Jon Jones nach Ngannou-Verhandlungen von UFC enttäuscht und schockiert
Für einen kurzen Zeitraum loderte das Schwergewichts-Feuer in Jon Jones wieder. Dieses Mal so sehr, dass er sogar mit der UFC über einen Kampf gegen Francis Ngannou verhandelte. Doch die schnelle Absage der UFC an seine Gehaltsforderungen lassen den Champion nun enttäuscht und schockiert zurück, gab Jones in einem Interview zu.
„Um ehrlich zu sein, bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich einfach nur schockiert bin“, sagte Jones. „Die UFC hat meinem Management und mir jahrelang gesagt, dass ich die richtig großen Kämpfe machen und für Mega-Fights, insbesondere im Schwergewicht, aus meiner Komfortzone herauskommen muss, damit ich ein bestimmtes Level im Sport und in Sachen Bezahlung erreichen kann.“
„Die UFC hat mir klar gemacht, dass sie an dem Tag, an dem ich ins Schwergewicht gehe, meinen Vertrag neu aufsetzt. Es sollte ein anderer Vertrag sein, daher habe ich das immer in der Hinterhand gehabt. Mein Ziel war immer, lange Zeit im Halbschwergewicht zu kämpfen, bis ich an einen Punkt komme, an dem ich nichts mehr zu beweisen habe und dann als Schwergewicht mit ein paar richtig großen Kämpfen die Karriere zu beenden. Ich wäre das Risiko eingegangen, gegen diese Typen, die wirklich viel Schaden ausrichten können, alles aufs Spiel zu setzen. Am Donnerstag fand ich heraus, dass es einfach nicht passieren wird und das ist enttäuschend. Ich habe das Gefühl, als würde meiner Karriere ein Limit gesetzt.“
Jones hatte in den letzten Jahren immer wieder mit einem Wechsel ins Schwergewicht geliebäugelt, so ernst wie zuletzt meinte er es scheinbar noch nie. Nachdem in Ovince St. Preux ein früherer Gegner Jones‘ sein Schwergewichts-Debüt gegen Ben Rothwell gab, wurde auch in Jones das Interesse wieder geweckt und mit Francis Ngannou fand er schnell einen ebenso interessierten möglichen Gegner.
Jones sprach sogar bei der UFC vor, doch noch bevor man auf Details zu sprechen kam, schob die UFC dem neuen Vertrag einen Riegel vor und erklärte Jones, er würde über die PPV-Verkäufe ausreichend für das Risiko im Schwergewicht entschädigt.
„Ich hatte eine Unterhaltung mit jemandem aus der Chef-Etage und wir hatten noch nicht einmal über Zahlen gesprochen, es war also nicht so, als ob ich zu viel verlangt hätte, als ein kategorisches ‚Nein‘ kam“, so Jones weiter. „Es wurde nicht mit Tickets oder der Pandemie oder irgendwas begründet. Sie sind der Meinung, dass sie sich bereits gut um mich kümmern und dass meine Gagen im Schwergewicht automatisch steigen werden, wenn ich gegen Francis kämpfe und unterhaltsame Fights abliefere. Aber das war nicht die Absprache. Es hieß immer, es gibt einen neuen Vertrag, wenn ich ins Schwergewicht gehe.“
Für Jones ist die Konsequenz daher klar. Wenn der UFC ein Aufstieg ins Schwergewicht und damit einhergehend herausfordernde Matchups keine höhere Gage wert sind, dann begnügt sich der 32-Jährige weiterhin damit, das Halbschwergewicht zu dominieren.
„Selbst wenn sie keinen neuen Vertrag abschließen wollen, bleibt der Fakt, dass sie mir keinen Vertrag für einen einzigen Schwergewichts-Kampf gegen Francis Ngannou vorlegen wollen, in dem ich gegen jemanden kämpfe, der 40 Pfund schwerer ist, der der furchterregendste Typ des Planeten ist, gegen den keiner kämpfen will. Ich bin bereit, gegen ihn anzutreten, obwohl ich deutlich kleiner bin und sie wollen mir nicht einen einzigen Dollar mehr bezahlen? Sie wollen mir sagen, dass dieser Kampf nicht mehr wert ist, als wenn ich etwa gegen Jan Blachowicz kämpfe? Das ist beleidigend. Die ganze MMA-Welt will sehen, wie ich dieses Risiko eingehe, aber die UFC hat mir keine Vorteile angeboten. Null.“
Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken deuteten in den letzten Wochen daraufhin, dass das Interesse an einem Jones-Kampf gegen Ngannou deutlich größer und ein PPV deutlich lukrativer wäre als ein Duell gegen Jan Blachowicz oder Rückkämpfe gegen Dominick Reyes, Thiago Santos oder Glover Teixeira. Doch Jones will sich nicht allein auf PPV-Verkäufe verlassen, sondern auch ein Zeichen der UFC sehen.
„Die UFC ist bereit, anderen Kämpfern Millionen zu bezahlen, aber ich soll nicht mehr bekommen, wenn ich mein Leben gegen Francis Ngannou aufs Spiel setzen?“, so Jones weiter. „Ich soll das größte Risiko in der UFC eingehen, Punkt, aber ich soll dafür nicht besser bezahlt werden? Einer der riskantesten Kämpfe in der Geschichte des Sports, wenn wir den Masseunterschied und sein Skillset betrachten. Wo bleibt meine Entschädigung für den Unterhaltungsfaktor, dass Francis gegen jemanden, der 40 Pfund leichter ist, antritt? Ich muss dafür entschädigt werden. Das ist mein Argument.“