Jeremy Stephens: Nachspiel mit Yair Rodriguez im Hotel
Der sekundenschnelle No Contest zwischen Yair Rodriguez und Jeremy Stephens hat weiterhin ein Nachspiel. Auch Tage nach dem enttäuschend endenden Hauptkampf in Mexico City haben sich die beiden noch nicht beruhigt. Dazu beigetragen hat auch eine Auseinandersetzung im Fighter Hotel.
„Er kam auf mich zu und hat mir den Daumen nach oben gezeigt“, erklärte Stephens gegenüber MMAFighting. „Ich dachte, er kommt, um sich höflich zu entschuldigen und einen Rückkampf anzubieten. Aber er schüttelt meine Hand und fängt sofort an, mich anzumachen. Wo ich herkomme, macht man sowas nicht.“
Dabei ist Stephens aufgefallen, dass Rodriguez‘ Schwester die Auseinandersetzung sogar gefilmt habe, was das Lager des Mexikaners mit den Aufnahmen vorhat, das weiß der Amerikaner nicht. Dafür aber, dass er dort zu allem bereit gewesen wäre.
„Ich habe ihn weggestoßen und er ist dann nicht mal auf mich zugekommen. Seine Familie hat sich auch nicht eingemischt. Ich war kurz davor, ihn, seine Trainer und jeden andere, der angekommen wäre, an Ort und Stelle zu verprügeln, aber sie haben sich sofort zurückgezogen.“
Bedeutend besser wäre es natürlich, wenn die beiden ihren Hauptkampf einfach nachholen würden. Nach den Vorfällen in der Arena, bei der die Fans Gegenstände Richtung Käfig warfen und Kämpfer mit Bier überschütteten, könnte es jedoch etwas dauern, bis die UFC wieder nach Mexiko zurückkehrt. Warum also nicht einfach in den USA?
„Ich will den Kampf nochmal machen. Das sage ich ihm die ganze Zeit. Mach einfach. Ich bin in Form, du bist in Form, wir haben beide Geld ausgegeben, wir haben mit dem Kampf beide Geld verloren, das ist jetzt einfach ein Check-Raise. Es werden mehr Leute zuschauen. Komm in die USA und dann sehen wir mal, wie die Leute dich hier behandeln.“
Stephens hält seine Chancen jedoch für gering. Seiner Ansicht nach hat Rodriguez kein Interesse an dem Kampf und soll schon die ganze Woche über nervös gewesen sein. Das Verhalten nach dem No Contest spricht für den Amerikaner auch Bände.
„Ich bin mir sicher, dass der Kleine den Kampf nicht will. Ich wette, dass er den Kampf nicht annimmt, rumheult und dann wegrennt. Das macht er immer. Ihr habt doch gesehen, wie er sich verhalten hat. Er hat gefeiert, als hätte er durch einen Stich in die Augen gewonnen. Wer tut sowas? Er war schon die ganze Woche nervös, ich war in seinem Kopf, ich bin es immer noch. Also kann er entweder annehmen, oder er geht mir verdammt nochmal aus dem Weg.“
Dabei kann Stephens auf Rodriguez‘ Geschichte verweisen. Denn der Mexikaner hatte sich bereits einmal mit der UFC angelegt, als er für einen Kampf gegen Zabit Magomedsharipov eine besser bezahlte Vertragsverlängerung verhandeln wollte. Die UFC ließ das nicht mit sich machen, sondern setzte den Mexikaner kurzerhand vor die Tür. Stephens ist dahingegen ganz auf UFC-Linie.
„Es sind einfach Fakten. Ich wurde noch nie von der UFC entlassen, weil ich einen Kampf nicht angenommen habe. Ich wollte den Kampf gegen Zabit, als er ihn nicht wollte. Wer ist jetzt also die Heulsuse und wer legt die Fakten auf den Tisch? Ich habe ihn gestoßen und er hat nichts gemacht. Entweder wir kämpfen nochmal, oder er hält seine Klappe und ich suche mir was Anderes.“
Dabei müssen sich die anderen Federgewichte wohl nicht lange gedulden, denn wie Stephens weiter angibt, sind die Verletzungen am Auge nichts Schwerwiegendes, sodass er bald wieder antreten kann.
„Es geht mir gut. Ich werde nachher zum Arzt gehen und mir meine Freigabe abholen und dann das gleiche in den USA machen, dann ist alles gut. Es schmerzt noch. Ich habe eine Risswunde, einen kleinen Cut über meinen Augen, aber nichts Gravierendes, das ist gut. Ich habe noch Schmerzen und bin lichtempfindlich, aber ansonsten sehe ich gut. Nichts Verschwommenes.“
Dass Stephens, wie in sozialen Netzwerken von manchem kommentiert wurde, einen leichten Ausweg genommen hat und kein echter Kämpfer sei, weist der Amerikaner, der allein in der UFC 31 Mal im Octagon stand, weit von sich.
„Es war einfach einer dieser Unfälle. Ich hatte schon mal einen Bruch der Augenhöhle im Kampf gegen Cerrone, das ist ein Killer. Viel gefährlicher als Karate Kid. Aber es ist einfach passiert, ich kann es nicht erklären. Ich habe 50 Kämpfe gemacht, Amateur und Pro und es war einfach eines dieser ganz komischen Dinge. Es kotzt mich einfach an.“