Joanna Jedrzejczyk macht private Probleme für Niederlagen verantwortlich
Im März will Joanna Jedrzejczyk gegen die Chinesin Weili Zhang wieder auf den UFC-Thron im Strohgewicht klettern. Die Polin hatte den Titel 2015 gewonnen und anschließend fünf Mal verteidigt, bevor sie ihn 2017 an Rose Namajunas verlor. Nun eröffnet Jedrzejczyk, dass auch Beziehungsprobleme in dieser Phase zur Niederlage beitrugen.
„Die Leute außerhalb Polens wissen nicht viel von meinem Privatleben, aber die letzten beiden Jahre ziemlich schwierig für mich“, erklärte Jedrzejczyk im Podcast UFC Unfiltered. „Es war eine schwere Zeit und ich fühle, dass 2019 ein besonderes Jahr war. Ich freue mich auf 2020.“
Wie die Polin ausführt, sollen ihre privaten Probleme in den vergangenen Jahren auch zu den Niederlagen beigetragen haben, insbesondere zum überraschenden Titelverlust gegen Rose Namajunas 2017.
„Ich habe mich von meinem Verlobten getrennt. Wir hatten uns vor meinem ersten Kampf gegen Rose Namajunas bereits getrennt, dann kam der furchtbare Weight Cut dazu. In diesem Jahr habe ich herausgefunden, dass mich mein alter polnischer Manager um Geld betrogen hat und dann auch noch, dass mich mein Verlobter betrogen hat. Das Mädchen hat mich angerufen, ich glaube, sie hatte Angst, dass ich sie verprügele. Jeder hat sein Leben, egal, wer man ist. Wenn das Privatleben nicht in die richtige Richtung verläuft, wird man weder im Sport noch im Beruf Erfolg haben.“
Eine späte Einsicht bei der 32-Jährigen, die in der Vergangenheit immer wieder ihrer Konkurrenz mentale Schwäche vorwarf, und im Fall von Rose Namajunas sogar die persönliche und familiäre Vergangenheit für Trash Talk benutzte. Nun will sie selbst anderen Kämpfern zeigen, dass man private Probleme nicht vor sich herschieben sollte, insbesondere, wenn ein Kampf ansteht.
„Ich habe den ultimativen Preis bezahlt, weil ich eine Kriegerin bin, eine echte Kämpferin. Wir sind alle Kämpfer, jeden Tag. Ich habe mir immer eingeredet, dass alles in Ordnung ist, und versucht, die schlechten Dinge auszublenden, aber sie waren immer da.“
Nun geht es Jedrzejczyk wieder deutlich besser. Auf die Frage, ob es einen Grund dafür gebe, dass Jedrzejczyk zuletzt wieder wie die Alte aussah, antwortete sie lachend „Das Leben als Single-Frau.“
Jedrzejczyk hatte 2017 erst den Titel und dann auch den Rückkampf gegen Rose Namajunas verloren. Seitdem gewann Jedrzejczyk einen Kampf gegen Tecia Torres, verlor im Fliegengewichts-Titelkampf gegen Valentina Shevchenko und siegte in ihrem einzigen Kampf 2019 gegen Michelle Waterson im Oktober. Nun will sie zurück auf den Thron und kämpft am 7. März bei UFC 248 in Las Vegas gegen Weili Zhang. Dabei soll die Erfahrung der letzten Jahre helfen.
„Das letzte Jahr war großartig und ich kann 2020 nicht abwarten. Ich fühle mich frei, ich fühle mich wieder wie Joanna. Ich bin schlauer und erfahrener. Vielleicht sind mir beschissene Dinge passiert, aber irgendwann musste das ja kommen. Ich bin glücklich, ich weiß, was im Leben wichtig ist. Ich dachte als ich 30 geworden bin, dass ich viel weiß. Aber mein Leben war eigentlich ein Scherbenhaufen. Ich war so fokussiert auf den Sport, dass ich wahnsinnig geworden bin, so hart habe ich gearbeitet. Das ist der Unterschied zu heute. Heute bin ich glücklich.“