Gleison Tibau nach Doping-Sperre: „Musste wegen Geldnot verletzt ins Octagon steigen“
Heute Nacht geht es für Gleison Tibau bei UFC Fight Night 131 gegen Desmond Green um alles. Drei Niederlagen in Folge und finanzielle Not nach einer zweijährigen Doping-Sperre haben den 34-Jährigen in eine Situation gebracht, in der ein Sieg mehr als nur Pflicht ist.
„Ich denke momentan überhaupt nicht über meine Kampfbilanz nach, ich hab es nur auf den Sieg abgezielt“, sagte Tibau über seinen anstehenden Kampf. „Ich brauche diesen Sieg, um etwas zur Ruhe zu kommen, um atmen zu können. Ich bin nach einer langen und schlimmen Zeit in meiner Karriere ins Octagon zurückgekehrt und hatte nicht den Erfolg, den ich erwartet hatte. Jetzt bin ich fokussiert auf den Sieg.“
Tibau musste zuletzt eine lange Zwangspause einlegen, nachdem er Ende 2015 gleich durch zwei Dopingtests gefallen war, unter anderem direkt nach seinem Kampf gegen Abel Trujillo. Man konnte ihm die Einnahme der leistungssteigernden Substanz EPO nachweisen. Die United States-Anti Doping Agency (USADA) bestrafte Tibau daraufhin mit voller Härte und setzte ihn für ganze zwei Jahre auf die Strafbank.
Als Tibau dann nach 24 Monaten Sperre wieder fürs Kämpfen freigegeben wurde, nahm er im Januar dieses Jahres direkt einen Kampf gegen Islam Makhachev bei UFC 220 an und wurde nach nicht einmal einer Minute K.o. geschlagen. Wie Tibau nun erklärte, hatte er sich in der Vorbereitung auf den Kampf die Hand gebrochen und sich einen Bizepsriss zugezogen. Sparring war daher nicht möglich, aus Geldnot musste er den Kampf dennoch durchziehen.
„Bei meinem letzten Trainingscamp hatte ich viele Verletzungen“, sagte Tibau über seine Vorbereitung auf seinen Comeback-Kampf Anfang 2018. „Die Ärzte wollten mich aus dem Kampf nehmen, aber ich konnte nicht absagen. Ich habe ihnen gesagt, dass ich kämpfen muss, weil ich kein Geld mehr übrig habe. Ich musste kämpfen, um an Geld zu kommen. Ich sagte meinen Trainern, dass mir das Ergebnis egal sei. Ich hätte mit nur einem Arm oder einem Bein gekämpft. Ich musste einfach kämpfen. Aber diesmal habe ich keine Verletzungen. Mein Trainingscamp verlief viel besser.“
Im Vorprogramm von UFC Fight Night 131 steht Tibau nun Desmond Green gegenüber. Mit einer verletzungsfreien Vorbereitung im Gepäck kann der Brasilianer nun deutlich selbstbewusster in den Kampf gehen.
„Es wird diesmal anders laufen, weil ich viel aufmerksamer sein und mit mehr Rhythmus kämpfen werde“, so Tibau. „Ich werde keine Angst vorm Grappling oder Faustkampf haben, da ich keine Schmerzen habe. Wenn ich das abrufen kann, was ich trainiert habe, wird es ein exzellenter Kampf.“