Hooker-Trainer Bareman: Dan hat sich schon ein Gym in Dubai gesucht, das ist seine Antwort
Wenn ein Kämpfer zurücktreten will, gibt es wenige Zeichen, die so eindeutig sind, wie das Zurücklassen der Faustschützer im Käfig. Am vergangenen Wochenende ging es etwas unter, doch Dan Hooker war der neueste Kämpfer aus dem UFC-Kader, der seine Handschuhe im Käfig ließ, nachdem er gegen Michael Chandler K.o. ging.
Sorgen soll man sich jedoch nicht machen, das denkt jedenfalls sein Trainer Eugene Bareman. Gegenüber dem neuseeländischen Portal Stuff sprach der Coach von City Kickboxing über seinen Schützling und die Folgen des Kampfes gegen Chandler.
„Dan ist nicht gerade der redseligste Typ, wenn er gewinnt. Wenn er also verliert, sagt er definitiv kaum ein Wort“, erklärte Bareman. „Wir haben ein paar Worte miteinander gewechselt, aber Dan ist ein Typ, den man sich selbst überlässt, der dann in sich geht und dann, sobald er bereit ist, wieder anfängt, die Leiter emporzusteigen. Ich habe gehört, dass er schon ein Gym in Dubai gefunden und wieder mit dem Training begonnen hat. Das ist seine typische Antwort.“
Bereits am Dienstag hatte ein weiterer Trainer Hookers erklärt, dass man die Geste nicht zu ernst nehmen sollte, da Hooker nach der Niederlage auf großer Bühne am Boden zerstört gewesen sei und sich einfach nur schnell zurückziehen und den Käfig verlassen wollte. Der Neuseeländer hat sich bisher nicht über die klassischen oder sozialen Medien zu Wort gemeldet, zeigt sich auf Instagram jedoch wieder im Training. Zumal ein Rücktritt sehr überraschend wäre.
Erst 30 Jahre alt, konnte sich Hooker in den letzten Jahren an die Spitzengruppe des Leichtgewichts herankämpfen und lieferte sich im vergangenen Jahr harte Kämpfe über fünf Runden gegen Paul Felder und Dustin Poirier. Die Niederlage gegen Michael Chandler war die erste echte Knockout-Niederlage seiner Karriere. Zuvor wurde er nur von Edson Barboza mit harten Leg Kicks mürbe gemacht und schließlich per Körpertreffer auf die Bretter geschickt.
Für Bareman ist es generell wichtig, dass sich Kämpfer bewusst werden, was dieser Sport mental von einem verlangt und wie lange man bereit ist, diese Anstrengungen mitzumachen.
„Die Leute müssen verstehen, dass es diese Höhen und Tiefen im Sport gibt. Die Höhen sind unglaublich, aber die Tiefen sind richtig dunkel. Wie lange möchte man die Achterbahnfahrt mit den Höhen und Tiefen in diesem Sport mitmachen? Das ist die Frage, an der sich die Karriere entscheidet.“
„Man kann das als Mensch eine Zeit lang tun, aber irgendwann lastet es auf jedem Kämpfer. Irgendwann will man nur noch ein normales Leben. An irgendeinem Punkt muss ich auch mit Dan darüber sprechen, aber vielleicht muss auch er von sich aus irgendwann darüber reden.“