Vertrag über acht Kämpfe abgeschlossen habe, von denen Jones bisher erst einen absolviert habe.
Der UFC-Präsident wirkt entspannt und wiederholt immer wieder, dass keiner zum Kämpfen gezwungen werde. Kein Problem für Jones.
„Ich genieße meinen Urlaub. Ich war schon ein paar Mal suspendiert, das ist nichts Neues für mich. Es ist einfach blöd, dass Dana so stur und gierig ist, am Ende leiden die Fans darunter“, so Jones weiter. „Wenn die UFC mit zukünftigen Kämpfern besser umgeht, weil ich jetzt eine Pause vom Kämpfen mache, dann habe ich meinen Job erledigt. Gern geschehen.“